Festschrift [pdf] - Calenberge
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Von der politischen Wende<br />
1989 bis heute<br />
Nachwort von Bernhard Czogalla<br />
Wie üBerall in Der ehemaligen<br />
DDr stand auch die Mehrzahl der<br />
<strong>Calenberge</strong>r dem „Wendegeschehen“ zunächst<br />
zurückhaltend und teilweise kritisch<br />
gegenüber. Es gab aber einige Familien, die<br />
sich schon sehr früh an den Montagsgebeten<br />
und später den Montagsdemonstrationen<br />
im Dom und in Magdeburg beteiligten.<br />
In oppositionellen Gruppen und Initiativen,<br />
wie dem Wirtschaftskreis und der Wendezeitung<br />
„Halle-Magdeburger“, arbeiteten<br />
sie aktiv mit. Am Tag der Einheit, dem<br />
3. Oktober 1990, wurde im Rahmen einer<br />
kleinen, von der Pastorenfamilie Lippold<br />
organisierten Feierstunde durch Richard<br />
Perlberg und Werner Künne im Wendekreis<br />
des Dorfes eine Eiche gepflanzt.<br />
Als sich die Wiedervereinigung abzeichnete<br />
und der Zusammenbruch der ostdeutschen<br />
Betriebe nicht mehr aufzuhalten war,<br />
mussten sich auch die meisten <strong>Calenberge</strong>r<br />
beruflich neu orientieren. So mancher<br />
machte dabei die schmerzhafte Erfahrung<br />
der Arbeitslosigkeit. Die wenigsten ließen<br />
sich aber entmutigen. Das Heft selbst in<br />
die Hand zu nehmen, war und ist eine „<strong>Calenberge</strong>r<br />
Tugend“.<br />
In den schwierigen Jahren des demokratischen<br />
Neuanfangs übernahmen viele<br />
Frauen und Männer aus <strong>Calenberge</strong> auch<br />
politische Verantwortung. Dem Gemeinderat<br />
gehörten von 1990 bis 1994 Richard<br />
Perlberg, Werner Riemer (1992 bis 1994<br />
Bürgermeister von Randau-<strong>Calenberge</strong>),<br />
Juliane Czogalla, Kurt Rüdiger Schulle und<br />
Werner Koch an. Seit der Eingemeindung<br />
am 1. Juli 1994 arbeiteten bis heute <strong>Calenberge</strong>r<br />
im Ortschaftsrat mit. Dies sind:<br />
Wolfgang Hesse, Heike Marzinkowski,<br />
Bernhard Czogalla (musste sein Mandat<br />
niederlegen, da er Beigeordneter in Magdeburg<br />
war), Wilfried Künne, Werner Czogalla,<br />
Torsten Schulle und Elmar Baugut.<br />
Im Rahmen der ersten Gebietsreform<br />
des Landes Sachsen-Anhalt fanden u.a.<br />
öffentliche Veranstaltungen zur Frage der<br />
Eingemeindung der Dörfer Pechau, Randau<br />
und <strong>Calenberge</strong> statt. Nach langen und zum<br />
Teil heftigen Diskussionen sprachen sich<br />
in geheimer Wahl 857 Einwohner mehrheitlich<br />
für die Eingemeindung in das Gemeindegebiet<br />
der Landeshauptstatt Magdeburg<br />
aus. In <strong>Calenberge</strong> votierten 72 %<br />
der Bevölkerung dafür. Am 20.12.1993<br />
fasste die aus 149 Mitgliedern bestehende<br />
Stadtverordnetenversammlung in Magdeburg<br />
unter der Nummer 639-51 (I 93) den<br />
Beschluss für die Eingemeindung der VerwaltungsgemeinschaftRandau-<strong>Calenberge</strong>.<br />
Oberbürgermeister Dr. Willi Polte nahm<br />
zusammen mit Ortsbürgermeister Werner<br />
Riemer am 30.6.1994 die Enthüllung der<br />
neuen Ortstafeln vor.