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Autobahnen sind<br />

WIRTSCHAFTSKOLUMNE<br />

Staubahnen geworden<br />

von Nationalrat Hans Rudolf Gysin*<br />

Fast 40 Prozent<br />

des schweizerischenStrassenverkehrs<br />

werden auf<br />

den Nationalstrassen<br />

abgewickelt.<br />

Doch die Autobahnen<br />

machen mit<br />

einer Gesamtlänge<br />

von <strong>17</strong>89 Kilometern<br />

nur 2,5 Prozent<br />

des gesamten Strassennetzes<br />

aus. Noch viel wichtiger sind die<br />

Nationalstrassen mit 65 Prozent der gesamten<br />

Fahrleistung beim schweren Güterverkehr.<br />

Der Verkehr auf den Nationalstrassen<br />

wächst übrigens deutlich stärker<br />

als auf dem übrigen Strassennetz. Dies<br />

geht aus dem jüngsten Verkehrsflussbericht<br />

des Bundesamts <strong>für</strong> Strassen (Astra)<br />

hervor.<br />

Starke Zunahme der Staustunden<br />

Die Kehrseite der Medaille: 2009 wurden<br />

11829 Staustunden gezählt, was einer Zunahme<br />

um 18 Prozent gegenüber 2008 entspricht.<br />

Hauptursache <strong>für</strong> Staus bleibt mit<br />

8029 Stunden die Verkehrsüberlastung<br />

(siehe separaten Text). Einen bedeutend<br />

geringeren Einfluss auf Staus haben Baustellen<br />

(1881 Stunden) und Unfälle (18<strong>17</strong><br />

Stunden).<br />

Der Grossraum Zürich ist nach wie vor<br />

der Stauschwerpunkt der Schweiz: An 319<br />

Tagen staute sich im Jahr 2009 in Zürich<br />

und Umgebung der Verkehr. Die Problem-<br />

analyse des Astra: «Die Eröffnung des<br />

Westrings Zürich auf der A3 hat keine Entlastung<br />

gebracht. (...) Erst der Sechsspur-<br />

Ausbau der Nordumfahrung und der Bau<br />

der dritten Röhre des Gubrist-Tunnels<br />

werden diese Situation frühestens 2018<br />

entspannen.»<br />

Auch in anderen grossen Agglomerationen<br />

der Schweiz sind regelmässige Pendler-Staus<br />

infolge Verkehrsüberlastung zu<br />

beobachten. Dies betrifft in der Deutschschweiz<br />

die Städte Basel und Bern und in<br />

der Romandie Lausanne und Genf. Im Vergleich<br />

zu den städtischen Agglomerationen<br />

weist die Gotthardautobahn A2 zwischen<br />

Erstfeld (UR) und Biasca (TI) ein eher geringes<br />

Verkehrsaufkommen auf. Trotzdem<br />

verursacht dieser Abschnitt vor allem an<br />

Wochenenden im Sommerhalbjahr zwischen<br />

Ostern und Herbst rund 13 Prozent<br />

der gesamten Staustunden auf den Nationalstrassen.<br />

Staukosten: 1,2 Mia. Franken<br />

Diese Stauprobleme kosten nicht nur Zeit.<br />

Laut Bundesamt <strong>für</strong> Strassen verursachen<br />

Dauerstaus jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen<br />

Schaden von rund 1,2 Milliarden<br />

Franken! Doch es ginge auch fast ohne<br />

Staus, mit weniger Unfällen und einer<br />

spürbaren Entlastung des lokalen Strassennetzes.<br />

Drei Jahre nach Eröffnung der dritten<br />

Tunnelröhre am Baregg zogen der Aargauer<br />

Regierungsrat (Baudirektor) Peter C.<br />

Beyeler und Kantonsingenieur Urs Schuler<br />

ein positives Fazit. Heute gehören dort<br />

Staus – trotz zunehmenden Verkehrs – der<br />

Vergangenheit an. Inzwischen besteht auf<br />

der A1 im Bereich des Bareggtunnels eine<br />

ähnliche Verkehrsqualität wie 1990. Von einer<br />

überproportionalen Verkehrszunahme<br />

kann nicht die Rede sein. Die Zahl der<br />

Staustunden ist unter den Wert von 1995<br />

zurückgegangen. 2005 lag die Unfallrate<br />

drei Mal tiefer als vor Baubeginn 1999.<br />

Sichere Grundversorgung notwendig<br />

Auf dem lokalen Strassennetz sind markante<br />

Entlastungen zu beobachten. Für<br />

Heinz Meier, Präsident Infrastruktur Strasse,<br />

beweisen diese Erfahrungen des Baregg-Monitorings,<br />

dass die Beseitigung von<br />

Engpässen auf dem Nationalstrassennetz<br />

nicht nur dringend notwendig ist, sondern<br />

auch wirkt. (Infrastruktur Strasse setzt sich<br />

seit 2001 da<strong>für</strong> ein, die Strasseninfrastruktur<br />

langfristig zu erhalten und einen gezielten<br />

Ausbau des Strassennetzes zu fördern.)<br />

Mehr Strasse bedeutet nicht zwingend<br />

mehr Verkehr, wie immer wieder behauptet<br />

wird. Kapazitätsengpässe sind nämlich<br />

allein schon wegen des ohnehin anhaltenden<br />

Verkehrswachstums voraussehbar. Ziel<br />

der Infrastruktur-Erhaltung muss darum<br />

die sichere Grundversorgung einer funktionierenden<br />

Gesellschaft und Wirtschaft<br />

sein. ■<br />

* Hans Rudolf Gysin ist Direktor<br />

der Wirtschaftskammer Baselland und<br />

Baselbieter Nationalrat (FDP).<br />

Der Gast-Autor vertritt in dieser Kolumne<br />

seine eigene Meinung.<br />

Verkehrsüberlastung<br />

Die Verkehrsüberlastung bleibt klar die wichtigste<br />

Stauursache. Rund zwei Drittel aller Staus sind darauf<br />

zurückzuführen. Diese Überlastungen bilden sich auf<br />

relativ kurzen Abschnitten im Bereich der grossen<br />

Agglomerationen. Diese seit Jahren bekannte Tendenz<br />

hat sich weiter verstärkt:<br />

Gegenüber 2008 haben die Staustunden durch Verkehrsüberlastungen<br />

um 6,9 Prozent respektive 520<br />

Stunden zugenommen. Während die Staustunden wegen<br />

Unfällen etwa dem langjährigen Durchschnitt entsprechen,<br />

nehmen die durch Baustellen verursachten<br />

Staustunden wieder zu. Dies ist in erster Linie darauf<br />

zurückzuführen, dass letztes Jahr vor allem auf stark<br />

befahrenen Agglomerations-Autobahnen gebaut werden<br />

musste, etwa auf der A1 zwischen Morges und<br />

Ecublens, der Stadttangente Bern sowie der Nordumfahrung<br />

Zürich. Allein aus den oben erwähnten<br />

Baustellen auf der A1 resultiert eine Zunahme von<br />

mehr als 800 Staustunden. Auf der A2 hingegen gab<br />

es letztes Jahr keine Grossbaustellen.<br />

WWW.REGIOAKTUELL.COM ■ REGIO AKTUELL 12/2010 ■ 13

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