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Simone Wolf und Jean-Daniel Roth vom Projekt «Weihnachten im Schuhkarton» mit einem Steppenblüte-Team (v.l.).<br />
Leuchtende Kinderaugen<br />
Viele Kinder bekommen kein Weihnachtsgeschenk. Deshalb sammelt<br />
das Projekt «Weihnachten im Schuhkarton» in der ganzen Schweiz Päckli,<br />
die diesmal an notleidende Kinder in Georgien verteilt werden.<br />
von Peter O. Rentsch (Text und Fotos)<br />
Nach der Weihnachtsfeier an einer Schule<br />
in Moldawien, wo letztes Jahr Päckli<br />
verteilt wurden, beobachtete Jean-Daniel<br />
Roth, Projektleiter von «Weihnachten im<br />
Schuhkarton Schweiz», wie ein Junge auf<br />
dem Pausenplatz mit seinem kleinen Bruder<br />
ein Däfi teilte. Er biss es einfach entzwei<br />
und gab ihm die andere Hälfte. Dann machten<br />
sich beide glücklich auf den Heimweg.<br />
«Es braucht so wenig, um jemandem Freude<br />
zu bereiten, vor allem bei Kindern, denen<br />
es am Nötigsten fehlt. Mit unseren Geschenkkartons<br />
zu Weihnachten erfüllen wir<br />
ein kleines Stück weit deren Sehnsucht<br />
nach Liebe und Aufmerksamkeit.»<br />
Er selbst, von Haus aus Primarlehrer, ist vor<br />
drei Jahren zum Projekt gestossen. «Weihnachten<br />
im Schuhkarton ist eine Aktion des<br />
Trägervereins Geschenke der Hoffnung<br />
e.V., einem überkonfessionellen christlichen<br />
Missions- und Hilfswerk mit Sitz in<br />
Berlin, das seit 12 Jahren auch in der<br />
Schweiz erfolgreich tätig ist.» Die Sammelaktion<br />
von Weihnachtspäckli wird <strong>für</strong> die<br />
Schweiz in Basel koordiniert. «Abgabestellen,<br />
mittlerweile über <strong>17</strong>0, sind Privatpersonen,<br />
Kirchgemeinden, Läden, Arztpraxen<br />
usw. Unser Ziel ist es, möglichst viele Waisenhäuser,<br />
Spitäler, Schulen, Kindergärten,<br />
vorwiegend in ländlichen Gegenden früherer<br />
Ostblockländer, zu erreichen. Unterstützt<br />
werden wir dabei von örtlichen<br />
Teams von Hilfswerken und Kirchen, die<br />
Vom Kuscheltier<br />
bis zu Malsachen.<br />
MENSCHEN HELFEN<br />
auch wertvolle Übersetzungsdienste leisten.»<br />
Dieses Jahr geht die Reise Mitte Januar<br />
nach Georgien, weil die orthodoxe Kirche<br />
dort erst dann Weihnachten feiert.<br />
Letztes Jahr wurden in der Schweiz<br />
11000 Päckli gesammelt<br />
Wir beobachten, wie bei der «Steppenblüte»<br />
am Nadelberg, wo Geschenkpäckli entgegengenommen<br />
werden, die Abgabe funktioniert:<br />
Eine Frau und kurze Zeit später ein<br />
Ehepaar bringen Schuhkartons mit, die mit<br />
Geschenkpapier beklebt sind. Aus der von<br />
einem Gummiband zusammengehaltenen<br />
Schachtel – damit deren Inhalt kontrolliert<br />
werden kann – quellen beim Öffnen Spielzeuge,<br />
Farbstifte, Malhefte, eine Tafel<br />
Schokolade und natürlich ein Stofftier heraus.<br />
«Alles Dinge, die die Herzen der Kinder<br />
höherschlagen lassen», ist sich Projekt-<br />
Mitarbeiterin Simone Wolf sicher, «denn<br />
die Päckli aus der Schweiz sind oft die einzigen<br />
Geschenke, die die Kinder erhalten.»<br />
Verständlicherweise ist die Freude bei den<br />
Beschenkten gross. «Staunende Kinderaugen<br />
entschädigen uns und die unzähligen<br />
freiwilligen Helferinnen und Helfer <strong>für</strong> den<br />
Einsatz das ganze Jahr über. Es gibt doch<br />
nichts Schöneres als ein fröhliches Kinderlachen<br />
zu Weihnachten.» ■<br />
Kindern grosse Freude machen<br />
In den Schuhkarton gehören – je nach Geschlecht<br />
und Altersgruppe – neue Kleidungsstücke, Spielsachen<br />
und Süssigkeiten. Der mit einem Gummiband<br />
verschlossene Schuhkarton kann an einer der vielen<br />
Sammelstellen in der ganzen Schweiz (siehe Liste im<br />
Internet) abgegeben werden.<br />
Da die diesjährige Sammelaktion aus logistischen<br />
Gründen bereits am 15. November endete, sind auch<br />
Geldspenden willkommen. Damit werden Transport-,<br />
Zoll- und Versicherungskosten gedeckt.<br />
Spendenkonto: PC-Konto 60-236300-7<br />
Weitere Infos: www.weihnachten-im-schuhkarton.ch<br />
oder unter Tel. 061 261 42 44<br />
Ein Päckli<br />
kommt an.<br />
WWW.REGIOAKTUELL.COM ■ REGIO AKTUELL 12/2010 ■ 9