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Wıssenschaftsrecht

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196 Margrit Seckelmann<br />

WissR<br />

einer dynamischen Risikosteuerung 35 setzen die Rechtsdogmatik unter<br />

Veränderungsdruck. 36<br />

II. Einzelfragen<br />

Unterzieht man das Handeln von Ethikkommissionen einer ökonomischsoziologischen<br />

Effizienzanalyse, so wird man diesen Gremien bescheinigen<br />

können, unter den gegebenen Umständen das bestmögliche Wissen über<br />

die technischen Risiken generieren zu können. Über diese Funktion der<br />

Wissensbeschaffung hinaus kommt diesen Kommissionen nicht nur eine<br />

Informations­, sondern auch eine Legitimations­ und Befriedungsfunktion<br />

zu, gerade wenn sie – wie im Arzneimittelrecht – die gesellschaftlichen<br />

Akteure oder deren Vertreter als Kommunikatoren in die Entscheidungsvorbereitung<br />

einbeziehen. 37 Demgegenüber kann aus juristischrechtsstaatlicher<br />

Perspektive durchaus hinterfragt werden, ob in Fragen,<br />

35 O. Lepsius, Risikosteuerung durch Verwaltungsrecht: Ermöglichung oder Begrenzung<br />

von Innovationen?, VVDStRL 63 (2004), 264; A. Scherzberg, Risikosteuerung<br />

durch Verwaltungsrecht: Ermöglichung oder Begrenzung von Innovationen?,<br />

VVDStRL 63 (2004), 214; Derselbe, Risiko als Rechtsproblem, Verwaltungsarchiv 84<br />

(1993), 484 (497 f.); C. Engel, Rechtliche Entscheidungen unter Ungewissheit, in:<br />

Derselbe/J. Halfmann/M. Schulte, Wissen – Nichtwissen – Unsicheres Wissen, 2002,<br />

113 sowie die Beiträge von Scherzberg und Schulte in diesem Band; I. Spiecker gen.<br />

Döhmann, Staatliche Entscheidung unter Unsicherheit: Eine Analyse ökonomischer<br />

Entscheidungsmodule im öffentlichen Recht, in: M. Bungenberg u.a. (Hrsg.), Recht<br />

und Ökonomik, 44. AssÖR, 2004, 61 (77); R. Lukes, Probabilistische Risikoanalysen<br />

und Gentechnikrecht, Natur und Recht 1994, 157; F. Nicklisch, Das Recht im Umgang<br />

mit dem Ungewissen in Wissenschaft und Technik, NJW 1986, 2287; H. Hofmann,<br />

Technik und Umwelt, in: E. Benda/W. Maihofer/J. Vogel (Hrsg.), Handbuch des Verfassungsrechts,<br />

2. Auflage 1994, § 21 Rz. 24; U. K. Preuß, Risikovorsorge als Staatsaufgabe,<br />

in: D. Grimm (Hrsg.), Staatsaufgaben, 1994, 301; N. Luhmann, Soziologie des<br />

Risikos, 1991; U. Beck, Risikogesellschaft, München 1986; sowie die Beiträge in A.<br />

Bora, Rechtliches Risikomanagement, 1999; M. Reinhardt, Die Überwachung durch<br />

Private in Umwelt­ und Technikrecht, AöR 1993, 618; E. Bohne, Staat und Konfliktbewältigung<br />

bei Zukunftstechnologien, NVwZ 1999, 1.<br />

36 Di Fabio (Fn. 26), Vorwort; R. Pitschas, Rechtliche Verfassung der Arzneimittelrisikokommunikation<br />

in der Europäischen Union und Staatshaftungsrecht, in: D.<br />

Hart/W. Kemmnitz/C. Schnieders (Hrsg.), Arzneimittelrisiken: Kommunikation und<br />

Rechtsverfassung, 1998, 202. B. Collatz, Die neuen europäischen Zulassungsverfahren<br />

für Arzneimittel. Insbesondere Verfahren und Rechtsschutz des Antragstellers und<br />

Zulassungsinhabers bei Zulassungsentscheidungen, 1996; G. Sydow, Externalisierung<br />

und institutionelle Ausdifferenzierung. Kritik der Organisationsformen in der EU­<br />

Eigenadministration, Verwaltungsarchiv 97 (2006), 1.<br />

37 Schuppert, Verwaltungswissenschaft, 2000, 428, nach: I. Lamb, Kooperative Gesetzeskonkretisierung.<br />

Verfahren zur Erarbeitung von Umwelt­ und Technikstandards,<br />

1995, 195.

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