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Kunst im öffentlichen Raum Saarland Band 2 Universität des ...

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Der Nordhang <strong>des</strong> Schwarzenberges ist sichtbargeblieben1957, einige Jahre nach einem weiteren Architektenwettbewerb, wurde derAbschluß nach Süden hin in Angriff genommen. Das <strong>Raum</strong>programmbeinhaltete das Aud<strong>im</strong>ax, weitere Hörsäle sowie das Rechts- und WirtschaftswissenschaftlicheInstitut.Die architektonischen Probleme damals waren die verkehrsmäßige aber aucharchitektonische Anbindung an die bereits vorhandene Anlage, vor allemaber eine Antwort auf die Frage, wie Außenraumbildung zu erreichen sei,ohne den Hang <strong>des</strong> südlich gelegenen Schwarzenberges zu verbauen.Nach dem gebauten Entwurf <strong>des</strong> ersten Preisträgers, <strong>des</strong> ArchitektenRolf Heinz Lamour, blieb der Hang sichtbar. Der Außenraum ist inzwischenaber zur vielfältigen Landschaft geraten. Am Ostrand der großzügigen Eingangsplattformsitzt auf einem bronzenen Block einsam ein bronzenesMädchen von Otto Zewe (Kat.-Nr. 39, Sbr.). Von <strong>des</strong> Mädchens in der Lufthängendem großen Zeh tropft zäh Erstarrtes. Vom Freiraum aus, durch die verglastenTüren zu sehen, vermischt mit sich spiegelnder Begrünung, steht <strong>im</strong>Foyer eine Figurengruppe von Herbert Strässer (Kat.-Nr. 32, Sbr.) – wenn sie, beifalschem Standpunkt, nicht gerade durch eine Anschlagtafel verdeckt ist.Bleibt das etwas tiefer liegende Wasserbecken <strong>im</strong> Rücken, in Größe und Formder Eingangsplattform entsprechend. Seine strenge Rechteckform ist mit biotopisch-landschaftlichenSchilfgruppen besetzt. Eine Wildente sitzt auf demniedlichen Futterhäuschen.Suchen wir weiter nach <strong>Kunst</strong> auf dem Campus.Fast ein Jahrzehnt später stand der Neubau der Mensa an. Zwanzig Jahre langmußte man zuvor in einer Holzbaracke essen. Der Standort ist den bisherigenErweiterungen diagonal entgegengesetzt am Rande bis knapp außerhalb <strong>des</strong>Campus – eine richtige Entscheidung? Dennoch wurde die Mensa ein, wennnicht sogar der in seiner Bedeutung zentrale Bau auf dem Campus. Architektund Künstler (Walter Schrempf und Otto Herbert Hajek) fanden gleichberechtigtzusammen. Gebäude und <strong>Kunst</strong>werk bilden eine Einheit – erstmalig aufdem Campus und auch sonst nicht so häufig. Die Mensa ist auch der erste Baumit kräftiger Farbe auf Fassadenbereichen. Die zur Zeit diskutierten Veränderungen<strong>des</strong> Wirtschaftsbetriebes, um diesen für Studenten attraktiver zumachen, sie zu vermehrtem Verzehr anzuregen, läßt die Frage wiederholen,ob eine zentrale Lage innerhalb <strong>des</strong> Campus nicht besser gewesen wäre.Die <strong>Universität</strong> wuchs weiter in Richtung Osten auf orthogonalem Grundraster,soweit der schräg dazu verlaufende Hang <strong>des</strong> Schwarzenbergs eszuließ. Neue verbindende Wegeachsen wurden eingeführt, allerdings ohnedaß ein Gesamtprinzip erfahrbar wird.Holzschalungssichtige Betonflächen werden durch gestaltete Betonreliefflächen– wie bereits auch schon bei der Mensa – akzentuiert. Stellenweisewurden diese Gestaltungen, wie die von Lilo Netz-Paulik (Kat.-Nr. 24, Sbr.)am Gebäude für Ingenieurwissenschaften, mit einem Sockel aus einer langenReihe von Fahrradständern ergänzt.Die östlichste Querachse treppt sich geradlinigüber die Geländebewegungen18Bei der Erweiterung nach Norden durch das Institut für neue Materialien undkünstliche Intelligenz wird die Verbindung durch einen schmalen, über eineBrücke führenden Fußweg mühselig hergestellt, wenn nicht an der Nahtstellezweier Gebäude kreisförmig gefaßt eine skurrile Gestaltung locken würde.Es ist das Automedon von Oswald Hiery (Kat.-Nr. 10, Sbr.).Der Campus dehnt sich unerbittlich in Richtung Nordost aus. Der historischeStuhlsatzenhausweg, eben noch mit einer Brücke überquert, bildet hier dasRückgrat der Erschließung.Das Institut für künstliche Intelligenz ist erweitert und mit dem Max-Planck-Institut liiert worden (Architekt Prof. Horst Ermel+Leopold Horinek). BeideGebäude schieben sich, soweit es der Anstand erlaubt, an bis auf den Fuß <strong>des</strong>bewaldeten Hanges einerseits und mit den um ein halbes Geschoß gegeneinanderversetzten Parkierungsebenen an die Erschließungsstraße andererseits.Dieser Höhenversatz findet am Straßenanschluß ein plausibles Ende in einemquadratischen Sockel mit zwei daraufgestellten gegeneinander parallel ver-

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