Zeichnungen: Dieter WingertszahnVorhalle LeichenhausHaupteingang VerwaltungsgebäudeBrunnen be<strong>im</strong> Verwaltungsgebäude86Gebäude allgemeiner Nutzung beschränkt. Hier ist an die farbige Sgraffitotechnikam Festsaalgebäude (heute Bibliothek) und an die in den achtzigerJahren erneuerte Rankenbemalung in der Vorhalle <strong>des</strong> Leichenhauses zuerinnern.Aufwendig gestaltet wurde auch der Haupteingang <strong>des</strong> Verwaltungsgebäu<strong>des</strong>(heute Geb. 11), der sich <strong>im</strong> Erdgeschoß <strong>des</strong> Turms an <strong>des</strong>sen Ostseitebefindet, heute ungenutzt, da durch geänderte Verkehrsführung der Hauptzugangan die Westseite verlegt wurde. Über einer kräftig profilierten, teilweisemit Kupferblech beschlagenen Tür mit seitlichen Pilastern (in dieseintegriert die getriebenen Kandelaber) befinden sich <strong>im</strong> Tympanon zwei mitBlumen bekränzte Putti. 5) Im Gartenparterre vor dem alten Haupteingangsteht unbeachtet ein stark plastischer Sandsteinbrunnen, und er ist noch nichtvöllig versiegt. Andere künstlerisch gestaltete Bauteile gingen verloren, so diePergolengänge mit dem Rosenspalier am Festsaalbau und <strong>des</strong>sen schwungvollesJugendstil-Geländer an der Empore, das nur noch aus Abbildungen bekanntist.Die S<strong>im</strong>ultankirche als besonderes Beispiel künstlerischer Gestaltung ausder ErbauungszeitBesondere Beachtung verdient die S<strong>im</strong>ultankirche, ein unregelmäßiger Bauzwischen Neoromanik und Jugendstil. 6) Schon das Hauptschiff mit dem offenenDachstuhl ist asymmetrisch angelegt, der ehemalige katholische Teil mitgroßer Konche und voluminösem Hauptaltar und der ehemalige evangelischeAltar vor einer Nische mit Ädikula; auf der Nordseite schließt ein Seitenschiffan.Von 1987 bis 1989 haben wir 7) die Kirche zunächst äußerlich saniert (insbesondereTurm und Dach), dann aber vor allem den Innenraum liturgisch neugeordnet; von da an wurde und wird der Gottesdienst an einem gemeinsamenAltar gefeiert – dem ehemals evangelischen Altar – der unter denChorbogen verlegt wurde, was auch weitere Änderungen in der Aufstellungder Prinzipalstücke zur Folge hatte. Statt der früheren wuchtigen Kanzel wurdeein neuer Ambo nach dem Entwurf <strong>des</strong> Bildhauers Paul Schneider, AusführungWilli Bauer, aufgestellt (Kat.-Nr. 34, Hom.). Dieser Entscheidung wardurch einen beschränkten Wettbewerb der – fehlgeschlagene – Versuch vorausgegangen,die alte Kanzel zu versetzen und neuzugestalten. Außerdemwurden die großfigurigen Chorfresken – Maria mit den 14 Nothelfern undandere Heilige – restauriert und große Teile der ursprünglichen ornamentalenFarbfassung durch Freilegung und Restaurierung bzw. durch sachgemäßeErgänzung wiederhergestellt. 8) Dabei kam unter späteren Übermalungenmanche Überraschung zutage; es ist uns wohl insgesamt gelungen, die starkeFarbigkeit der Originalfassung wiederherzustellen.Bauliche Entwicklung nach dem Zweiten WeltkriegMit diesen Ausführungen sind wir schon bei der jüngeren Vergangenheitangelangt. Wir müssen jedoch nochmal zurückblättern und die Entwicklungder Anstalt betrachten 9) : Nach dem Zweiten Weltkrieg war die alte Anstalt also<strong>Universität</strong>sklinikum geworden. Für die medizinische Fakultät soll in denfünfziger Jahren ein Gutachten erstellt worden sein, das den Neubau derKlinik auf der Höhe südlich der alten Anstalt vorsah 10) , aus Kostengründenkam eine Ausführung aber nicht in Frage. So wurden zunächst Altbauten umgebautund in relativ geringem Umfang erweitert. Die ersten größeren Neubauten,das Körperbehindertenhe<strong>im</strong> (1952, heute Staatliche Schule fürKörperbehinderte – Sonderschule mit He<strong>im</strong>) und die TBC-Klinik (1953, heutePneumonologische Abteilung der Inneren Medizin) wurden auf dem durcheinen Grüngürtel abgetrennten, höher gelegenen Südgelände errichtet, wiespäter auch der Neubau der Nervenklinik (1962); man kann heute leicht derAuffassung sein, dieses sei ein städtebauliches Prinzip zur Erhaltung <strong>des</strong>Pavillonsystems, doch liegt der tiefere Grund wohl <strong>im</strong> spezifischen Krankengut,einem Personenkreis, den man lieber dem Blick der Öffentlichkeit entzog.Dies geht auch daraus hervor, daß durchaus auch größere Neubauten noch innerhalbder alten Bebauung angeordnet wurden, so die Krankenpflegeschule(1958), die Augenklinik (1960) und, am Nordwestrand, die Pathologie (1963).Der erste große Erweiterungsbau der Chirurgie (1961) fand sogar unmittelbarbe<strong>im</strong> alten Lazarettgebäude, das in die Nutzung einbezogen blieb, Platz.
Bei allen genannten Baumaßnahmen wurde keine künstlerische Ausgestaltungdurch Bildhauer, Maler oder andere Künstler vorgenommen. Es ist sicher keinZufall, daß sich dies nun Mitte der sechziger Jahre grundsätzlich änderte. Bleibenwir jedoch zunächst noch bei der weiteren baulichen Entwicklung <strong>des</strong> Klinikums.Anfang 1960 wurde die große HNO- und Urologische Klinik (Geb. 6)geplant und mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Mit einer Kapazitätvon 282 Betten wurde sie in den bisher geschonten Waldstreifen zwischenKlinikum und Stadt Homburg gestellt.Die drei Schwesternhochhäuser (1964, 1965 und 1968) fanden am sanftabfallenden Westhang <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> am Warburgring <strong>im</strong> Anschluß an dieneue städtische Wohnbebauung einen natürlichen Standort, ebenso amSüdostrand die Anatomie (1968), wegen ihres der Topographie entsprechendenDreiecksgrundrisses auch Trigonum Vesalii genannt. 11)Häufiger waren Baumaßnahmen für Kliniken und Institute, die nicht in Gänzeinnerhalb <strong>des</strong> alten Areals oder an <strong>des</strong>sen Rand entstanden, sondern großvolumigeErweiterungen bestehender Einrichtungen bzw. auch Zusammenfassungsolcher zu neuen zentralen Betriebsstellen. Dies führte zu einererheblichen Verdichtung der Bebauung.In erster Linie ist hier die Innere Medizin zu nennen, deren Erweiterungen1969 (Überbauung einer der Hauptstraßen der Anstalt!) und 1975 die Klinikan das Strahleninstitut (Geb. 49) anschloß, das seinerseits mit dem schon genanntenersten Erweiterungsbau der Chirurgie unterirdisch verbunden wurdeund um einen Bestrahlungsbunker (1970) und das Isotopengebäude (1973)erweitert wurde. Es war also möglich geworden, ein für den neuen Krankenhausbauals wichtig angesehenes Prinzip, die Verbindung der HauptklinikenChirurgie und Innere Medizin miteinander durch die Röntgen- und Strahlenklinik,als Herzstück eines <strong>Universität</strong>sklinikums zu verwirklichen, freilich mitstädtebaulichen Kompromissen. 12) Eine gewaltige Erweiterung erfuhr dieserKomplex durch den Neubau <strong>des</strong> Funktionstraktes der Chirurgie (1989).Ähnlich wurde die Orthopädie aufgrund der Verbindung dreier Altbauten(Bettenhäuser) durch neue Funktionstrakte (OP- und Ambulanztrakt 1971und Unterrichts- und Labortrakt 1974) zu einer größeren Funktionseinheitzusammengefaßt, wobei eine Bäder- und Massageabteilung bereits 1965und 1967 vorausgegangen war.Auch <strong>im</strong> Institutsbereich gibt es ein typisches Beispiel für die Verdichtung:Mitten zwischen vier Altbauten wurde in zwei Bauabschnitten ein zentralesHör- und Kurssaalgebäude errichtet (Physiologische Chemie/Pharmakologieund Hygiene-Mikrobiologie).So finden manche der zunächst als Zufälligkeiten erscheinenden Unregelmäßigkeiten<strong>des</strong> Lageplans ihre Erklärung.Wurden also – außer bei den randständigen Neubauten – <strong>im</strong>mer wieder Altbautenin die Nutzung einbezogen, so war dies bei den Gebäuden für dietechnische und wirtschaftliche Versorgung nicht möglich. Nachdem der Gutshof,seinerzeit aus arbeitstherapeutischen Gründen errichtet, entbehrlich gewordenwar, entstand an seiner Stelle das großflächige Versorgungszentrummit Wäscherei, Werkstätten und Magazinen (1971), das 1986 in einem zweitenBauabschnitt für die KFZ-Halle mit Werkstätten erweitert wurde. An derStelle der alten Küche und Waschküche wurde die neue Zentralküche mitCasino 1976 in Betrieb genommen.Das letzte große Bauprojekt, das größte überhaupt, muß aber noch genanntwerden: die Frauen- und Kinderklinik. Jahrelang waren Überlegungen zurErweiterung der jeweils in mehreren Gebäuden untergebrachten Einzelklinikenangestellt worden, bis man sich 1990 zu einer Kombiklinik entschloß,die allerdings auch schon einmal in den sechziger Jahren <strong>im</strong> Gespräch war.Sie wurde 1995 eröffnet. Ihr sind zwei Altbauten am nördlichen Klinikrandzum Opfer gefallen.S<strong>im</strong>ultankirche, Außenansicht von SOS<strong>im</strong>ultankirche, InneresGartenpavillon bei der HumangenetikMit dieser Aufzählung sind in etwa die Baumaßnahmen genannt, die für dieKlinikentwicklung typisch erscheinen. Es sei aber wenigstens noch darauf hingewiesen,daß alle Altbauten mehr oder weniger intensiv, manche mehrmals,umgebaut und auch die frühen Nachkriegsbauten (Körperbehindertenhe<strong>im</strong>,Pneumonologie, Augenklinik), die Nervenklinik (Neurologie und Psychiatrie)und andere Kliniken in Etappen umgebaut und erweitert wurden.87
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Der Nordhang des Schwarzenberges is
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Hinsicht gegensätzlich. Mit seiner
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Und draußen steht im weiten Abstan
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