12.07.2015 Aufrufe

Kunst im öffentlichen Raum Saarland Band 2 Universität des ...

Kunst im öffentlichen Raum Saarland Band 2 Universität des ...

Kunst im öffentlichen Raum Saarland Band 2 Universität des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bildenden Künstler zur Ausgestaltung <strong>des</strong> Speisesaals hinzuzuziehen. Seine Wahlfiel auf den Bildhauer Otto Herbert Hajek, von <strong>des</strong>sen Arbeitsweise er unter anderemdurch ein auf der dokumenta III in Kassel ausgestelltes Skulpturenensembleeinen Eindruck gewonnen hatte. Hajek sagte zu und konnte der zuständigenBaukommission <strong>im</strong> Dezember 1965 ein erstes Modell <strong>im</strong> Maßstab 1:50 präsentieren.Sein Entwurf sah vor, nicht nur den Speisesaal, sondern von ihm ausgehenddas ganze Gebäude mit plastischen Elementen zu überziehen. Später kamein Entwurf für die Farbgestaltung hinzu. Die zuständige Baukommission warzunächst schockiert. Nach dem Einholen mehrerer technischer und künstlerischerGutachten unterstützte sie jedoch das Vorhaben. Im Sommer 1966 wurde dieBaugenehmigung erteilt. 3)Durch Hajeks neue Gestaltungskonzeption änderte sich kaum etwas an den vonSchrempf vorgesehenen baulichen Vorgaben: die Quaderform, die Rasteraufteilungund die Konzentration auf den Baustoff Beton wurden als Vorgabenbelassen, auf denen Hajek seine künstlerische Gestaltung aufbaute.Die Realisation geschah in Arbeitsteilung, wobei sich Hajek auf die künstlerischeAusgestaltung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> konzentrieren konnte.Die Bauzeit dauerte von 1966 bis 1970. Die Baukosten beliefen sich auf13.530.000 DM, eine vergleichsweise geringe Summe. Kostensparend wirktesich die Wahl und Behandlung <strong>des</strong> Baustoffs Beton aus, auf den man sich weitgehendbeschränkte. Selbst <strong>im</strong> Innenbereich wurde er ohne Verkleidung alsWandoberfläche belassen.1969 wurde das Gebäude mit dem BDA-Preis <strong>Saarland</strong> der Architekten ausgezeichnet.1999 wurde der Farbanstrich <strong>des</strong> Studentenhauses erneuert. Auch diebisher unverputzten Betonmauern wurden als Schutz vor Erosion gestrichen.Hajeks Konzeption nach war ursprünglich insgesamt eine großzügigere Farbgestaltunggeplant. Die Fassade sollte mit mehr Farbwegen versehen sein und essollten, Hajeks Idee <strong>des</strong> <strong>Raum</strong>knotens entsprechend, weitere Farbwege bis in daseigentliche <strong>Universität</strong>sgelände hineinführen. Dieser Teil der Gestaltung wurdenie realisiert.FunktionenIn dem Studentenhaus finden sich Einrichtungen, die mit der Versorgung derStudenten, der sozialen Kommunikation und verwaltungstechnischen Belangenin Zusammenhang stehen.Im Unter- und Erdgeschoß sind die Büros der Studentenverwaltung, Versorgungsräume,ein Kindergarten, ein Veranstaltungsraum und Restaurations untergebracht.Von einer weiträumigen Eingangshalle <strong>im</strong> Erdgeschoß führen dreiBesucher-Treppen ins erste Obergeschoß zur Mensatheke und damit in denSpeisesaal. Dieses Stockwerk ist unterteilt in zwei Hälften, die eine wird eingenommenvon einem Speisesaal mit 1.200 Sitzplätzen, die andere von einer Küchemit durchrationalisierter Kochstraße, Küchenlager- und Versorgungsräumen.Mittlerweile werden zwischen 3.500 und 4.500 Essen täglich ausgegeben. Imzweiten Obergeschoß liegen die Räume für die Mensaverwaltung und weitereVersorgungsräume.Mensa Saarbrücken, Längsschnitt,Grundriß Erdgeschoß und 1. Obergeschoß36Baubeschreibung – der SpeisesaalIn Hajeks Entwurf ist der Speisesaal das Kernstück und Ausgangspunkt einerGestaltungskonzeption, die sich von hier aus zum einen über die Außenfassade,zum anderen quer durch den Innenbau bis zum Vorhof <strong>im</strong> Eingangsbereich fortsetztund die anschließende Umgebung miteinbezieht.Dem Zentralgedanken <strong>des</strong> Entwurfs folgend soll hier als Kulminationspunkt derGestaltung mit der Beschreibung <strong>des</strong> Speisesaals begonnen werden. 4)Auffallend ist zunächst eine lebhafte Farbigkeit, rote, gelbe, blaue und weißeFlächen kontrastieren mit der Untergrundfarbe <strong>des</strong> Betons. Daneben wird die<strong>Raum</strong>wirkung best<strong>im</strong>mt von plastisch in den <strong>Raum</strong> hineinragenden Elementen,die baukastenartig verschachtelt angeordnet sind. Festgehalten werden sie voneiner Architektur, in der sich die zugrunde liegende Rasteraufteilung in 12 x 12,beziehungsweise nochmals unterteilt in 3 x 3 m große quadratische Felder sichtbaräußert: Die Decke ist überspannt durch gleichmäßig kastenartig angeordnete,nach unten geöffnete Betonplatten. Die Platten haben eine Dicke von 25 cm.Die 5,5 m hohe Decke wird an zwei Stellen von sich in zwei Stufen verjüngenden,ca. 12 m in die Höhe ragenden Licht- und Luftschächten unterbrochen, Grundflächedieser Schächte ist eine Rastereinheit. 5)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!