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Mammovision - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico

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zaenmagazin<br />

und kanzerogen. Sie führen zu entzündlichen Veränderungen<br />

der Darmschleimhaut, werden resorbiert, durchströmen das<br />

mukosale Immun- und Nervensystem und den gesamten Stoffwechsel.<br />

Sie können in Faeces, Urin, Blut nachgewiesen werden<br />

(Labor: In<strong>di</strong>kainprobe). Wir sprechen von der Intestinalen<br />

Autointoxikation – von der Selbstvergiftung vom Darm.<br />

Das Ausmaß <strong>di</strong>eser Zersetzungsvorgänge erkennt man an<br />

der Bildung von Darmgasen, an der Auftreibung des Leibes und<br />

am üblen Geruch des Stuhles. Dieser Reizzustand äußert sich<br />

in einer Neigung zu breiigen und schmierigen Entleerungen.<br />

Häufig stellt sich dann aber auch ein Erschöpfungszustand des<br />

Darms ein, mit unzureichender Darmsaftbildung und mit hartnäckiger<br />

Darmträgheit. Diese Patienten leiden besonders unter<br />

den Intoxikationen. (Anamnese, Befunderhebung)<br />

Es kommt zu einer Vermehrung der Bakterien in den Dünndarm<br />

hinein (Overgrowth-Syndrom) und einer ausgeprägten<br />

Dysbiose mit einer Verminderung der aeroben Leitkeime Lactobacillen<br />

und Bifidobakterien, <strong>di</strong>e für <strong>di</strong>e Schleimhautintegrität<br />

(tight junctions) mitverantwortlich sind.<br />

Die exsudative Entzündung der Darmschleimhaut (Labor:<br />

alpha-1-Antitrypsin, Calprotectin im Stuhl) führt zur Störung der<br />

Schleimhautimmunität (Labor: sIgA im Stuhl), Auflösung der<br />

Tight-junctions, der Verbindungen zwischen den Darmschleimhautzellen,<br />

und zum Leaky-gut-Syndrom, dem Syndrom des<br />

„löchrigen Darms“. Hier können hochmolekulare, unverdaute<br />

Proteine penetrieren und treffen in der Mukosa auf das vegetative<br />

Immunsystem. Dort können sie <strong>di</strong>e Antikörperbildung auslösen<br />

(Labor: IgE, IgG auf Nahrungsmittel).<br />

Nitrosativer Stress – Mitochondriopathie –<br />

Serotoninverlust<br />

Diese Entzündungen in der Schleimhautfläche löst eine Kaskade<br />

von mukosalen und systemischen immunologischen Reaktionen<br />

aus:<br />

Bildung von Entzündungsme<strong>di</strong>atoren (z.B. TNFα, IL-6), <strong>di</strong>e<br />

wir heute für viele systemischen Erkrankungen (wie Rheuma,<br />

CED) verantwortlich machen.<br />

Anfall an Sauerstoffra<strong>di</strong>kalen und nitrosativem Stress. Dies<br />

führt zu Schäden an den Mitochondrien und der Atmungskette.<br />

(Labor: Mitochondriale Aktivität, Nitrotyrosin). Die Zuckerverbrennung<br />

im Zitronesäurezyklus wird gehemmt und<br />

es fällt vermehrt Lactat an (Labor: Pyruvat/Lactat-Verhältnis).<br />

Es kommt zur Übersäuerung. Die Leitsymptome sind: Mü<strong>di</strong>gkeit,<br />

Erschöpfung, morgendlich lange Anlaufszeit, Zerschlagenheit,<br />

Gelenksteife, LWS-Schmerzen, morgendliche<br />

Inappetenz, „Fress“-Attacken auf „Süßes.“<br />

Verbrauch an Vitaminen und Spurenelementen.<br />

Verlust an Serotonin mit depressiven Symptomen, Antriebslosigkeit,<br />

übersteigertem Appetit.<br />

Der therapeutische Weg<br />

Oberstes Ziel ist <strong>di</strong>e Beseitigung der Intestinalen Intoxikation<br />

und <strong>di</strong>e Entzündungsvorgänge kommen zur Ruhe, das Verdauungssystem,<br />

das Immunsystem, der ganze Stoffwechsel wird regenerieren<br />

und gesunden.<br />

Für eine therapeutische und präventive Dätetik ergeben<br />

sich folgende Grundsätze: Wir müssen uns einerseits alle Stof-<br />

Praxis<br />

fe zuführen, <strong>di</strong>e wir brauchen: Eiweiße für <strong>di</strong>e Erneuerung von<br />

Substanz- und Funktionsproteinen. Fette und Kohlenhydrate zur<br />

Deckung des Energie- und Wärmehaushaltes. Vitamine, Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente für den reibungslosen Ablauf aller<br />

Stoffwechselvorgänge. Ebenso aber gilt ein Zweites: Wir müssen<br />

der in<strong>di</strong>viduellen Verdauungsleistung Rechnung tragen: Keine<br />

Überforderung der in<strong>di</strong>viduellen verdauenden und stoffwechselnden<br />

Systeme!<br />

Alle Nahrungsbestandteile müssen so gegessen und gekaut<br />

werden, dass sie im Mund vollstän<strong>di</strong>g verspeichelt sind, im Magen<br />

von der Magensäure vollkommen eingesaftet werden. Im<br />

Duodenum sollten sie von den Enzymen durchdrungen und in<br />

ihre Bausteine – Proteine in Aminosäuren und Dipeptide, Kohlenhydrate<br />

in Di- und Monosaccharide, Fette in <strong>di</strong>e einzelnen<br />

Fettsäuren – aufgeschlüsselt werden, damit sie resorbiert werden<br />

können. Entzündungen in tiefer liegenden Darmabschnitten<br />

werden entlastet und können abheilen. Deshalb:<br />

Kauen, einspeicheln, auskosten!<br />

Kleinere Mahlzeiten – je kränker der Patient, desto kleiner <strong>di</strong>e<br />

Mahlzeiten!<br />

Faserhaltige Nahrungsmittel, Obstsäuren und säurehaltige<br />

Speisen sind beim Kranken, besonders in den ersten Tagen<br />

und Wochen zu meiden.<br />

Kohlenhydratreduktion – bei schwereren Erkrankungen in<br />

den ersten Tagen strenger, später etwas moderater.<br />

Fettbetonte Kost – <strong>di</strong>e Energiegewinnung aus Fettsäuren ist<br />

auch bei ausgeprägter Mitochondriopathie und nitrosativem<br />

Stress problemlos möglich.<br />

Reduziert man Brot, Obst und Salate für kurze Zeit auf ganz<br />

knapp bemessene Mengen und begrenzt <strong>di</strong>e Mahlzeiten, dann<br />

beendet man in wenigen Tagen den Gärungs- und damit auch<br />

den Fäulnisprozess. Die Darmflora regeneriert sich, <strong>di</strong>e exsudative<br />

Entzündung kommt zur Ruhe, <strong>di</strong>e Schleimhaut regeneriert<br />

sich, <strong>di</strong>e Leaky-guts heilen, <strong>di</strong>e Giftbildung hört auf, das Immunsystem<br />

erholt sich, <strong>di</strong>e Krankheitssymptome verschwinden.<br />

Gesundet der Darm, gesundet der Mensch!<br />

Um schnell zu einem Erfolg zu kommen, ist der Anfang etwas<br />

streng gehalten und zwar für wenige Tage mit einer fast kohlenhydratfreien<br />

Kost – eiweiß- und fettbetont. Der Patient isst dabei<br />

kaum mehr Eiweiß als früher, denn Brot, Nudeln, Kartoffeln enthalten<br />

auch nicht unerhebliche Mengen Eiweiß. Kohlenhydratträger,<br />

vor allem Getreide, sind zunächst aber für einige Tage gestrichen<br />

oder werden nur in sehr knappen Mengen in <strong>di</strong>e Kost eingefügt.<br />

Dafür wird der Fettanteil etwas angehoben. Eiweiß und Fett sind<br />

dann erfahrungsgemäß leicht verdaulich und bekömmlich.<br />

Der Arzt muss den Patienten auf <strong>di</strong>esem Weg begleiten. Er<br />

braucht sein Vertrauen und seine Mitarbeit. Ziel der gemeinsamen<br />

Bemühungen ist es, eine gemischte und gehaltvolle, aber<br />

leicht bekömmliche Kost zu finden, eine Ernährungsweise, <strong>di</strong>e<br />

den Lebensgewohnheiten und den Alltagsbelastungen so gut<br />

wie möglich angepasst ist. Die Kost ist in der ersten Zeit etwas<br />

monoton und in den jeweiligen Mahlzeiten einfach zusammengesetzt<br />

– aus zwei bis drei Nahrungskomponenten. Die ersten<br />

Eiweiß-Fett-Mahlzeiten müssen knapp bleiben. Zu Anfang muss<br />

alles weggelassen werden, was stört und den Heilungsprozess<br />

behindern könnte.<br />

44 2/2010

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