Mammovision - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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2/2010<br />
Aus der Grundlagenforschung<br />
Abb. 1: Anschnitt eines Fibroblasten. Transmissionselektronenmikroskopische<br />
Beziehungen zwischen rauem endoplasmatischem<br />
Retikulum (ER) und Mitochondrien (M) durch Mitochore<br />
membran hat (Abb. 1, 2) (Heine 1994). Erst KornMann et al. (2009)<br />
konnten den Durchbruch in der Aufklärung <strong>di</strong>eser Beziehungen<br />
schaffen. Dabei hat sich u.a. zeigen lassen, dass Mitochondrien<br />
mit keinen anderen Organellen als mit den Schläuchen des ER<br />
sehr komplex kommunizieren (Abb. 2). Die Verbindung zwischen<br />
der inneren und äußeren Mitochon drienmembran sowie<br />
der Membran des ER werden durch Multiproteinkomplexe<br />
sogenannte Mitochore bewirkt (Abb. 2) (KornMann et al. 2009,<br />
WieDeMann et al. 2009). Diese Kommunikation steht im Dienste<br />
des Austausches von Calcium und Phospholipid zwischen Mitochondrien<br />
und dem ER. Ansonsten würde <strong>di</strong>e ATP Synthese<br />
entlang der Atmungskette nicht funktionieren und u.a. <strong>di</strong>e Calcium-Ionen-Konzentration<br />
im Cytoplasma und den Mitochondrien<br />
gestört (Übersicht bei KornMann et al. 2009). Aus regulationsme<strong>di</strong>zinischer<br />
Sicht ist es von besonderer Bedeutung, dass <strong>di</strong>e<br />
Mitochore auch mit dem Mikrofilamentsystem des Cytoplasmas<br />
und damit den Integrinen der Zellmembran in Verbindung stehen<br />
(Abb. 2) (KornMann et al. 2009). Die Integrine stehen wiederum<br />
mit den extrazellulären Matrixkomponenten in Verbindung<br />
(Heine 2007). Damit ist eine Beziehung zu extra-intrazellulären Signaltransduktionskaskaden<br />
eröffnet, <strong>di</strong>e letztlich Transkriptionsfaktoren<br />
aktivieren, über <strong>di</strong>e dann informationsrelevante Gene<br />
aktiviert werden (Abb. 2). Über <strong>di</strong>e Verbindung der Mitochore<br />
zum Mikrofilamentsystem und den Integrinen können vielfältige<br />
exogene Einflüsse aus der ECM auf <strong>di</strong>e mitochondrialen Funktionen<br />
einwirken. Kürzlich wurde z.B. darauf hingewiesen, dass<br />
psychiatrische Symptomatiken und neuropathische Schmerzen<br />
zaenmagazin<br />
Ausschnittsvergrößerung<br />
(Pfeilköpfe). In der Ausschnittsvergrößerung weist der Pfeil auf ein<br />
Mitochor. K Zellkern. x 50 000 (Heine 1994)<br />
mitochondriale Störungen begleiten. Zur Therapie wird angeregt,<br />
Mikronährstoffe einzusetzen (Übersicht bei GarDner et al.<br />
2010).<br />
Ein Mitochor wird von mehreren funktionell verschiedenen<br />
Proteinen aufgebaut, wodurch nicht nur <strong>di</strong>e biologischen Abläufe<br />
zwischen ER und Mitochondrien bestimmt werden (KornMann<br />
et al. 2009, WieDeMann et al. 2009), sondern z.B. auch ein cross talk<br />
u.a. zu den Proteinen BAX und BAK der äußeren mitochondrialen<br />
Membran besteht (Abb. 2). Diese Moleküle werden bei drohender<br />
Zellschä<strong>di</strong>gungen aktiviert und leiten den apoptotischen<br />
Zelluntergang ein (Übersicht bei HotcHKiSS et al. 2009). Derartig<br />
schä<strong>di</strong>gende Signale sind u.a.: Vermehrte Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />
in den Mitochondrien (z.B. Mikroben), Schä<strong>di</strong>gungen<br />
der mitochondrialen DNA (u.a. γ-Strahlung) und nicht regelhaft<br />
gefaltete Proteine im Cytoplasma (HotcHKiSS et al. 2009).<br />
Beteiligung von Mitochondrien<br />
an der Bildung inflammatorischer<br />
Zytokine (Mito-Signalosom)<br />
So wie sich Rezeptoren für Antigene an der Zelloberfläche finden,<br />
gibt es analog derartige Proteine auch im Cytoplasma.<br />
Sie werden als NLRs (nucleotide-bin<strong>di</strong>ng domain, leucine-rich<br />
repeat-containing) bezeichnet. Das bekannteste Familienmitglied<br />
ist NOD2 (nucleotide-bin<strong>di</strong>ng oligomerization domain 2),<br />
ein positiver Regulator in der Immunabwehr vergleichbar ei-<br />
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