Mammovision - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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2/2010<br />
Praxis<br />
Wie soll der Patient essen?<br />
1. Jede Mahlzeit soll köstlich zubereitet sein, denn es muss<br />
schmecken. Und jeder Bissen muss im Mund ausgeschmeckt<br />
werden, muss im Mund anverdaut werden.<br />
2. In den ersten Tagen wird <strong>di</strong>e Mahlzeit aus einfachen Lebensmitteln<br />
möglichst zuhause zubereitet und zuhause gegessen.<br />
3. Die eigene Mahlzeit kann auch im Kreise anderer Menschen,<br />
z.B. der Familie, eingenommen werden. Bei <strong>di</strong>esen Mahlzeiten<br />
<strong>di</strong>e Anderen reden lassen, ruhig und gelassen bleiben,<br />
auch wenn das eigene Essen etwas länger dauert.<br />
4. Keinen Ärger aufkommen lassen, möglichst keine Unterhaltung,<br />
nicht lesen, nicht fernsehen.<br />
5. Entspannt sitzen. Nur kleine Bissen in den Mund nehmen.<br />
Während des Essens Besteck immer wieder neben den Teller<br />
legen. Gabel oder Löffel erst wieder füllen, wenn der Mund<br />
leer ist.<br />
6. Sich auf das konzentrieren, was im Mund liegt: kosten und<br />
auskosten – schmecken, schmecken und ausschmecken,<br />
auch Getränke und flüssige Speisen.<br />
7. So lange schmecken und kosten, bis jede Speise<br />
– Mundtemperatur hat,<br />
– restlos zerkleinert ist,<br />
– restlos verflüssigt ist<br />
– und völlig ausgeschmeckt ist.<br />
8. Was in <strong>di</strong>eser Weise ausgeschmeckt und mit Speichel verflüssigt<br />
ist, das schluckt sich aus dem hinteren Teil der Mundhöhle<br />
in kleinen Portionen von selbst.<br />
9. Mehr Zeit zum Essen nehmen, das bietet mehr Genuss. Man<br />
merkt nach 20 bis 30 Minuten, wie sich ein inneres Sättigungsgefühl<br />
einstellt. Dann aufhören! So viel und so oft essen,<br />
dass man den ganzen Tag über wohlig satt ist, im Bauch<br />
leicht und leer.<br />
Wann soll er essen?<br />
1. Etwa sechs bis acht Mahlzeiten über den Tag verteilt. Drei<br />
etwas betonte Hauptmahlzeiten mit sechs bis acht, später<br />
acht bis zehn Bissen. Knappe Zwischenmahlzeiten mit vier<br />
bis sechs Bissen.<br />
2. Die Mahlzeiten in regelmäßigem Abstand von etwa drei<br />
Stunden einnehmen. Zeitpunkte etwa 7, 10, 13, 16, 19 und<br />
22 Uhr. Keine Mahlzeit auslassen!<br />
zaenmagazin<br />
3. Der Patient sollte immer gesättigt sein! Wenn Hungergefühl<br />
aufkommt, sofort etwas essen: zwei bis drei Bissen. Eventuell<br />
nur etwas Flüssigkeit, Wasser, Tee, eine Brühe.<br />
4. In den ersten Tagen keine hektischen und strapaziösen Aktivitäten!<br />
5. Es könnte dann Hunger oder ein Gefühl der Schwäche aufkommen.<br />
Sie sollten immer etwas zu Knabbern bei sich haben,<br />
z.B. etwas Hartkäse.<br />
Je kränker das Verdauungssystem, z.B. bei M. Crohn, Colitis ulcerosa,<br />
schweren Gelenkentzündungen oder bei ausgeprägten<br />
dyspeptischen Störungen, desto kleiner müssen <strong>di</strong>e Mahlzeiten<br />
sein. In akuten Fällen können zunächst einmal halbstündlich ein<br />
bis zwei, später stündlich drei Bissen gegessen werden. Dann alle<br />
zwei Stunden sechs bis acht Bissen, keine Hauptmahlzeiten.<br />
Was soll er essen?<br />
Je nach Schwere der Erkrankung, in den ersten Tagen nur Eiweißträger<br />
(Eier, Fisch, Fleisch) und Fett (Butter, Sahne, Speiseöl).<br />
Keine Kohlenhydratträger<br />
keine Speisen <strong>di</strong>e zur Gärung, und damit zur Bildung von Gärungssäuren<br />
führen.<br />
keine Speisen <strong>di</strong>e Säuren enthalten, also: kein Obst, keine<br />
Obstsäfte<br />
kein Salat, kein Gemüse, keine Rohsäfte, keine Gemüsesäfte<br />
keine Getreidespeisen, kein Brot, keine Kornprodukte, keinen<br />
Reis, keine Nudeln<br />
keine Süßigkeiten<br />
Nach einigen Tagen schrittweise kleine Mengen einfügen:<br />
weich gekochte Kartoffeln<br />
zartes, ganz weich gekochtes, mildes Gemüse<br />
zartes Weißbrot mit viel Butter<br />
Flüssigkeit:<br />
Morgens mindestens eine Stunde vor dem Frühstück sofort<br />
nach dem Aufwachen oder bereits beim Aufwachen in der<br />
Nacht ein bis zwei Gläser warmes Wasser.<br />
Tagsüber jeweils eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit ein<br />
halbes bis ein Glas warmes Wasser oder nicht säuerlichen<br />
Tee oder dünnen Kaffee (in kleinen Schlucken). Der Patient<br />
soll selbst herausfinden, wie viel Flüssigkeit er braucht, um<br />
einen geregelten, geformten Stuhl zu haben – auch bei<br />
leichter, knapper und ballaststoffarmer Kost.<br />
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