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Mammovision - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico

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zaenmagazin<br />

Abb. 2: Einbettung der Mitochondrien in <strong>di</strong>e Grundregulation. Verknüpfung<br />

zwischen Mitochondrien und dem endoplasmatischen<br />

Retikulum (ER) über Mitochore (rote Elipsen) und Ca2 + -Ionenaustausch<br />

über Inositol –1, 4, 5 –triphosphat Rezeptoren (IP3R;<br />

Schwarze Pfeile). Das Mito-Signalosom erkennt intrazellulär eingedrungene<br />

Mikroben (NOD2) und organisiert deren Abwehr über<br />

den NFκB mit Bildung von TNF-α, IL-1 und IL-6. BAX und BAK organisieren<br />

<strong>di</strong>e Zellapoptose. Über <strong>di</strong>e extrazelluläre Matrix, Integrine<br />

und das Mikrofilamentsystem erreichen Signaltransduktionskaskaden<br />

<strong>di</strong>e Uhrgene im Zellkern, deren Uhrproteine den Zirka<strong>di</strong>anrhythmus<br />

steuern. Der zelluläre Energiesensor Adenosinmonophosphatkinase<br />

(AMPK) regelt den notwen<strong>di</strong>gen Energiehaushalt<br />

der genannten Beziehungen.<br />

nem intrazellulären Toll-Rezeptor. Derartige Rezeptoren erkennen<br />

Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs) z.B. an der<br />

Oberfläche von Bakterien und bei Zellschä<strong>di</strong>gung auftretende<br />

Molekülmuster (DAMPs), wobei z.B. Hitzeschockproteine, DNS<br />

und RNS-Bruchstücke gebildet werden (Übersicht bei iWaSaKi<br />

und MeDzHitov 2010). Die wichtigste Aufgabe der NLRs ist <strong>di</strong>e intrazelluläre<br />

Registrierung von entzündungsförderndem Material<br />

aus Mikroben und endogenen Proteinen mit Aktivierung des sog.<br />

Inflammosoms . Dabei handelt es sich um einen Signalkomplex<br />

aus NLR, dem Adaptor-Protein ASC (apoptitic speck-containing<br />

protein with a CARD [N-terminale Caspase Aktivierungs- und Rekrutierungsdomain])<br />

und Procaspase-1.<br />

Von großer Bedeutung für den Einfluss der Mitochondrien<br />

auf <strong>di</strong>e Grundregulation ist, dass NLRs an einen multimeren Komplex<br />

der äußeren Mitochondrienmembran (MAVS mitochondrial<br />

antiviral signaling protein) binden können, wodurch das sogenannte<br />

Mito-Signalosom gebildet wird (Abb. 2). Es aktiviert eine<br />

Signalkaskade, <strong>di</strong>e zur Bildung des proentzündlichen NFκB (nukleärer<br />

Faktor kappa B) führt, der als Transkriptionsfaktor Gene<br />

aktiviert, <strong>di</strong>e für Entzündungszytokine (u.a. IFN-α, -β, IL-1, IL-6 und<br />

TNF-α) ko<strong>di</strong>eren (iWaSaKi und MeDzHitov 2010, Übersicht bei tinG<br />

et al. 2010). Freigesetzt gelangen <strong>di</strong>ese Zytokine über <strong>di</strong>e Blutbahn<br />

auch ins Gehirn. Eintrittsstellen sind <strong>di</strong>e zirkumventrikulären<br />

Organe, denen eine Blut-Gehirnschranke fehlt wie z. B. dem<br />

Hypothalamus. Von dort wird das limbische System informiert,<br />

Aus der Grundlagenforschung<br />

Abb. 3: Der Nucleus suprachiasmatis als Taktgeber aller rhythmisch<br />

gesteuerten Stoffwechselvorgänge im Körper (aus Heine 2005).<br />

in dem unsere psychische Tönung lokalisiert ist (Heine und Heine<br />

2009). Die unterhalb der akuten Entzündungsschwelle subklinisch<br />

konzentrierten Entzündungs zytokine können dort das Erschöpfungssyndrom<br />

initiieren ( Heine 2001). Da Entzündungszytokine<br />

z.T. auch bei Infektionen <strong>di</strong>esen Weg nehmen, treten auch<br />

hier z.B. Abgeschlagenheit, Mü<strong>di</strong>gkeit und Antriebslosigkeit auf<br />

(Heine 2001).<br />

Über das proinflammatorische Mito-Signalosom sind daher<br />

<strong>di</strong>e Mitochondrien auch an das Abwehrsystem angeschlossen,<br />

da z.B. IL-1, IL-6 und TNF-α Makrophagen, dendritische Zellen und<br />

TH-1 Lymphozyten aktivieren können. Es darf nicht übersehen<br />

werden, dass auch im Stressgeschehen über <strong>di</strong>e Hypothalamus-<br />

Hypophysen-Nebennierenschiene Entzündungszytokine generiert<br />

werden. Zusammen mit den über das Mito-Signalosom<br />

entstandenen kommt es letztlich zur Ausprägung eines chronischen<br />

Erschöpfungssyndroms (Heine 2001).<br />

Diese Zusammenhänge zeigen deutlich den Unterschied<br />

zu den erblichen Mitochondriopathien. Es sei daher vorgeschlagen,<br />

bei Regulationsstörungen besser von „Mitochondrien assoziierten<br />

Störungen der Grundregulation (MASG)“ zu sprechen.<br />

Das würde bedeuten, dass bei jedem Syndrom auch mit der<br />

Möglichkeit einer mitochron<strong>di</strong>alen Beteiligung zu rechnen ist<br />

( DiMauro und ScHon 2003).<br />

Zirka<strong>di</strong>anrhythmischer Steuerung<br />

metabolischer Beziehungen zwischen<br />

Mitochondrien und Zelle<br />

Der Zellmetabolismus ist abhängig vom zellulären AMP/ATP-<br />

Verhältnis. Der zentrale zelluläreSensor für den ATP-Haushalt ist<br />

<strong>di</strong>e Adenosin-Monophosphat-Aktivierte Proteinkinase (AMPK)<br />

(laMia et al. 2009). Bei Unterschreiten eines bestimmten AMP/<br />

ATP-Verhältnisses wird das Enzym durch AMP phosphoryliert<br />

und <strong>di</strong>e ATP-Synthese hochgeregelt. Ist <strong>di</strong>es bei Zellschä<strong>di</strong>gung<br />

6 2/2010

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