Mammovision - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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zaenmagazin<br />
Peter Kurzeck: Da fährt mein Zug<br />
Konzeption und Regie: Klaus Sander<br />
Erzähler: Peter Kurzeck<br />
Aufnahmen: Klaus Sander<br />
Schnitt, Mastering: Michael Schlappa<br />
Produktion: supposé 2010<br />
Au<strong>di</strong>o-CD, 62 Minuten<br />
ISBN 978-3-932513-92-3<br />
Euro 16,80<br />
Es soll Leute geben, <strong>di</strong>e Peter KurzecK nicht kennen. Andersherum<br />
gibt es solche, <strong>di</strong>e beinahe aus dem Häuschen geraten,<br />
wenn sie seinen Namen hören. Beides ist nicht verwunderlich.<br />
Man findet seine Werke nicht in den Bestsellerlisten – er ist auch<br />
nicht Mainstream. Eher liest man etwas im Feuilleton über ihn.<br />
Nichts, woran man einen halben Tag lang herum beißen müsste,<br />
kein germanistischer Overkill. Kleinere Abschnitte, wohlwollend,<br />
Berichte mit einem Schuss Staunen darin.<br />
Zum Beispiel bei „Ein Sommer, der bleibt“. Erinnerungen<br />
an seine Kindheit.<br />
Ein Sommer, der bleibt<br />
Peter Kurzeck erzählt das Dorf<br />
seiner Kindheit<br />
Konzeption und Regie: Klaus Sander<br />
Erzähler: Peter Kurzeck<br />
Aufnahmen: Klaus Sander<br />
Schnitt, Mastering: Michael Schlappa<br />
Produktion: supposé 2007<br />
Box mit 4 Au<strong>di</strong>o-CDs, 290 Minuten<br />
ISBN 978-3-932513-85-5<br />
Euro 34,80<br />
Flüchtlingskind in einem Dorf bei Gießen. Nicht gerade <strong>di</strong>e auskömmlichste<br />
Zeit für einen aufgeweckten Jungen, den es mit<br />
seiner Mutter dorthin verschlagen hat. Auch nicht besonders<br />
vorteilhaft, wenn man zwei Arten von Hunger hat, den richtigen<br />
und den Lesehunger. Für den richtigen Hunger lässt sich<br />
ja gelegentlich was organisieren – aber Lesen? Schwierig, sehr<br />
schwierig, damals unter Bauern. Trotzdem ziehen <strong>di</strong>e Sommer<br />
und Winter des Knaben ohne das geringste Selbstmitleid an uns<br />
vorbei. Da wächst ein Mensch heran, der an allem seine Freude<br />
hat, auch, wenn es eigentlich nichts zum Freuen gibt. Klar: Wer<br />
in KurzecKs Alter ist, wird manches anders erlebt haben, düsterer,<br />
dramatischer, entbehrungsreicher, jammervoller. Trotzdem: es<br />
stimmt alles, was er erzählt, und es stimmt, wie er es erzählt.<br />
Zum Beispiel Mitfahren auf dem Erntewagen. Dieses Hereinschwanken<br />
ins Dorf, vorneweg <strong>di</strong>e Pferde oder – gemächlicher –<br />
<strong>di</strong>e Kühe (Trecker gab es noch nicht, <strong>di</strong>e kamen später) und meterhoch<br />
auf dem Heu oder Stroh: wir. So hoch! Wir konnten in <strong>di</strong>e<br />
ersten Stockwerke gucken. Wir, <strong>di</strong>e wir <strong>di</strong>e Welt doch ganz anders<br />
sahen als <strong>di</strong>e Erwachsenen. Deren Wäldchen waren für uns<br />
Wald. Riesig und geheimnisvoll. Unsere kleinen Beine brauchten<br />
länger, um hindurch zu kommen, unsere Nacken mussten sich<br />
stärker beugen, wenn wir zu den Wipfeln hochgucken wollten.<br />
Peter KurzecK kann das so wunderbar, so freundlich erzählen.<br />
Wer damals noch nicht auf der Welt war, möchte staunen, dass<br />
man lebte, dass man fröhlich war, dass man sang, obwohl der<br />
Magen knurrte … –<br />
Bücher<br />
Nun gibt es eine neue Geschichte von ihm: „Da fährt mein<br />
Zug“. Er will von Frankfurt nach Frankreich fahren, macht Zwischenstation<br />
in Straßburg, nicht zum ersten Mal. Eigentlich kennt<br />
er <strong>di</strong>e Stadt, trotzdem wird er jedes Mal hier halten, weil er immer<br />
etwas Neues sieht. Am Abend hat er dann sein Gepäck schon in<br />
den Zug getan, mit dem er weiter in den Süden fahren will. Aber<br />
er muss schnell noch einmal hinaus auf den Bahnsteig, <strong>di</strong>e winterliche<br />
Straßburger Luft atmen (er muss, seine Neugier will das<br />
so!) – und weg ist er, der Zug. Wie er dann seine Siebensachen<br />
zurückbekommt (und nicht darüber verzweifelt und räsoniert) –<br />
das ist <strong>di</strong>e ganze Geschichte. Erlebnisse eines älteren, womöglich<br />
umständlichen, durchaus auch schrulligen Herrn, verwunderlich,<br />
melancholisch, spannend, absonderlich. –<br />
Sagen wir mal so: Das muss einen nicht vom Stuhl reißen.<br />
Nicht als „normales“ Buch jedenfalls – also gedruckt. Es ist aber ein<br />
Hörbuch. Ein erzähltes Hörbuch. Aus dem Gedächtnis wiedergegeben,<br />
ohne Manuskript. Peter KurzecK sagt an einer Stelle: „Man<br />
muss solche Geschichten erzählen, sonst hält man es nicht aus.“<br />
Genau! Und gut, dass ihn der Regisseur schwadronieren lässt. Es<br />
ist wunderschön. Eben wie bei „Ein Sommer, der bleibt“. Auch<br />
keine gedruckte Vorlage. Nur drauflos erzählt. Wunderbar!<br />
Ich meine, es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn eingefleischte<br />
Hörbuchgegner darüber nicht anderen Sinnes würden.<br />
Die Nacht ist aus Tinte gemacht<br />
Herta Müller erzählt ihre Kindheit<br />
im Banat<br />
Konzeption und Regie: Thomas<br />
Böhm, Klaus Sander<br />
Erzählerin: Herta Müller<br />
Aufnahmen: Klaus Sander<br />
Schnitt, Mastering: Michael Schlappa<br />
Produktion: supposé 2009<br />
2 Au<strong>di</strong>o-CDs, 116 Minuten<br />
ISBN 978-3-932513-88-6<br />
Euro 24,80<br />
Ach ja: Im selben Verlag gibt es <strong>di</strong>e Kindheitserinnerungen<br />
der Nobelpreisträgerin Herta Müller: „Die Nacht ist aus Tinte<br />
gemacht“. Auch – nur – erzählt. Gran<strong>di</strong>os!<br />
W. Kolkhorst<br />
Zentralverband der Ärzte für Naturheil-<br />
verfahren und Regulationme<strong>di</strong>zin e.V.<br />
Am Promenadenplatz 1<br />
72250 Freudenstadt<br />
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54 2/2010