Das Mammakarzinom in der Schwangerschaft
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schige Kontrolle, die die o.g. Untersuchungen<br />
wie TRUS, Choli/PET, Umstellung<br />
des Lebensstils sowie E<strong>in</strong>leitung e<strong>in</strong>er<br />
Primärprävention, durch die nicht nur<br />
die körpereigene Abwehr des Patienten<br />
verbessert wird, son<strong>der</strong>n durch Naturstoffe<br />
auch e<strong>in</strong>e Redifferenzierung bzw.<br />
Abtötung von Krebszellen erreicht werden<br />
kann.<br />
Die verbesserte Aussagekraft neuer immunologischer<br />
und molekularer Tests<br />
(RT-PCR, DiaPat.) sowie nuklearmediz<strong>in</strong>ische<br />
und radiologische Untersuchungsmethoden<br />
könnten <strong>in</strong> Zukunft<br />
die Stanzbiopsie <strong>in</strong> speziellen Fällen unnötig<br />
machen. Wenn z.B. Prostatakrebszellen<br />
RT-PCR-Tests im Patientenblut<br />
nachzuweisen s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong> DiaPat positiv<br />
ist und im Chol<strong>in</strong>-PET e<strong>in</strong> aktiver<br />
Herd <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prostata o<strong>der</strong> sonst<br />
wo nachweisbar ist, ist e<strong>in</strong>e<br />
Stanzbiopsie nicht absolut<br />
notwendig. Die Gefahr,<br />
e<strong>in</strong>er Metastasierung<br />
durch e<strong>in</strong>e Stanzbiopsie<br />
Vorschub zu leisten, ist<br />
damit ausgeschaltet.<br />
Beim DiaPat handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong>en Test<br />
<strong>der</strong> spezifische Proteome<br />
im Ur<strong>in</strong> nachweist,<br />
diese s<strong>in</strong>d sehr spezifisch<br />
für e<strong>in</strong> Karz<strong>in</strong>om, fast wie<br />
e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>gerabdruck um können<br />
daher mit höherer Sensitivität<br />
und Spezifität als <strong>der</strong> PSA-Test<br />
entscheiden ob e<strong>in</strong> Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
vorliegt o<strong>der</strong> nicht. Auch <strong>der</strong> Nachweis<br />
von erhöhten Chol<strong>in</strong>werten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spektrografie<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e erhöhte Aufnahme<br />
von radioaktivem Chol<strong>in</strong> <strong>in</strong> Prostatagewebe<br />
können e<strong>in</strong> Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
nicht nur wahrsche<strong>in</strong>lich machen, son<strong>der</strong>n<br />
auch etwas über se<strong>in</strong>e Lokalisation<br />
und Ausdehnung aussagen. Wir haben<br />
also Alternativen zur Biopsie.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />
dass e<strong>in</strong>e Stanzbiopsie nur unter strengster<br />
Indikationsstellung durchgeführt<br />
werden sollte, da sie möglicherweise e<strong>in</strong>e<br />
Metastasierung för<strong>der</strong>t. Blutung und Infektion<br />
als unmittelbare Komplikationen<br />
s<strong>in</strong>d ebenfalls nicht selten.<br />
Behandlungsdschungel<br />
Bei ke<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Krebserkrankung<br />
kommen so viele verschiedene Behandlungsmethoden<br />
zum E<strong>in</strong>satz wie beim<br />
Prostatakarz<strong>in</strong>om. Dabei wissen wir heute<br />
nicht e<strong>in</strong>mal, ob auch nur e<strong>in</strong>e dieser<br />
Methoden imstande ist, das Leben <strong>der</strong><br />
betroffenen Patienten wirklich zu verlängern.<br />
Verständlicherweise entstehen daraus<br />
sowohl für Patienten als auch für<br />
Ärzte Konflikte. Patienten stehen vor<br />
dem Dilemma, sich für e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Behandlungsmethode zu entscheiden<br />
o<strong>der</strong> abzuwarten. Ärzte s<strong>in</strong>d oft befangen<br />
und vore<strong>in</strong>genommen <strong>in</strong> ihrer Empfehlung.<br />
So beharren Urologen seit Jahren<br />
darauf, dass die radikale Entfernung<br />
<strong>der</strong> Prostata die e<strong>in</strong>zige, wirklich kurative<br />
Behandlungsmethode darstellt (Goldstandard:<br />
Radikale Prostatektomie). Zu<br />
leicht wird dabei allerd<strong>in</strong>gs vergessen,<br />
dass es für diese Behauptung ke<strong>in</strong>e ausreichenden<br />
Beweise gibt und möglicherweise<br />
e<strong>in</strong>e Empfehlung zum E<strong>in</strong>griff auch<br />
von f<strong>in</strong>anziellen Motiven bee<strong>in</strong>flusst<br />
wird. Ähnlichkeiten <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf Vore<strong>in</strong>genommenheit<br />
ergeben sich natürlich<br />
auch für jede an<strong>der</strong>e Behandlungsmethode,<br />
ganzheitliche o<strong>der</strong> alternative Verfahren<br />
e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
Die praktizierten Behandlungsverfahren<br />
für das Prostatakarz<strong>in</strong>om werden <strong>in</strong><br />
zwei Gruppen unterteilt: kurative Verfahren<br />
(Ziel: Heilung; Bed<strong>in</strong>gung: Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
auf die Drüse beschränkt)<br />
und palliative Verfahren (Ziel: L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
von Symptomen bei metastasiertem<br />
Prostatakarz<strong>in</strong>om). Als Son<strong>der</strong>form<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlungsstrategie für das Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
wird zunehmend auch das<br />
so genannte „Watchful Wait<strong>in</strong>g“ (beobachten<br />
und abwarten) akzeptiert. Zu den<br />
kurativen Behandlungsverfahren des<br />
Prostatakarz<strong>in</strong>oms, das auf die Vorsteherdrüse<br />
beschränkt ist, zählen nach wie<br />
vor die radikale Prostatektomie und die<br />
Bestrahlung. Obwohl we<strong>der</strong> für die operative,<br />
noch für die Bestrahlungsbehandlung<br />
Beweise vorliegen, dass sie im Vergleich<br />
zu eher konservativen Therapien<br />
e<strong>in</strong>en zusätzlichen Überlebensvorteil für<br />
Patienten erbr<strong>in</strong>gen, stehen diese Verfahren<br />
an oberster Stelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wertigkeit<br />
für die meisten Therapeuten. „Watchful<br />
Wait<strong>in</strong>g“, d. h. ohne effektive Therapie<br />
den Krebs zu beobachten, um dann<br />
erst beim Auftreten von Symptomen zu<br />
behandeln, wird immer noch ungern von<br />
vielen Ärzten und den meisten Betroffenen<br />
akzeptiert.Verständliche Ängste,wenn<br />
man mit <strong>der</strong> Diagnose Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
konfrontiert wird, zw<strong>in</strong>gen oft zu sofortigem<br />
Handeln.<br />
„Watchful Wait<strong>in</strong>g“ ist zwar e<strong>in</strong>e auch<br />
von Experten anerkannte Behandlungsstrategie,<br />
für viele Patienten mit PCa aber<br />
nicht akzeptabel. Da wir wissen, dass nur<br />
PROSTATAKARZINOM<br />
e<strong>in</strong>er von acht Männern mit Prostatakarz<strong>in</strong>om<br />
an den Folgen <strong>der</strong> Erkrankung<br />
sterben wird, sollte man sich für die Entscheidung<br />
wirklich Zeit nehmen, denn<br />
die schulmediz<strong>in</strong>ischen Methoden haben<br />
irreversible Schäden zur Folge wie Impotenz<br />
und Inkont<strong>in</strong>enz. Wenn also nur e<strong>in</strong>er<br />
von acht Männern mit PCa an dessen<br />
Folgen stirbt, werden sieben möglicherweise<br />
umsonst behandelt und müssen die<br />
oben genannten Komplikationen akzeptieren.<br />
Die Therapie stellt für sie ke<strong>in</strong>en<br />
Vorteil, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>itiven Nachteil<br />
dar. Es gibt also ke<strong>in</strong>e Garantie dafür,<br />
dass die gegenwärtigen Behandlungsmöglichkeiten<br />
diesen Mann heilen o<strong>der</strong><br />
se<strong>in</strong> Leben verlängern würden. Aber wir<br />
können heute immer besser voraussagen,<br />
welcher <strong>der</strong> acht Männer eigentlich e<strong>in</strong>e<br />
aktive Behandlung braucht und welcher<br />
nicht.<br />
Radikale Prostatektomie<br />
Vorbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e radikale<br />
Operation s<strong>in</strong>d die histologische Diagnose,<br />
e<strong>in</strong> auf die Prostata beschränktes<br />
Karz<strong>in</strong>om (Stadium T1–T2), das Fehlen<br />
von mediz<strong>in</strong>ischen Kontra<strong>in</strong>dikationen,<br />
e<strong>in</strong>e voraussichtliche Lebenserwartung<br />
des Patienten von mehr als zehn Jahren<br />
und e<strong>in</strong> entsprechend aufgeklärter Patient.<br />
Obwohl die operative Technik <strong>in</strong><br />
den letzten Jahren deutlich verfe<strong>in</strong>ert<br />
wurde, ist dieser E<strong>in</strong>griff auch heute noch<br />
mit e<strong>in</strong>er nicht zu unterschätzenden <strong>in</strong>traoperativen<br />
Mortalität (bis zu 3,0%)<br />
sowie beachtlicher Morbidität verbunden.<br />
Die drei wesentlichsten Spätfolgen s<strong>in</strong>d<br />
dabei dauerhafte Inkont<strong>in</strong>enz (bis 30%),<br />
Impotenz (100%) und Ureterstrikturen<br />
(5–15%). Die so genannte nervensparende<br />
Operation hat zwar die Anzahl <strong>der</strong><br />
impotenten und <strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enten Patienten<br />
reduzieren können, für den Betroffenen<br />
jedoch bedeuten diese Komplikationen<br />
immer e<strong>in</strong>e dramatische Verschlechterung<br />
se<strong>in</strong>er Lebensqualität. Die Rezidivrate<br />
nach erfolgter Radikaloperation wird<br />
heute zwischen 35% und 65%, angegeben,<br />
erkannt an e<strong>in</strong>er PSA-Progression<br />
<strong>in</strong>nerhalb von fünf und zehn Jahren nach<br />
<strong>der</strong> Operation (9, 26–31). Die große<br />
Schwankungsbreite ist durch ungenaues<br />
„Stag<strong>in</strong>g“ <strong>der</strong> Patienten bed<strong>in</strong>gt. So wird<br />
<strong>in</strong> etwa <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Patienten mit PCa,<br />
die sich e<strong>in</strong>er radikalen Prostatektomie<br />
unterziehen, festgestellt, dass sich das Karz<strong>in</strong>om<br />
bereits außerhalb <strong>der</strong> Prostatakapsel<br />
bef<strong>in</strong>det und damit e<strong>in</strong>e Metastasierung<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich ist. Inwieweit Metastasierung<br />
durch Biopsie o<strong>der</strong> den<br />
2/2008 27