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Das Mammakarzinom in der Schwangerschaft

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tung konnte die R0-Resektion bestätigt<br />

werden. In 9 von 17 entfernten Lymphknoten<br />

konnten Metastasen nachgewiesen<br />

werden.<br />

Es handelte sich somit um e<strong>in</strong> Stag<strong>in</strong>g<br />

pT2, N1biii (17/9), GIII. Die Hormonrezeptoren<br />

ergaben sowohl für den Östrogen-<br />

als auch für den Progesteron-Rezeptor<br />

e<strong>in</strong>en negativen Status. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Metastasensuche konnte über<br />

die Oberbauchsonographie und den<br />

Röntgenthorax e<strong>in</strong> M0-Status diagnostiziert<br />

werden. Auf e<strong>in</strong>e Skelettsz<strong>in</strong>tigraphie<br />

wurde <strong>in</strong> Anbetracht <strong>der</strong> doch nicht<br />

unerheblichen Strahlenbelastung für den<br />

Feten, die <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em reellen Zugew<strong>in</strong>n<br />

zu dem steht, was über das Ergebnis dieser<br />

Diagnostik zu erzielen sei, zu Gunsten<br />

für das Ungeborene verzichtet. Der<br />

Tumormarker CA 15-3 lag mit 16 kU/l<br />

im Normbereich.<br />

Onkologische, adjuvante Therapie<br />

Aufgrund <strong>der</strong> onkologischen Gesamtsituation<br />

war e<strong>in</strong>e chemotherapeutische<br />

Behandlung <strong>in</strong>diziert. In <strong>der</strong> 27. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche<br />

war e<strong>in</strong> abwartendes<br />

Verhalten im H<strong>in</strong>blick auf die Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Mutter nicht tolerabel. Die Beendigung<br />

<strong>der</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> kam wegen<br />

<strong>der</strong> hohen Risiken für e<strong>in</strong> extrem<br />

Frühgeborenes ebenfalls nicht <strong>in</strong> Frage.<br />

Mit dem Ehepaar besprachen wir von<br />

daher die Durchführung e<strong>in</strong>er Chemotherapie<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>. In Anbetracht<br />

des Tumorstag<strong>in</strong>gs und <strong>der</strong> durch<br />

die onkologischen Parameter bed<strong>in</strong>gten<br />

High-risk-Konstellation entschieden wir<br />

uns für die Applikation e<strong>in</strong>es anthrazykl<strong>in</strong>haltigen<br />

Chemotherapieregimes. <strong>Das</strong><br />

Risiko e<strong>in</strong>er möglichen fetalen Kardiotoxizität<br />

schien uns zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Trophoblastschädigung durch<br />

Methotrexat beim CMF-Schema bed<strong>in</strong>gt,<br />

und zum an<strong>der</strong>en zur Optimierung <strong>der</strong><br />

Chancen für die Patient<strong>in</strong> selber als sehr<br />

ger<strong>in</strong>g.<br />

Es wurde somit e<strong>in</strong>e Chemotherapie<br />

mit Epirubic<strong>in</strong> 90 mg/qm KOF und Cyclophosphamid<br />

600 mg/qm KOF (EC)<br />

appliziert.Als supportive Begleitmedikation<br />

erhielt die Patient<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en HT3-Antagonisten.<br />

Unter dieser antiemetischen<br />

Prophylaxe vertrug die Patient<strong>in</strong> die Zytostase<br />

problemlos.<br />

Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vorstellung zum zweiten<br />

Zyklus <strong>in</strong> <strong>der</strong> 32. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche<br />

zeigte sich sonographisch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>usdiskrepanz<br />

im fetalen Wachstum von<br />

e<strong>in</strong> bis zwei Wochen. Die Dopplersonographie<br />

und die kardiotokographischen<br />

Befunde waren unauffällig. Der zweite<br />

Zyklus wurde daraufh<strong>in</strong> wie geplant verabreicht.<br />

Die Patient<strong>in</strong> blieb anschließend<br />

unter stationärer Beobachtung und Kontrolle.<br />

Überwachung des Feten<br />

Die kardiotokographischen Kontrollen<br />

zeigten ke<strong>in</strong>e Auffälligkeiten im fetalen<br />

Herztonmuster. Ebenso waren die<br />

alle zwei Tage durchgeführten Doppleruntersuchungen<br />

zunächst unauffällig.<br />

Erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> 35. <strong>Schwangerschaft</strong>swoche<br />

zeigte sich bei fehlendem fetalem Wachstum<br />

e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende Zentralisation im<br />

Doppler. Der daraufh<strong>in</strong> erfolgte Oxytoc<strong>in</strong>-Belastungstest<br />

bestätigte über die<br />

Ausbildung von fetalen Dezelerationen<br />

die plazentare M<strong>in</strong><strong>der</strong>durchblutung und<br />

somit die reduzierte Reservekapazität.<br />

Darauf h<strong>in</strong> erfolgte <strong>der</strong> Entschluss zur<br />

<strong>Schwangerschaft</strong>sbeendigung per Sectio<br />

caesarea <strong>in</strong> Katheter-Periduralanästhesie.<br />

Plazentahistologie und -morphologie<br />

Die Plazenta zeigte folgenden histologischen<br />

Befund: Die Chorionzotten s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> herdförmigen Arealen unterschiedlich<br />

weit entwickelt.<br />

Es kommen Zonen mit reichlich<br />

endständigen Term<strong>in</strong>alzotten<br />

vor und es kommen<br />

Zonen vor, <strong>in</strong> denen endständig<br />

nur Zwischenzotten und<br />

zwar sowohl vom peripheren<br />

wie auch noch vom proximalen<br />

Typ zu sehen s<strong>in</strong>d. Neben<br />

dem reichlichen Blutgehalt<br />

des Intervillosum bei Z.n.<br />

Sectio f<strong>in</strong>den sich dissem<strong>in</strong>ierte<br />

Fibr<strong>in</strong>abscheidungen<br />

im Intervillosum. Die hier angrenzenden<br />

Zotten zeigen<br />

immer wie<strong>der</strong> dichte Trophoblastzellknoten<br />

als Zeichen<br />

<strong>der</strong> lokalen Hypoxie. Trophoblastnekrosen<br />

wurden an ke<strong>in</strong>er<br />

Stelle gefunden. Auch<br />

sonst fanden sich ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

die direkt auf<br />

die Chemotherapie zurückzuführen<br />

wären. <strong>Das</strong> histologische<br />

Bild entspricht aber<br />

durchaus Bil<strong>der</strong>n, wie sie bei<br />

Gestosen gefunden werden,<br />

nämlich die diskordante Reifung<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Zirkulationsstörungen<br />

im Intervillosum.<br />

Fachkurz<strong>in</strong>formation siehe siehe Seite Seite 39<br />

00 02.08-0183-AT<br />

MAMMAKARZINOM<br />

<strong>Das</strong> Neugeborene<br />

und se<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

In Anwesenheit <strong>der</strong> Pädiater wurde<br />

e<strong>in</strong> dystrophes, jedoch lebensfrisches<br />

Frühgeborenes <strong>der</strong> rechnerischen und<br />

nach Reifezeichen 35. SSW entwickelt. –<br />

Geburtsgewicht 1630 g, Länge 41 cm,<br />

Kopfumfang 29,5 cm, APGAR 9/10/10,<br />

Nabelschnurarterien-pH 7,33 – <strong>der</strong><br />

Hautkolorit war unter 21% Sauerstoff<br />

rosig. Neben e<strong>in</strong>er seitengleichen Spontanmotorik<br />

fanden sich auch die übrigen<br />

<strong>in</strong>tern- und neuropädiatrischen Untersuchungen<br />

ohne pathologisch wertbare<br />

Befunde. Die Laborbefunde zeigten<br />

ebenfalls Normwerte. Die ausführlichen<br />

sonographischen Screen<strong>in</strong>g-Untersuchungen<br />

– Schädel, Nieren und ableitende<br />

Harnwege, Hüfte, Echokardiographie –<br />

ergaben ebenfalls nur Normalbefunde.<br />

Nach unkompliziertem Kostaufbau und<br />

guter Gewichtszunahme konnte das K<strong>in</strong>d<br />

im Alter von vier Wochen aus <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik<br />

entlassen werden. Die weitere<br />

Entwicklung des K<strong>in</strong>des ist beson<strong>der</strong>s<br />

im Vergleich zu se<strong>in</strong>en Altersgenossen<br />

als vollkommen unauffällig zu bezeichnen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive kardiologische Nachbetreuung<br />

ergab bis zum heutigen Zeit-<br />

Ich will me<strong>in</strong>e<br />

Karrierechancen<br />

nützen, K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

will ich später.<br />

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