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Arbeitszeitflexibilisierung - Arbeitszeitberatung Dr. Hoff Weidinger ...

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Herrmann · Kutscher · <strong>Weidinger</strong><strong>Arbeitszeitberatung</strong>tensteuerung nicht – denn warum klappt dann auf einmal der Saldenabbau, der dasganze Jahr über nicht gelingt? Können wir damit wirklich zufrieden sein?“Tatsächlich werden beispielsweise so genannte Jahresarbeitszeitkonten deshalb oftanders gelebt – etwa mit einem Übertrag von x Plus- oder Minusstunden auf den folgenden12-Monats-Zeitraum. Aber auch dann sollte besonderes Augenmerk daraufgerichtet sein, die beschriebenen falschen Anreize zu vermeiden. Eine andere Möglichkeitzur Verknüpfung von Zeitkonto und Ausgleichszeitraum besteht darin, letzterenzu individualisieren: Der individuelle Zeitkontensaldo muss dann beispielsweisenach jeweils spätestens 12 Monaten die Nulllinie erneut berühren. Im Endergebnislandet man dann wieder ziemlich nah beim dauerhaft gesteuerten Zeitkonto nachdem Motto „unendlich, aber nicht unbegrenzt“. Und die eventuellen Saisonschwankungen?Werden durch planmäßige Ungleichverteilung der Arbeitszeit – siehe Kapitel3.4. – viel besser berücksichtigt.• Sie sollten nahe Null gehalten werden. Im Kern geht es hierbei um die Unterscheidungzwischen Flexibilität und Kapazität: Sollen Zeitkonten ersterer dienen und insbesonderenicht zum Instrument eines unbewussten Arbeitszeit-Kapazitätsaufbauswerden, dann sollten die Zeitkontensalden in einer möglichst kurzfristig rückführbarenGrößenordnung bleiben. Zudem geht es auch hier darum, dass Zeitkonten nur danndie <strong>Arbeitszeitflexibilisierung</strong> wirksam unterstützen, wenn sie unter permanentemAusgleichsdruck stehen – gleichermaßen im Interesse von Effizienz und Entlastung.Dies bedeutet auch: Zeitkonten sollten keinerlei Anreize zum Guthabenaufbau bieten– etwa in Gestalt höherer Plus- als Minusbandbreiten.• Sie sollten keinen Geld-Ausgleich ermöglichen. Denn dies wäre, wie schon im Zusammenhangmit der Stichtags-Thematik erwähnt, ein großer Anreiz, Arbeitszeit verschwenderischzu verausgaben statt sie wirtschaftlich einzusetzen. Folglich müssenZeitkonten auch klar von Überstunden abgegrenzt sein: Weder darf es einen Zeitkontenüberlaufin Form bezahlter Überstunden geben noch dürfen Überstunden darangeknüpft sein, wie viele Plusstunden schon auf dem Zeitkonto angesammelt wurden.Überstunden kann es in flexiblen Arbeitszeitsystemen eigentlich nur noch als bezahltezusätzliche Arbeitszeit-Kapazität geben, über deren Notwendigkeit die Führungskraftunter Beachtung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates vorab entscheidet. Unddiese Kapazitätsentscheidung sollte unabhängig vom aktuellen Stand des Zeitkontosgetroffen werden – ausschließlich daran orientiert, ob der hierdurch zu bewältigendezusätzliche Arbeitsanfall tatsächlich auf Sicht nicht mehr durch Freizeit ausgeglichenwerden kann.Das Ampelkonto (Schaubild 12 enthält eine Darstellung des Regelungsprinzips) – mittlerweilein deutschen Betrieben in unzähligen Varianten sehr verbreitet – ist üblicherweiseso aufgebaut, dass, nach dem grundsätzlichen Vorbild einer Verkehrsampel, Grün-,Gelb- und Rotphase symmetrisch um die Nulllinie herum angeordnet sind:27

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