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Feuerbrand – Kontrolle der Hausgärten in der Gemeinde Lengnau Der Feuerbrand ist eine sehr gefährliche, meldepflichtige Bakterienkrankheit. Er ist für Mensch und Tier ungefährlich, kann aber bei starkem Befall einen Baum in einigen Wochen abtöten. Wir bitten die Bevölkerung, ihre Gärten von Juni bis Ende September 2010 regelmässig zu kontrollieren. Im August und September 2010 sind ebenfalls die Feuerbrandkontrolleure der Einwohnergemeinde Lengnau, Herr Fritz Alchenberger und Herr Ulrich Scholl, auf dem Gemeindegebiet von Lengnau unterwegs. Sie kontrollieren ca. 10% der Hausgärten, Hochstamm-Feldobstgärten, Hecken und Waldränder auf allenfalls vorhandenen Feuerbrandbefall. In ihrer Funktion als Feuerbrandkontrolleure sind sie befugt, Ihre Privatgrundstücke zu betreten. Sie werden entsprechende Ausweise auf sich tragen. Wir bitten um Verständnis. Die Übertragung erfolgt durch Schleim, den kranke Pflanzen ausscheiden. Befallen werden ausschliesslich Kernobstbäume (Äpfel, Birnen und Quitten) und einige Zier- und Wildpflanzen (alle Arten von Cotoneaster, Feuerdorn, Feuerbusch, Felsenbirne, Stranvaesia, Weissdorn, Vogelbeere, Mehlbeere). Es gibt keine direkten Bekämpfungsmassnahmen gegen den Feuerband. Das Antibiotica Streptomycin darf nur mit Bewilligung und gezielt in Obstbaubetrieben in Niederstammanlagen eingesetzt werden. Symptome von Feuerbrand sind: Blätter verfärben sich vom Stiel her braun, Triebe sind U-förmig abgebogen, Blätter werden nesterweise braun und ledrig. Falls Sie einen Feuer- Vogelsang AG Garage+Carrosserie 2540 Grenchen Telefon 032 654 22 22 www.auto-vogelsang.ch 10 brandverdacht haben: Absterbende Zweige und Pflanzenteile bitte nicht berühren – es besteht grosse Verschleppungsgefahr – sondern unverzüglich der Gemeindeverwaltung Lengnau, Präsidialabteilung, Dorfplatz 1, 2543 Lengnau, Tel. 032 654 71 01, melden. Ein Feuerbrandkontrolleur der Einwohnergemeinde Lengnau wird bei Ihnen vorbeikommen und die nötigen Massnahmen einleiten. Bei der Gemeindeverwaltung Lengnau, Präsidialabteilung, ist das Merkblatt «Feuerbrand im Hausgarten» kostenlos erhältlich. Das Merkblatt und weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Einwohnergemeinde Lengnau (www.lengnau.ch). Auch Ambrosia beseitigen Ambrosia ist ein aggresives Unkraut, das sich auf Flächen ausbreitet, die vom April bis September nur lückenhaft bewachsen sind. Der Blütenstaub von Ambrosia löst bei vielen Menschen Allergien aus. Dies lässt sich vermeiden, wenn die Pflanzen rechtzeitig erkannt und beseitigt werden. Ambrosia mit der Wurzel ausreissen. Verseuchte Standorte regelmässig überwachen, der Gemeindeverwaltung melden. Weitere Informationen www.acw.admin.ch ♣
Die 1000-Jahr-Feier Lengnau fand zu spät statt Lengnau ist älter als bisher angenommen Edi Gubler Im Buch «Tausend Jahre Lengnau 997–1997» von Fred Geiselmann wird die damals erste bekannte urkundliche Erwähnung des Dorfes Lengnau (dannzumal Lengenach) wie nachfolgend aufgeführt beschrieben: Zur Gründung Lengnaus Erste schriftliche Quellen darüber, dass Lengnau bereits vor dem Jahr 1000 bestanden haben muss, liefert der «Liber Heremi», ein Werk aus dem Kloster Einsiedeln, das unter anderem ein Verzeichnis der dem Kloster gehörenden Güter darstellt. Demnach hat ein Lampertus dem Kloster im Jahre 997 in Lengnau als Vergabe eine Hube geschenkt – «Lengnau» wurde damals noch als «Lengenach» geschrieben. Die Schenkung von Lengenach Die Schenkung von Lengenach aus dem Jahre 997 ist in einer ursprünglichen Urkunde nicht mehr nachzuweisen. Sie wird jedoch im Liber Heremi – dieser wurde um das Jahr 1550 vom Chronisten Aegidius Tschudi (1505–1572) aus alten Urkunden zusammengestellt – zweimal erwähnt. Es sind die einzigen verlässlichen Hinweise, die von der Gründung einer Siedlung Lengnau zeugen. Beide Textstellen zeigen den genau gleichen Wortlaut. Die zwei Textstellen, in denen Lengnau «Lengnach/Lengen - ach» erwähnt wird. Oberer Eintrag chronologisch, unterer alphabetisch. Übersetzung des Textes aus dem «Liber Heremi» Am … August 997 starb Herzog Konrad I. von Schwaben, nachdem er als der sechste in der Reihe 15 Jahre regiert hatte. Als Nachfolger setzte Kaiser Otto III. seinen Lehensmann Hermann von … II. als Herzog von Schwaben, den siebten in der Reihe, ein. Seine Gattin war Gerberge, die Tochter von Konrad, des Königs von Burgund. Er regiert während sieben Jahren. Lampertus von … vergab eine Hufe1 in Lengenach, in der Umgebung des Flusses Aare in Klein-Burgund2 . Die hier übersetzte Stelle aus dem «Liber Heremi» enthält als «Nebenprodukt» somit nicht nur die für Lengnau gesicherte erstmalige urkundliche Erwähnung, sondern wirft auch ein 1 Hufe oder Hube: altes germanisches Feldmass unterschiedlicher Grösse. Die fränkische Hufe entspricht 23,9 ha, die sächsische jedoch nur 12 ha. Die Schenkung bezieht sich somit zunächst auf ein Stück Land, ob mit einem schon bestehenden Hof, bleibt unerwähnt. 2 Mit Klein-Burgund bezeichnet man den heute schweizerischen Teil des Königreiches Hochburgund, welches 888 entstand, 933 mit Niederbur- 11 Schlaglicht auf eine für die mitteleuropäische Geschichte bedeutsame Entwicklung. Neuste Erkenntnis von Prof. Dr. Rolf Max Kully: Lengnau wurde 944 erstmals urkundlich erwähnt Die Entdeckung einer Urkunde, die rund 50 Jahre älter ist als der bisherige Erstbeleg, gab Rolf Max Kully (aufgewachsen in Grenchen), ehemals Direktor der Zentralbibliothek Solothurn und Professor für Germanistik an der Universität Basel, den Anstoss zu einer genauen Untersuchung der überlieferten Formen des Ortsnamens Lengnau: Lengenach, Longa Aqua, Longieuva, Longeau, Lengowa. Nachstehend ein Auszug aus dem Artikel (erschienen in Band 44/Heft 2 (2009) der «Beiträge zur Namensforschung») mit dem Titel «Lengnau an der Leu gene», aus dem hervorgeht, dass die Gemeinde Lengnau das 1000-Jahr-Jubiläum ein halbes Jahrhundert zu spät gefeiert hat. Lengnau «an der Leugene» «Die Kopie eines verschollenen Einsiedler Dokuments im 'Liber Heremi' vermeldet zum Jahre 997 den Tod des Alemannenherzogs Chůnradus sowie die Übertragung der Herrschaft auf seinen Schwiegersohn Hermann. Der folgende Absatz hält ohne Jahresangabe fest, dass ein gewisser Lampertus in Lengenach circa Arolam fluvium in Burgundia Minori ‹in Lengenach unweit dem Fluss Aare in Kleinburgund› dem Kloster einen Bauernhof geschenkt habe. Man hat den zweiten Eintrag auf den ersten bezogen und deshalb auch Lengenach, das man als Lengnau, Kanton Bern, identifiziert, auf das Jahr 997 datiert. Folgerichtig feierte das Dorf 1997 sein tausendjähriges Bestehen. Freilich haftet jedem solchen Jubiläum der Geruch des Zufälligen an, denn eine Ortschaft ist in der Regel viel älter als ihre erste Nennung. Der a. 1868 gefundene sogenannte Sylvanusstein von der Schmidhansenmatte und ein kurzes römisches Mauerstück, das bei Grabungen für das Leng - nauer Wasserreservoir bei der Lochbachquelle zutage kam, weist denn auch auf eine Gründung in den ersten fünfhundert Jahren unserer Zeitrechnung hin. Zwar können wir nicht so weit gehen, den Namen schon in jener frühen Zeit nachzuweisen, aber immerhin können wir dank einem Hinweis von lic. phil. Silvan Freddy vom Solothurner Staatsarchiv eine bisher weitgehend unbeachtete Urkunde beibringen. Sie ist zwar bloss in einer Kopie des 17. Jahrhunderts erhalten, aber das Original reichte rund fünfzig Jahre weiter zurück als die bisherige Ersterwähnung. 3 Im Jahre 944, auch dieses Jahr ist freilich nicht mit letzter Sicherheit zu bestimmen, tauschte ein Mann namens Ursnatus in Besançon verschiedene entferntere Besitzungen in comitatu Bergas et in pago Nogorolense et in pago gund zum Königreich Burgund vereinigt wurde und 1032 an den deutschen König Konrad II. überging, der sich in der Abteikirche von Payerne zum König von Burgund krönen liess. 3 Das Original ist verschollen. Der Druck stützt sich auf eine Abschrift von P.-Fr. Chifflet, Bibliothèque nationale, Baluze 143, fol. 45.
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