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Forstverwaltung der Burgergemeinde Lengnau
Naturschutz im Wald – Praktischer Artenschutz
Jonas Walther, Förster – Forstverwaltung der Burgergemeinde Lengnau
Waldbesitzer können einen unschätzbaren Beitrag für den
Natur-, Biotop- und Landschaftsschutz leisten. Ohne ihre
Mithilfe wäre es nicht möglich, die vielfältigen Funktionen der
Wälder zu erhalten und die Waldbestände dauerhaft zu
sichern.
Waldbesitzer tragen somit eine grosse Verantwortung für
das Gemeinwohl, eine herausfordernde, aber gleichzeitig
ehrenwerte gesellschaftliche Aufgabe.
Die intensive Bodennutzung, vor allem im Mittelland, erhöht
massgeblich den Druck auf den Wald. Die Siedlungsflächen
nehmen in bedrohlichem Masse auf Kosten der Landwirtschaftsflächen
zu.
Projekte, wie die «Waldstadt Bremer»
in Bern, weisen Wachstumstendenzen
auf, die den Wald in
Zukunft als möglichen Wohnraum
definieren.
Um die vielfältigen Leistungen der
Wälder längerfristig zu garantieren,
setzt der Bund starke
Akzente im Bereich der Biodiversitätsförderung
im Wald. Als prioritäre
Ziele werden der Erhalt und
die Förderung der Biodiversität,
sowie der Schutz von Waldböden,
Bäumen und Trinkwasser
genannt. Auch die Labelorganisationen,
wie der Forest Stewardship
Council FSC, legen grossen
Wert auf die natürliche Vielfalt und
definieren sehr strenge Regeln für
die moderne Waldbewirtschaftung.
Die Forstverwaltung der Burgergemeinde
ist FSC-Zertifiziert. FSC
ist ein Label, das in etwa dem Bio-
Label der Landwirtschaft entspricht
und sich um eine weltweit
nachhaltige Waldnutzung bemüht
(www.fsc-schweiz.ch).
Biodiversität in den Wäldern
der Burgergemeinde
Lengnau
Die Wälder der Forstverwaltung
erstrecken sich von 400 bis
1200 m.ü.M. und bieten zahlreichen
Pflanzen und Lebewesen
optimale Wuchs- und Lebensbedingungen.
Zahlreiche Biotope
entstehen ohne Zutun menschlicher
Aktivitäten.
Es klingt paradox, doch Totholz ist
das Lebenselixier des Waldes.
Abgestorbene, unterschiedlich
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stark zersetzte Stämme und Äste beherbergen einen Artenreichtum,
der Seinesgleichen sucht.
Alt- und liegengelassenes Restholz bilden das Kernstück
des Naturschutzes im Wirtschaftwald. Schäden an Rinde,
Stamm und im Kronenbereich befördern so manchen Baum
direkt zum Biotopbaum, denn die vielfältigen Strukturen, wie
zum Beispiel Blitzrinnen, Höhlen oder Rindentaschen, werden
von zahlreichen Vogel-, Insekten- und Pilzarten als
Wohnstätte, Brutplatz oder zur Nahrungssuche genutzt.
Durch gezielte und beiläufige Massnahmen können Lebensräume
erhalten oder neu geschaffen werden. Mit der Motorsäge
kann Artenschutz betrieben werden.