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Leidenschaft - bei 360° Neuseeland

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Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking<br />

Um 6 Uhr morgens ist die Welt noch in Ordnung …<br />

Schließlich richten wir uns ein und machen einen Spaziergang<br />

an dem endlosen Sandstrand. Ein paar Maori sitzen am<br />

Wasser und fischen, währen die Kinder in der Brandung spielen,<br />

ansonsten ist hier nichts los. Als uns der Hunger zurück<br />

zu unserem Camper treibt, machen wir Nudeln mit Salat zum<br />

Abendessen. Wir tragen unseren Tisch nach vorne an den<br />

Strand und genießen mal wieder eines dieser Abendessen<br />

in der ersten Reihe, die uns kein Restaurant bieten könnte.<br />

Was das Essen allerdings etwas anstrengend, aber auch lustig<br />

macht, ist die Tatsache, dass es so windig ist, dass es schwierig<br />

ist, den Salat am Wegfliegen zu hindern, aber das gehört<br />

zum Leben unter freiem Himmel ja irgendwie auch dazu.<br />

Am nächsten Morgen werde ich ganz früh wach und schleiche<br />

mich mit meiner Kamera nach draußen. Das Licht um<br />

diese frühe Stunde, es ist etwa 6.00 Uhr, ist fantastisch, und<br />

ich schieße einige Bilder von der beeindruckenden Landschaft<br />

rund um unseren Campingplatz. Schließlich wecke ich<br />

Marcus, und nach einem Frühstück am Strand machen wir<br />

uns auf den Weg, das letzte Stück des East Cape zu bezwingen.<br />

Nur knappe 20 Kilometer später halten wir schon wieder,<br />

diesmal an der Tolaga Bay. Auch hier gibt es eine weite<br />

Bucht mit einem rauen Strand, aber die Hauptattraktion ist<br />

<strong>Neuseeland</strong>s längster Pier, der hier 660 Meter hinaus in den<br />

Ozean ragt und langsam, aber sicher in Wind, Wellen und<br />

Wetter vor sich hin rostet und immer mehr zerfällt. Trotzdem<br />

wagen wir uns an das äußerste Ende hinaus und genießen<br />

einen tollen Blick zurück auf die Bucht.<br />

Auf Captain Cooks Spuren<br />

Tolaga Bay ist außerdem Ausgangspunkt für den Wanderweg<br />

Cook’s Cove Walkway, der knappe sechs Kilometer durch<br />

Felder, Weiden und einen kleinen Wald zu der Bucht führt,<br />

an der Captain Cook angeblich 1769 an Land ging. Der Weg<br />

führt zunächst ziemlich steil bergauf über eine Schafweide.<br />

Die Schafe gucken interessiert, was wir denn da so machen,<br />

lassen sich sonst aber nicht von uns stören. Oben angekommen,<br />

gelangen wir nach etwa 20 Minuten zu einem Aussichtspunkt,<br />

von dem wir den ersten Blick auf die Bucht Cook’s Cove<br />

und die Küste genießen. Das türkisfarbene Wasser und die<br />

raue Küste bieten ein tolles Panorama und ein fantastisches<br />

Fotomotiv. Weiter geht es dann wieder nach unten, durch ein<br />

kleines Wäldchen, entlang eines schmalen Flusses, bis wir<br />

schließlich an einer Kuhweide wieder das Meer erreichen.<br />

Zunächst machen wir einen kurzen Abstecher zum Hole in the<br />

Wall, das in vermutlich Jahrtausende langer Ar<strong>bei</strong>t vom Meer<br />

in den Sandstein gefressen wurde und eine interessante Perspektive<br />

auf das Meer bietet. Nach einem kurzen Hindernislauf<br />

über die Kuhweide um unzählige Kuhfladen und beobachtet<br />

von neugierigen Kühen, gelangen wir dann schließlich an die<br />

Cook’s Cove. Die Bucht hätten wir uns offen gestanden etwas<br />

spektakulärer vorgestellt, aber Captain Cook war damals wohl<br />

nicht so wählerisch, was seine Landungspunkte anging. Relativ<br />

bald machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Camper<br />

und genießen dort mit Blick auf den Pier und die Bucht<br />

unser zweites Frühstück mit Obst und Joghurt.<br />

Rush hour auf einem Highway am East Cape<br />

Auf der weiteren Fahrt entlang des Highway 35 in Richtung<br />

Süden haben wir eine Begegnung der besonderen<br />

Art. Wir müssen plötzlich abrupt bremsen, da die ganze<br />

Straße von einer riesigen Schafherde bevölkert ist, die<br />

gerade von ein paar Schäfern in einen großen Pferch<br />

getrieben wird. So viele Schafe auf einen Haufen haben<br />

<strong>Neuseeland</strong>s längster Pier<br />

Ausblick auf Cook’s Cove<br />

wir noch nie gesehen und beobachten fasziniert das Spektakel.<br />

Die Schafe blöken und versuchen immer wieder zur<br />

Seite auszubrechen, um zurück auf ihre Wiese zu kommen,<br />

aber die Schäfer und ihre Hunde machen ihre Sache gut<br />

und haben wenig später tatsächlich alle Schafe sicher im<br />

Pferch untergebracht.<br />

Kurze Zeit später halten wir in Whangara, einem kleinen<br />

Maori-Dorf an einer malerischen Bucht, die durch den Film<br />

Whalerider in der ganzen Welt Berühmtheit erlangte. Der<br />

Film erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, das<br />

in Whangara aufwächst und gegen die Traditionen ihres<br />

Stammes kämpft, um Stammesoberhaupt zu werden, da<br />

sie nach dem Tod ihres Bruders der einzige Nachfahre<br />

ihres Großvaters, dem aktuellen Stammesführer, ist. In<br />

dem pittoresken, kleinen Dorf, das sich seit Jahrzehnten<br />

nicht viel verändert zu haben scheint, kann man sich richtig<br />

in die Geschichte hineinversetzen und hat das Gefühl,<br />

das Mädchen Pai jederzeit hinter einer Ecke hervor laufen<br />

zu sehen.<br />

Dann sind wir am Ende unser Fahrt um das Eastcape angekommen.<br />

Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt erreichen<br />

wir in Gisborne das Ende des Highways 35 sowie<br />

unserer Fahrt um das Eastcape und sind wieder in der<br />

Zivilisation. Es waren faszinierende drei Tage und wir sind<br />

froh, den teilweise beschwerlichen, aber wunderschönen<br />

Umweg genommen zu haben. <br />

40 01| 2010 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 01 | 2010 41

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