Leidenschaft - bei 360° Neuseeland
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Pinboard<br />
Formosa Golf Course<br />
Golfen in <strong>Neuseeland</strong> (I)<br />
Auckland District<br />
<strong>Neuseeland</strong> – ein wahres Paradies für Golfer. Fast 400 Plätze<br />
hat das Land zu bieten, von Weltklasse-Anlagen bis zu<br />
unzähligen ländlichen 9-Loch-Anlagen. <strong>Neuseeland</strong>s Golfgeschichte<br />
lässt sich zurückverfolgen bis zu der Zeit der<br />
ersten schottischen Siedler, die 1871 in Dunedin den ersten<br />
Golfclub gründeten. Aber vor das Golfvergnügen haben die<br />
neuseeländischen Einreisebestimmungen die Beamten am<br />
Flughafen gesetzt. <strong>Neuseeland</strong> beherbergt viele endemische<br />
Tier- und Pflanzenarten. Damit dies so bleibt, wird nach der<br />
Ankunft am Flughafen sehr penibel darauf geachtet, dass<br />
man nichts einschleppt. Gerade als Golfer hat man viel mit<br />
Grassamen und Erdkrumen zu tun; das wissen auch die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
am Flughafen. Bitte reinigen Sie daher vor Ihrem<br />
Abflug nach <strong>Neuseeland</strong> Ihre Golfschuhe und jeden Schläger<br />
gründlichst, damit keine Erde mehr an ihm haftet. Helfen<br />
Sie mit, die einzigartige Flora <strong>Neuseeland</strong>s zu erhalten,<br />
indem Sie nur bestens gereinigtes Equipment da<strong>bei</strong> haben.<br />
Die Flughafenmitar<strong>bei</strong>ter freuen sich in der Regel sehr über<br />
Ihre Mithilfe.<br />
Aber dann steht Ihren Golferlebnissen nichts mehr im<br />
Wege! Umso mehr, da die Greenfees in <strong>Neuseeland</strong> bis auf<br />
wenige Ausnahmen als moderat zu bezeichnen sind. Allerdings<br />
werden <strong>bei</strong> den Greenfees große Unterschiede zwischen<br />
„ Affiliated“, „Non-Affiliated“ und „Visitor“ Golfern<br />
gemacht. Alle Spieler, die nicht aus Australien und <strong>Neuseeland</strong><br />
kommen, zahlen höhere Greenfees und spielen dennoch<br />
in der Regel für deutlich weniger Geld als in Europa.<br />
Neuseeländische Golfclubs haben den üblichen Dresscode;<br />
dennoch geht es zumeist etwas lockerer zu, als man es von<br />
Europa gewohnt ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Spie-<br />
Recreation<br />
ler strumpfsockig im Clubhaus sitzen, da es selbst mit Softspikes<br />
nicht gestattet ist, das Clubhaus zu betreten. In den<br />
meisten Clubrestaurants werden an Selbstbedienungstheken<br />
meist britisch orientierte Speisen gereicht, wie Sandwiches,<br />
French Fries, Pies oder Carrot Cake. Ausnahmen, wie das<br />
Formosa Golf Resort <strong>bei</strong> Auckland, bestätigen die Regel.<br />
Formosa Club House<br />
Um sich die Miete für Trolleys zu sparen (meist 5 NZ$ pro<br />
Person und Runde) empfiehlt es sich, im erstbesten Golfshop<br />
einen günstigen Pull-Trolley (auch „Hand Cart“ oder<br />
„Trundler“ genannt) zu erstehen, die es oft schon ab 60 NZ$<br />
gibt. Nach kurzer Zeit hat sich die Investition gelohnt und<br />
der letzte Golfplatz, auf dem Sie vor Ihrem Rückflug spielen,<br />
freut sich über Ihre Trolley-Spende.<br />
76 01 | 2010 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />
Recreation<br />
Wo könnte man am besten seinen Golfurlaub starten nach langem<br />
Flug und mit einem gewaltigen Jetlag in den Knochen?<br />
Nach ca. 30 Minuten Autofahrt mit dem gerade übernommenen<br />
Mietwagen und den ersten Gewöhnungsversuchen<br />
an den Linksverkehr erreicht man das Formosa-Golfresort<br />
in den Beachlands. Es bietet äußerst geräumige Suiten,<br />
die nur wenige Schritte vom 1997 eröffneten Formosa Golf<br />
Course entfernt sind. Der anspruchsvolle Par 72-Kurs wurde<br />
vom berühmten neuseeländischen Tour-Professional Sir Bob<br />
Charles geplant und war bereits 1998 Schauplatz der New<br />
Zealand Open. Als Golfer aus Übersee sind Sie mit 105 NZ$<br />
Greenfee da<strong>bei</strong>, als Übernachtungsgast des Resorts reduziert<br />
sich der Preis aber bereits auf 65 NZ$. Von den blauen<br />
Abschlägen heißt es 6.132 Meter zu überwinden. Achten Sie<br />
besonders auf die Löcher 5 und 6. Die fallen nämlich unter die<br />
Kategorie „Risk and Reward“! Nach der Runde hat man sich<br />
die Stärkung am 19. Loch, einem exzellenten Restaurant mit<br />
Traumblick über Golfplatz und Hauraki Gulf, redlich verdient.<br />
Im Stadtteil Papatoetoe befindet sich „The Grange“ Golf<br />
Club, der schon achtmal die New Zealand Open beherbergt<br />
hat, zuletzt 2004. Dies schlägt sich auch im Greenfee nieder.<br />
Um die 110 NZ$ müssen pro Spieler investiert werden.<br />
Inzwischen ist er aber mit seinen 5.838 Metern von<br />
Blau zu kurz für die Turniere der Profis. Für den Normalgolfer<br />
hat der Platz aber nach wie vor genügend Herausforderungen<br />
zu bieten. Allerdings, wie man es von einem Golfplatz<br />
in einer Großstadt erwarten muss, geht nichts, ohne<br />
vorher eine Teetime bestellt zu haben.<br />
Ein Aufenthalt in <strong>Neuseeland</strong> besteht in der Regel nicht nur<br />
aus Golfen. Ein bisschen Sightseeing darf schon sein! Wie<br />
wäre es mit Auckland von oben? Das bietet der im Stadtzentrum<br />
gelegene und 328 Meter hohe SkyTower. Dort oben<br />
gibt es mehrere Restaurants und Cafés mit ungeheurer Aussicht.<br />
Speziell am Abend geht in den Restaurants allerdings<br />
selten etwas ohne Reservierung. Mit Glück kann man besonders<br />
mutigen Zeitgenossen <strong>bei</strong>m Sky Jump zuschauen.<br />
Natürlich können Sie auch selbst springen … oder doch lieber<br />
die 6.205 Meter des Remuera Golf Clubs spielen. Wenn<br />
man erst das „Signature Hole“, die Bahn 3, ein vom hinteren<br />
Abschlag 170 Meter langes Par 3 überstanden hat,<br />
kann man die folgenden traumhaft modellierten Löcher einfach<br />
nur noch genießen. Leider standen die aktuellen Greenfees<br />
zu Redaktionsschluss nicht fest. Nach der Runde und<br />
wenigen Minuten Fahrt sollte man in einem der Straßencafés<br />
im noblen Stadtteil St. Heliers mit Meerblick einen<br />
Cappuccino trinken, was will man mehr.<br />
Im Süden Aucklands warten unweit des State Highway 22<br />
die 5.989 Meter des Pukekohe Golf Clubs auf den entschlossenen<br />
Golfer. Wer sich nicht auf die blauen Abschläge traut,<br />
kann von Weiß immer noch mit 5.730 Meter rechnen. Im<br />
Großen und Ganzen ein angenehm zu spielender Golfplatz,<br />
zeigt er dann am 6. Loch doch seine Zähne. Das 182-Meter<br />
Par 3 über Wasser und mit eingebunkertem Grün will<br />
bezwungen werden. Für 75 NZ$ hat man das Vergnügen.<br />
Hat man in Pukekohe frühzeitig abgeschlagen, ist auf dem<br />
Weg zurück Richtung Stadt durchaus über ein weiteres Ründchen<br />
nachzudenken. Wie wäre es mit Whitford Park, der mit<br />
seinen sage und schreibe 6.250 Meter zu den Premier Courses<br />
im Auckland District zählt? Der Kurs hat zwar immer wieder<br />
mit Bewässerungsproblemen und folglich Trockenschäden zu<br />
kämpfen, bietet aber diverse Herausforderungen. Wie wäre es<br />
mit der Bahn 9, wo 198 Meter, wenn auch bergab, als Par 3 zu<br />
bewältigen sind? Oder mit der 18, einem schmalen Par 4 von<br />
372 Meter Länge? Ganz neben<strong>bei</strong> erwähnt muss der zweite<br />
Schlag übers Wasser reichen und dann braucht man nur noch<br />
das lange und schmale Grün zu treffen! Und dann möglichst<br />
unverzüglich einlochen, aber das ist eine andere Geschichte.<br />
Übrigens sollten Sie auch in Whitford vorsichtshalber eine<br />
Teetime buchen. Das Greenfee liegt <strong>bei</strong> 60 NZ$.<br />
Nummernschild eines Golfers<br />
Nun ist aber wirklich wieder Zeit für eine Alternative. Gerade<br />
wenn man auch Nichtgolfer da<strong>bei</strong> hat, muss man die ein oder<br />
andere Stunde außerhalb eines Golfplatzes zubringen. Ein<br />
harmloses und doch lehrreiches Vergnügen bietet sich in Kelly<br />
Tarlton’s Antarctic Encounter and Underwater World. Dieses<br />
riesige Aquarium, in dem man geschützt in einem Glas tunnel<br />
herumlaufen kann, liegt in Aucklands Ortsteil Orakei am<br />
Tamaki Drive und ist von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Es bietet<br />
große und kleine Fische und sogar inzwischen eine authentisch<br />
hergerichtete antarktische Forschungsstation mit Pinguinen.<br />
Erwachsene zahlen 30 NZ$ Eintritt pro Person.<br />
Vielleicht können mitreisende Nichtgolfer auch durch einen<br />
Ausflug zum 40 Autominuten von der Stadmitte entfernt<br />
liegenden Howick Golf Club besänftigt werden? Der mit<br />
5.451 Meter recht kurze Platz bietet atemberaubende Ausblicke.<br />
Am Ende vom schmalen Musick Point im Stadtteil<br />
Bucklands Beach gelegen, blickt man auf der einen Seite über<br />
den Hauraki Gulf und auf der anderen Seite über den Tamaki<br />
Estuary. 55 NZ$ Greenfee sind da nicht zuviel verlangt. Es bieten<br />
sich schöne Fotomotive, auch von Golfern, die verbissen<br />
Pinboard<br />
© 360° <strong>Neuseeland</strong> 01 | 2010 77