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Leidenschaft - bei 360° Neuseeland

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Neben der aktuellen Wetterprognose für die nächsten Tage<br />

gibt es allerlei Interessantes und Anekdoten über die Wanderung<br />

zu hören – manchmal wahr, manchmal unwahr. Auf<br />

jeden Fall geben diese Geschichten am Abend noch Anlass<br />

zu lebhaften Diskussionen unter den Wanderern.<br />

Vierter Tag: 18. Dezember<br />

Routeburn Track: Lake Mackenzie Hut bis<br />

Routeburn Falls Hut – 12 Kilometer – 5 Stunden<br />

Eine der Informationen des Hüttenwirtes hat sich am nächsten<br />

Tag bewahrheitet: das Wetter wird besser. Genau passend,<br />

denke ich mir noch im Schlafsack liegend, denn der<br />

kommende Abschnitt soll das Highlight der Wanderung sein.<br />

360° Autor: Andreas Pietig<br />

Andreas Pietig lebt seit Februar 2007 in<br />

Auckland und macht an der Auckland<br />

University of Technology (AUT) seinen<br />

MBA. Nebenher ar<strong>bei</strong>tet er in einer<br />

Firma, die ihn nach seinem Abschluss<br />

fest als Operations Manager einstellt.<br />

Seine Freizeit verbringt Andreas gerne<br />

mit Wanderungen auf der Südinsel.<br />

Doch zunächst einmal muss ich wach werden und springe in<br />

den Lake Mackenzie. Es ist noch früh am Morgen und das<br />

Wasser ist eiskalt, so bleibe ich nicht lange drin. Am Ende des<br />

Sees ist ein Abstecher zum Hole in the Rock möglich. Bedingt<br />

durch das schöne Wetter halte ich mich mit dem Frühstück<br />

nicht lange auf und mache mich recht früh auf den Weg.<br />

Kurz hinter dem Lake Mackenzie steigt man in Serpentinen<br />

immer weiter hinauf, bis man die Baumgrenze verlässt. Von<br />

hier hat man noch einmal einen Blick auf die Unterkunft der<br />

letzten Nacht und den Namen gebenden See.<br />

Auf dem Weg Richtung Harris Saddle hat man immer wieder<br />

herrliche Ausblicke auf das Hollyford Valley mit dem<br />

gleichnamigen Fluss. Nach ungefähr drei Stunden habe ich<br />

den Harris Saddle (1.255 Meter) erreicht und lege erst einmal<br />

eine kurze Pause ein, denn das eigentliche Highlight der<br />

Wanderung für mich ist der Abstecher hinauf zum Conical<br />

Hill (1.515 Meter). Zum Glück wurde dieser Abstecher ein<br />

paar Tage zuvor vom DOC frei gegeben, nachdem es vorher<br />

aufgrund des vielen Schnees zu Lawinenabgängen gekommen<br />

war. Vom Harris Saddle bis hinauf zum Conical Hill ist<br />

es dann noch ca. eine dreiviertel Stunde. Oben angekommen,<br />

kann man <strong>bei</strong> guter Wetterlage ein herrliches Panorama<br />

genießen: zur einen Seite die Tasman Sea mit Martins<br />

Bay, die Darran Mountains und das Hollyford Valley und zur<br />

anderen Seite Lake Harris und die Anfänge des Routeburn<br />

River bis hinunter zu den Routeburn Flats. Insgesamt bleibe<br />

ich etwa eine Stunde hier oben und werde für die letzten<br />

regnerischen Tage mehr als entschädigt.<br />

Weiter geht es am Lake Harris, dem Ursprung des Routeburn<br />

River, vor<strong>bei</strong>, durch eine Moränenlandschaft, bis nach kurzer<br />

Zeit die Routeburn Falls Hut erreicht ist. Diese moderne<br />

Hütte bietet ca. 50 Schlafplätze und die Sicht von der Terrasse<br />

auf das darunter liegende Tal ist einmalig.<br />

Nach einer kurzen Mahlzeit lerne ich Svenja aus Hamburg<br />

kennen, die den Routeburn Track aus der entgegengesetzten<br />

Richtung wandert und heute Morgen gestartet ist.<br />

Zusammen machen wir die Umgebung um die Hütte unsicher.<br />

Zunächst einmal gibt es ganz in der Nähe den Routeburn<br />

Wasserfall, und es finden sich einige Stellen zum<br />

Baden. Nach einer Erkundungstour und einem ausgiebigen<br />

Sonnenbad schlage ich Svenja vor, mich auf Conical<br />

Hill zu begleiten, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten.<br />

Gesagt, getan, nach einem Abendessen machen<br />

wir uns auf und nach einer Stunde erreiche ich wieder<br />

Harris Saddle mit Svenja im Schlepptau. Für den Sonnenuntergang<br />

sind wir allerdings noch viel zu früh dran und<br />

so legen wir uns erst einmal vor die Schutzhütte in die<br />

Sonne. Wir beobachteten noch einige Wanderer, die den<br />

Conical Hill herunterkommen und machen uns schließlich<br />

selbst auf. Nach 40 Minuten stetigen Bergaufs suchen wir<br />

uns ein Plätzchen. Die Sonne soll direkt über den Darran<br />

Mountains untergehen. Mittlerweile sind alle Wanderer<br />

verschwunden und wir widmen uns ganz dem Naturschauspiel<br />

Sonnenuntergang. Gegen 21.30 Uhr machen<br />

wir uns dann wieder an den Abstieg. Auch im Halbdunkel<br />

ist diese Wanderung einfach schön – unsere Stirnlampen<br />

brauchen wir gar nicht, so hell ist es noch. Als wir in<br />

der Hütte ankommen, sind schon alle anderen in ihren<br />

Schlafsäcken und wir haben den Aufenthaltsraum ganz<br />

für uns allein, um in Ruhe noch eine heiße Schokolade zu<br />

trinken. Es wird doch recht schnell kalt, so ohne die wärmende<br />

Sonne.<br />

Fünfter Tag: 19. Dezember<br />

Routeburn Track: Routeburn Falls Hut bis Routeburn<br />

Shelter (Ende) – 9 Kilometer – 3 Stunden<br />

Am nächsten Morgen komme ich nur sehr schlecht aus<br />

den Federn. Zum einen habe ich noch die Extra-Tour vom<br />

gestrigen Abend in den Knochen, zum anderen weiß ich,<br />

dass es heute wieder vor<strong>bei</strong> ist mit dem Wandern, und ich<br />

mich in die Zivilisation begeben muss. Nach einem sonnigen<br />

Frühstück auf der Terrasse der Hütte verabschiede<br />

ich mich von Svenja und beginne den Abstieg hinunter ins<br />

Tal. Auf den Weg muss man zwei Flüsse überqueren: Emily<br />

Creek und Israel Creek. Letzterer hat den Name von einem<br />

israelischen Pärchen, das sich <strong>bei</strong> einer Wanderung über<br />

einen nicht erkundeten Pass verlaufen und einige Tage in<br />

der Nähe dieses Flüsschen fest gesessen hatte. Von hier an<br />

geht man immer entlang des Routeburn River, der immer<br />

mehr Wasser mit sich führt, das sich durch ein immer stärker<br />

werdendes Rauschen bemerkbar macht.<br />

In der Nähe der Routeburn Shelter gibt es noch einen kleinen<br />

Rundweg mit einem herrlichen Ausblick auf einen schönen<br />

Wasserfall, den man sich nicht entgehen lassen sollte,<br />

falls man auf den Bus warten muss. <br />

52 01| 2010 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 01 | 2010 53<br />

Routeburn River

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