Leidenschaft - bei 360° Neuseeland
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Travel & Backpacking Cities Upside Down Cities Upside Down Travel & Backpacking<br />
den Tieren mit einem Mindestabstand von zehn Metern<br />
genügend Freiraum gewähren. Solange man ihnen nicht<br />
den Fluchtweg zum Meer abschneidet, sind die niedlichen<br />
Meeresbewohner gutmütig, auch wenn sie scharfe Zähne<br />
haben und eine Wunde schwerere Folgen hätte als der Biss<br />
eines Hundes.<br />
Wem der Wanderweg zu beschwerlich ist, der kann auch<br />
eine geführte Privattour zu den Rocks und der Robbenkolonie<br />
buchen. Die sogenannte „Seal Coast Safari“ startet am<br />
Visitors Centre im Stadtzentrum von Wellington und dauert<br />
etwa drei Stunden. Der Ausflug führt fern ab der Zivilisation<br />
mit einem allradbetriebenen Jeep über 20 Kilometer<br />
einsame private Küstenstraßen, an einem Leuchtturm vor<strong>bei</strong>,<br />
und <strong>bei</strong>nhaltet zusätzlich den Besuch der Windturbine<br />
in Brooklyn. Von dem Aussichtspunkt bietet sich ein gigantischer<br />
Ausblick auf das gesamte Umland.<br />
Wer lieber die direkte Gegend um Island Bay erkundet<br />
oder einen zweiten Tag Zeit hat, kann eine Alternativroute<br />
wandern, allerdings ohne Robben. Wem ein paar Höhen-<br />
UNTERKÜNFTE:<br />
Neuseeländische Pelzrobbe<br />
Tapu Te Ranga Marae: Ein Marae, Versammlungshaus der<br />
Maori, das auch Gäste aufnimmt und bewirtschaftet. In Stein<br />
und Holz modellierte Kunstwerke zieren das aus recyceltem<br />
Material errichtete Gebäude, welches auf 24 Hektar natürlichem<br />
Bushland steht. Die Gastgeber bringen ihren Besuchern gerne<br />
die Kultur ihrer Vorfahren näher; 44 Rhine St, Island Bay, Tel:<br />
04 / 970 62 35, www.taputeranga.maori.nz<br />
Island Bay Homestay: Wer wie ein Wellingtonian eine Nacht<br />
in der Island Bay mit fantastischem Blick auf die Bucht verbringen<br />
möchte, kann sich hier <strong>bei</strong> Jack und Theresa einmieten, EZ<br />
55 NZ$, DZ 90 NZ$ jeweils inkl. Frühstück; 52 High St, Island<br />
Bay, Tel: 04 / 970 33 53, www.wellingtonhomestay.com<br />
meter nichts ausmachen, der sollte den Circle Track entlang<br />
der Küstenstraße nach links wandern. Der Weg bildet das<br />
Ende des Wellingtoner Southern Walkways, der eigentlich<br />
von der City aus in einem Fünf-Stunden-Fußmarsch bis in<br />
die Island Bay führt. Ein neu gebauter Weg über die Bergkuppe<br />
ermöglicht jedoch jetzt einen wunderschönen, in Teilen<br />
allerdings recht steilen, circa einstündigen Rundwanderweg<br />
in der Island Bay. An der Cave Road vor<strong>bei</strong> zweigt der<br />
Weg von der Uferstraße nach etwa einem Kilometer links<br />
in die grünen Hügel des Houghton Bay Reserve ab. Hier<br />
steigt der Pfad steil an und führt bis zum Kamm auf die<br />
Buckley Road. Von oben bietet sich ein spektakulärer Ausblick<br />
auf die unzähligen Buchten und Hügel von Wellington.<br />
An einem besonders klaren Tag kann man Richtung Süden<br />
sogar die Bergkette der Kaikoura Ranges auf der Südinsel<br />
erblicken. Links die Buckley Road entlang gelangt man dann<br />
rechterhand in die Bann Street, dann links in eine Sackgasse.<br />
An deren Ende führt ein schmaler Pfad zurück in die<br />
Bucht hinunter.<br />
Cheeky Pipi Café<br />
KULINARISCHES:<br />
360° Info<br />
Restaurants:Island Bay Butcher: Der Metzger hat im Gegensatz<br />
zu den meisten neuseeländischen Fleischern gute glutenfreie<br />
Öko-Würste aus natürlicher Tierhaltung; 127 The Parade,<br />
Island Bay, Tel: 04 / 383 70 66.<br />
The Cheeky Pipi: Restaurant & Café, mediterrane Küche mit<br />
pazifischem Einfluss, eigener Backyard; 163 The Parade, Island<br />
Bay, Tel: 04 / 383 82 60, www.thecheekypipi.co.nz<br />
The Bach: Café / Restaurant, Aussichtsterrasse direkt am Meer,<br />
besonders <strong>bei</strong> Brunchern beliebt, war eines der In-Treffs der<br />
„Der-Herr-der-Ringe“-Crew; 410 The Esplanade, Island Bay,<br />
Tel: 04 /383 51 15.<br />
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Essen<br />
Wer nun Hunger verspürt und sich stärken möchte, kommt<br />
bestimmt auf seine Kosten. Der Island Bay Butcher ist in<br />
ganz Wellington berühmt für die in <strong>Neuseeland</strong> außergewöhnlichen<br />
biologischen Wurstwaren. Wer also „kiwi-like“<br />
lieber selbst grillt, anstatt sich <strong>bei</strong>m strandnahen Fish’n Chip<br />
Shop sein Mittagessen zu holen, sollte unbedingt seine Grillwaren<br />
hier einkaufen. Denn im Shorland Park direkt am<br />
Wasser gibt es, wie so oft in <strong>Neuseeland</strong>, kostenlose Elektro-<br />
BBQs. Hier steht auch das „Band Rotunda“, ein achteckiger<br />
Pavillion, der 1930 in Gedenken an die 106 im ersten Weltkrieg<br />
gefallenen Soldaten aus der Island Bay gebaut wurde.<br />
Ein riesiger Spielplatz bietet Erholung für Groß und Klein.<br />
Wer sich lieber bedienen lässt, sollte entweder das Cheeky<br />
Pipi Café aufsuchen oder entlang der Küste rechterhand bis<br />
zum Bach Café laufen. Der Weg zieht sich ein bisschen, doch<br />
der Ausblick von der Terrasse auf Wellen und Brandung<br />
macht die Mühe schnell wieder wett. Das Café war während<br />
der Drehar<strong>bei</strong>ten auch besonders <strong>bei</strong> der „Der Herr<br />
der Ringe“-Crew beliebt, und die Theke zieren noch heute<br />
unzählige Original-Autogramme vieler Darsteller.<br />
Relaxen<br />
Am Nachmittag ist Entspannen angesagt. Der große, weiße,<br />
geschützte Sandstrand der Island Bay lädt zum Baden, Schnorcheln<br />
und Bootfahren ein. Direkt in der Bucht liegt eine kleine<br />
Insel, ehemals Rat- oder Goat-Island, heute Tapu Te Ranga<br />
Island, ein Marine Reserve. Unzählige Maori-Mythen und<br />
-Legenden kursieren rund um die Mini-Insel. Der Ngati Ira<br />
Stamm soll hier vor dem Angriff der erobernden Ati-Awa aus<br />
Taranaki Schutz gesucht haben. Später holzten die europäischen<br />
Siedler große Teile der natürlichen Bewaldung ab und<br />
erst 1927 wurden wieder heimische Bäume durch das City<br />
Council gepflanzt. Rund um die Insel liegt eine marine Schutzzone,<br />
welche die Artenvielfalt der Meereslebewesen um die<br />
Riffe besonders interessant macht. Der in der Nähe des Parks<br />
gelegene Tauchshop bietet für Interessierte Ausrüstung,<br />
Kurse und Touren an. Einmal im Monat hat das ehemalige,<br />
braunfarbene „Bait House“, heutiges Marine Education Centre,<br />
in den Felsen der Bucht Tag der offenen Tür. In Becken<br />
kann man Tintenfische, Seepferdchen und weitere heimische<br />
Meeresbewohner hautnah erleben. Ein faszinierender Einblick<br />
in die Unterwasserwelt direkt vor der Haustüre – auch<br />
ohne Atemgerät und Taucherbrille.<br />
Übernachtung<br />
Eine Übernachtung in der Island Bay lohnt sich mit Sicherheit.<br />
Wer etwas Außergewöhnliches und nicht unbedingt Luxuriöses<br />
sucht, findet <strong>bei</strong> der Familie von Bruce Steward in ihrem<br />
„living marae“ ein ganz besondere Unterkunft. Auf 24 Hektar<br />
Grund wurde das große Maori-Versammlungshaus mit einfachen<br />
Unterkünften und Gemeinschaftsküchen aus recycelten<br />
Materialien errichtet. Aus über 100.000 gepflanzten Samen<br />
der ursprünglichen neuseeländischen Vegetation ist ein Stück<br />
ursprüngliches <strong>Neuseeland</strong> herangewachsen, das Statuen und<br />
Schnitzereien verschiedener Künstler beherbergt. Ein Kunst-,<br />
Natur- und Kulturerlebnis an einem Platz.<br />
360° Info<br />
SEHENSWERTES:<br />
Koru Gallery & Gifts: Landestypische, oft handgefertigte Souvenirs<br />
und Bilder der ansässigen Künstler; 147 The Parade, Island Bay,<br />
Tel: 04 / 383 57 57.<br />
McCormack Studio Gallery: Michael hält die bedeutendsten Szenen<br />
und Orte Wellingtons in Öl und Acryl auf Leinwand fest und<br />
ist einer der anerkanntesten Künstler Wellingtons; 355 The Parade,<br />
Island Bay, Tel: 04 / 939 96 20, www.michaelmccormack.co.nz<br />
Island Bay Marine Education Centre: Forschungseinrichtung,<br />
die einmal im Monat einen Tag der offenen Tür hat (meist Sonntag<br />
10 bis 15 Uhr) und mit seinen Becken (Hummer, Tintenfisch,<br />
Muscheln, Seepferdchen, etc.) über das Wildlife im Meer rund um<br />
Wellington informiert; Auf den Felsen in der Island Bay im alten<br />
Bait House am Wasser, Tel: 04 / 383 82 85, www.octopus.org.nz<br />
AKTIVITäTEN:<br />
Splash Gordon’s Dive Shop: Tauchen im Marine Reserve Taputeranga<br />
in der Bucht, Kurse, Equipment, Fishing; 432 The Esplanade,<br />
Island Bay, Tel: 04 / 939 34 83, www.splashgordon.co.nz<br />
Walkway Circle Track Houghton Bay, Island Bay<br />
Schwimmen / Baden am Strand: Kostenlose, elektronische BBQs<br />
im Shorland Park (große Grünanlage mit Spielplatz) gegenüber der<br />
Sandbucht.<br />
Wanderweg zu den Red Rocks mit ihrer Robbenkolonie (30 bis<br />
40 Minuten, einfach); Tel: 04 / 471 20 75, www.doc.govt.nz<br />
Empire Cinema: Gemütliches Minikino mit Bar, bequemen Ledersofas<br />
und die Möglichkeit, die Drinks mit in den Vorführraum<br />
zu nehmen; 214 Crn Mersey St The Parade, Island Bay, Tel:<br />
04 / 939 75 57, www.empirecinema.co.nz<br />
TIPP:<br />
Island Bay Festival: Das open-air Straßenfest hatte 2009 25-jähriges<br />
Jubiläum und findet das nächste Mal vom 13. bis 19. Februar<br />
2010 statt. Konzerte, Karaoke, Flohmarkt, Umzug, Kinderkunstausstellung<br />
und vieles mehr; www.islandbay.net.nz<br />
Entertaining<br />
Wen die Sonne nicht zu müde gemacht hat, der sollte sich<br />
am Abend einfach ein Movie-Ticket im Empire Kino in der<br />
Island Bay kaufen. Das historische Mini-Cinema ist der wunderbare<br />
Gegensatz zu den Multiplex-Movies in der City. In<br />
den winzigen, aber technisch gut ausgestatteten Sälen mit<br />
seinen nur 30 Sitzplätzen kuscheln sich die Besucher entspannt<br />
in die Sofas. Bei einem guten Glas Wein kann man<br />
sich dann den neusten Jackson Film aus Wellywood ansehen<br />
und gehört einfach dazu – zum relaxten neuseeländischen<br />
Leben der Island Bay. (Anja Schönborn)