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Leidenschaft - bei 360° Neuseeland

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Pinboard<br />

Frank Bender: Die wahnsinnige Vielfalt auf engstem Raum<br />

und die gastfreundliche, relaxte und hilfsbereite Art der<br />

Neuseeländer.<br />

Die Natur bietet einfach alles: dramatische Fjorde, bedrohliche<br />

Vulkane, Traumstrände bis zum Abwinken, Temperatur-<br />

und Wetterkontraste, Gletscher, die bis in den Regenwald<br />

reichen, Wüste neben Dschungel, einen fantastischen<br />

Tierreichtum, unberührte Naturlandschaften zum Beispiel<br />

in den Nationalparks oder den Catlins, eine intakte Unterwasserwelt<br />

mit großen Fischschwärmen, Delfinen, Walen,<br />

Langusten und Pauamuscheln, eine alpine Berglandschaft,<br />

die an unsere Alpen erinnert, traumhafte Seenlandschaften<br />

und unberührte Flüsse.<br />

Die Freundlichkeit, die Hilfsbereitschaft, die Unkompliziertheit<br />

und der relaxte Lebensstil der Kiwis ist unglaublich. Die<br />

Neuseeländer beweisen, dass man auch ohne Stress und<br />

Hektik erfolgreich sein kann. Vor allem beweisen die Neuseeländer<br />

noch etwas, das <strong>bei</strong> uns in Europa mit unseren<br />

aufgeblähten Sozialsystemen weitgehend verloren gegangen<br />

ist: einen „Sense of Community“. Hier gibt es eine gegenseitige<br />

Hilfsbereitschaft, zum Beispiel nach Natur katastrophen,<br />

die man <strong>bei</strong> uns nicht mehr so kennt. Die Maorikultur wirkt<br />

auf den Erstbesucher zunächst sehr fremdartig. Wer sich<br />

aber für die Maori und ihre Kultur interessiert und öffnet,<br />

wird sehr schnell deren Gastfreundschaft und Herzlichkeit<br />

erkennen und zu schätzen wissen.<br />

360°: Wenn Sie auch einmal mehrere Tage am Stück zu<br />

Fuß unterwegs sind: Ist da das Film-Equipment nicht eine<br />

ziemliche Belastung?<br />

Frank Bender: Ja, extrem sogar! Als ich mich <strong>bei</strong>spielsweise zu<br />

meinem Wildnistrip ins Innere von Stewart Island aufmachte,<br />

um Kiwis zu filmen, hatte ich sage und schreibe 53 Kilogramm<br />

Film-, Proviant- und Biwakgepäck <strong>bei</strong> mir. Bei dem<br />

verschlammten, morastigen Boden ist das die Hölle, die spätestens<br />

am dritten Tag jeden Schritt zur Qual werden lässt.<br />

360°: Was war ihr lustigstes Erlebnis mit der Kamera in<br />

<strong>Neuseeland</strong>?<br />

Frank Bender: Das lustigste Ereignis hatte ich in vorgenanntem<br />

Stewart Island Trip. Während einer Rast saß ich<br />

82 01 | 2010 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

People Books, DVDs & Calendars<br />

am Boden und hatte die Beine von mir gestreckt, als ein seltener<br />

Stewart Island Robin kam, sich auf meinen rechten<br />

Wanderschuh niederließ, dort erst mal sein Geschäft verrichtete<br />

und dann anfing, meinen Schnürsenkel zu attackieren<br />

um ihn dann zu verspeisen. Schnürsenkel sehen ja nun<br />

wirklich wie Würmer, eine Hauptnahrung der Robins aus.<br />

Die vergeblichen Versuche, den „Wurm“ mit seinem Schnabel<br />

zu zerteilen und die anschließende Ratlosigkeit des<br />

Robins waren doch sehr lustig. Diese Versuche kann man<br />

übrigens in meinem Film „Stewart Island“ sehen.<br />

360°: Haben Sie jemals mit dem Gedanken gespielt, nach<br />

<strong>Neuseeland</strong> auszuwandern?<br />

Frank Bender: Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Auswande rung<br />

für mich kein Thema. Eine Filmvermarktung über 20.000 Kilometer<br />

wäre doch einigermaßen problematisch. Allerdings liebäugele<br />

ich schon gelegentlich mit dem Gedanken, dass <strong>Neuseeland</strong><br />

ein sehr schöner Altersruhesitz wäre. Aber für eine<br />

solche Entscheidung habe ich noch 20 Jahre Zeit.<br />

360°: Welche Insel ist die schönere, die Nord- oder die<br />

Südinsel?<br />

Frank Bender: Das ist eine Frage des Geschmacks, der<br />

bekanntlich sehr unterschiedlich ist. Lassen Sie mich die<br />

Frage deshalb anders stellen: „Welche Insel bietet mehr, die<br />

Nord- oder die Südinsel?“ Darauf kann ich eine einfache Antwort<br />

geben: von der Südinsel gibt es neun Filme mit zwölf<br />

DVDs, und von der Nordinsel wird es 18 Filme mit voraussichtlich<br />

25 DVDs geben. Damit ist die Frage wohl ziemlich<br />

eindeutig beantwortet. Die große Mehrheit der <strong>Neuseeland</strong>besucher<br />

nennt im Gegensatz dazu die Südinsel als die interessantere.<br />

Das mag wohl daran liegen, dass man auf der<br />

Südinsel mit der Schleife über den SH 6 im Westen und den<br />

SH 1 und 8 im Osten fast alle großen Sehenswürdigkeiten auf<br />

dem Weg hat. Lediglich für den Milford Sound und den Abel<br />

Tasman Nationalpark muss man von diesem Loop abzweigen.<br />

Einen solchen Loop gibt es auf der Nordinsel nicht. Viele<br />

Besucher landen in Auckland, machen eine Schleife über die<br />

Coromandel und fahren dann über Rotorua, Taupo und die<br />

Vulkane geradewegs nach Wellington und zur Südinsel. Alles<br />

was nördlich, westlich und östlich dieser Route an Attraktionen<br />

liegt, geht da<strong>bei</strong> verloren. So wird automatisch der Eindruck<br />

vermittelt, dass die Südinsel mehr zu bieten hat. <br />

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Wairarapa: Ländliche Idylle, Pauamuscheln,<br />

und das dramatische Südende der Nordinsel<br />

Südlich der Hawke’s Bay liegen die zwei Regionen Central<br />

Hawke’s Bay und Wairarapa. Beide sind weitestgehend von<br />

hügeliger Weidelandschaft geprägt. Der Film startet mit dem<br />

sichtbaren Ende der Hawke’s Bay, dem 400 Meter hohen Te<br />

Mata Hill, von dessen Spitze man traumhafte Ausblicke hat.<br />

Schöne Buchten wie Ocean Beach und Waimarama liegen<br />

südöstlich des Te Mata Hills. Ab hier beginnt Richtung Süden<br />

ein endloses Hügelland, durchsetzt mit versteckt liegenden<br />

Wasserfällen wie die Waihi Falls. Hier zeigt sich im Film das<br />

unberechenbare Wetter in <strong>Neuseeland</strong>: Orkane mit Überflutungen<br />

verursachen die schlimmste Naturkatastrophe seit<br />

70 Jahren. Betroffen ist auch die Manawatu Schlucht.<br />

Castlepoint ist ein markantes Kap auf dem Weg zum Kap Palliser.<br />

Hier bläst ein Orkan mit 160 Kilometern je Stunde. In<br />

Masterton, der größten Stadt der Wairarapa Region, erfolgt<br />

ein Besuch der Golden Shears, einem internationalen Schafschurwettbewerb<br />

und in Carterton wird eine Pauamuschelfabrik<br />

besichtigt. Prägende Elemente der Region sind der Lake<br />

Wairarapa sowie die im Westen steil aufragenden Berge der<br />

Tararua und der Rimutaka Range. Frank Bender unternimmt<br />

deshalb Ausflüge in die <strong>bei</strong>den Gebirge und besucht dann<br />

den See. Östlich des Lake Wairarapa hat sich eine Weinbauregion<br />

mit einem guten Ruf etabliert. Zentrum des Weinanbaus<br />

in Wairarapa ist Martinborough. Südöstlich von Martinborough<br />

hat sich der Ruakokopatuna River tief in die Erde eingegraben<br />

und hat mit der Patuna Chasm eine Klamm geschaffen,<br />

die streckenweise eher eine Höhle ist. Zurück aus der<br />

Unterwelt der Patuna Chasm wird das Südende der Nordinsel<br />

an der Cook Straße erreicht. Hier wartet Lake Onoke mit<br />

einem traumhaften Blick auf die Kaikoura Range der Südinsel<br />

und einem grandiosen Sonnen untergang auf. Auf den<br />

letzten 30 Kilometern zum Kap Palliser wird die Landschaft<br />

extrem wild und rau. Hier liegen die gewaltigen Putangirua<br />

Pinnacles, ein eindrucksvolles Werk der Erosion. Am Ende<br />

Frank Bender<br />

Wairarapa: Ländliche Idylle,<br />

Pauamuscheln und das dramatische<br />

Südende der Nordinsel<br />

Magic Blue Planet<br />

2 DVDs,<br />

insg. ca. 146 Minuten, 18,49 €<br />

des Films sind wir dann am mächtigen Kap Palliser mit seinem<br />

Leuchtturm und seiner Seebärenkolonie angekommen.<br />

Mit dem Wairarapa-Film gelingt es Frank Bender eindrucksvoll,<br />

eine von vielen <strong>Neuseeland</strong>-Urlaubern zu Unrecht kaum<br />

beachtete Region ins richtige Licht zu setzen. <br />

Fotografieren in <strong>Neuseeland</strong> –<br />

Ein Führer zu den schönsten Fotomotiven<br />

Halten Sie Ihre Kamera bereit – das Land der langen weißen<br />

Wolke ist ein fotografisches „Schlaraffenland“ voll mit<br />

wunderschönen Bildmotiven. Damit Sie aus dem einzigartigen<br />

„Motiv-Menü“ <strong>Neuseeland</strong>s eine optimale Wahl treffen<br />

und am Ende Ihres Aotearoa-Abenteuers großartige Bilder<br />

im Gepäck haben, lassen Sie sich von Georg Ludwig in<br />

„Fotografieren in <strong>Neuseeland</strong>“ fachmännisch zu den vielleicht<br />

schönsten Fotomotiven des Inselstaates führen. Als<br />

renommierter Fotograf ist er seit vielen Jahren für mehrere<br />

internationale Magazine tätig, ar<strong>bei</strong>tete als Dozent an einer<br />

Fotoakademie in Christchurch und ist stolzer Besitzer von<br />

mehreren internationalen Preisen. Seit 1983 lebt er in <strong>Neuseeland</strong><br />

und bietet mittlerweile Fotoreisen für den englisch-<br />

und deutschsprachigen Markt an. Sie verbinden ereignisreiche<br />

Fotoferien mit einem fundierten Lernerlebnis und<br />

sind damit Grundlage für diesen Spezial-Reiseführer.<br />

Zur Einstimmung erfahren Sie zunächst alle wichtigen Informationen<br />

zum Land selbst, zur besten Reisezeit und -dauer, zur<br />

Anreise, der Ausrüstung und den Vorbereitungen. Anschließend<br />

wird die Besonderheit des Fotografierens in <strong>Neuseeland</strong><br />

beschrieben, welchen speziellen Einfluss haben <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Wetter und Licht auf den Inseln und was sollten Fotografen<br />

unbedingt da<strong>bei</strong> beachten? Für alle Nicht-Profis werden zudem<br />

leicht verständlich Grund lagen im Umgang mit der Technik<br />

oder <strong>bei</strong> der Bildwahl und Bildkomposition vermittelt.<br />

Mit dem Ziel, möglichst viele fotogene Motive in sinnvollen<br />

Etappen anzubieten, werden im Hauptteil des Reiseführers<br />

verschiedene Routen aufgeführt: drei auf der Nordinsel und<br />

vier auf der Südinsel. Mit ausreichend Zeit kann man allen<br />

sieben auf einer Gesamttour über <strong>bei</strong>de Inseln folgen und<br />

sich auch auf die ebenfalls beschriebenen kleinen Abstecher<br />

begeben, die zusätzlich Anlass zum Kameraeinsatz geben.<br />

Georg Ludwig empfiehlt, sich <strong>bei</strong> kurzem Aufenthalt auf die<br />

Südinsel zu beschränken. Natürlich kann man aber auch<br />

mit wenig Zeit <strong>bei</strong>de Inseln bereisen, einige Motive oder<br />

auch ganze Routen bzw. Abschnitte auslassen und von den<br />

Pinboard<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 01 | 2010 83

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