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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 4/92, 33. Jahrg.W. Schmidt, Glaube und GesundheitAnalog zu dem isolierten, stummen Leiden gibt es einestumme Gesundheit, eine nicht hinterfragte, verbisseneFitneß, die privatisiert, Gemeinschaft und Kommunikationverhin<strong>der</strong>t. Erst die Wahrnehmung <strong>der</strong> Begrenztheit je<strong>der</strong>Gesundheit, ihre Vermischung mit Krankheit undSchmerz ermöglicht einerseits Klage, an<strong>der</strong>erseits Lobund Dank, sie gibt dem Leben insgesamt Sprache undmacht es damit beziehungsfähig.Auf dieses eschatologisch-utopische Element im Blick aufLeben und Gesundheit bin ich in <strong>der</strong> säkularen Literaturzum Thema „Glaube und Gesundheit, Heil und Heilung"nicht gestoßen. Vielleicht ist ein solches Element auchnur aus einem Glauben heraus möglich, <strong>der</strong> beide Seitenin dialektischer Seite integriert: Das vertrauensvolle Loslassendes menschlichen Allmachts- und Größenwahnsim Festhalten an <strong>der</strong> Hoffnung auf die Utopie Gottes;o<strong>der</strong>: das Annehmen des Unabän<strong>der</strong>lichen in dem protestierendenWissen, daß es letztlich von Gott her nicht seinsoll.Der Glaube trägt also dann zur Gesundheit bei, wenn undweil er zur Lebens- und vor allem zur Leidensfähigkeitbeiträgt. Gesun<strong>der</strong> Glaube ist also gerade <strong>der</strong>, <strong>der</strong> Leidund Krankheit, Erfahrungen von Ohnmacht und Begrenzungnicht ausweicht und verleugnet, son<strong>der</strong>n wahrnimmtund an sich heranläßt in <strong>der</strong> vorhin skizzierten doppeltenBewegung von Annahme und Protest.Dieser Glaube hilft leben und ist insofern gesund, erwirkt, weil er heil und ganz macht, heilend, da er dasganze Leben mit Höhen und Tiefen, mit Kontinuitäten undBrüchen wahrnimmt und annimmt.Dieser aufgeklärt-optimistische Glaubenstyp unterscheidetsich von dem magisch-gesetzlichen vor allem dadurch,daß er ein ganzheitliches Gesundheitsverständnisvertritt und <strong>der</strong> Eigenverantwortung des Menschen großeBedeutung zumißt.Gleichzeitig liegt da auch die Nahtstelle, an <strong>der</strong> christlicheSeelsorge nicht unkritisch mitgehen kann: An den Zitatenvon Clinebell wurde deutlich, wie hier tendenziell<strong>der</strong> Allmachtswahn des Menschen — im religiösen Gewandverkleidet — wie<strong>der</strong> aultritt: „Arbeite an deinerIdentität und Integration, übernimm Verantwortung fürdas, was du bist, aktiviere deine geistlichen Bedürfnisse,so wirst du im Leben und im Glauben wachsen und vorankommen."Hier schlagen die neuen Normen <strong>der</strong> humanistischenPsychologie durch, die einerseits natürlich berechtigtund notwendig sind, die an<strong>der</strong>erseits aber beivielen, die diese Ziele nicht erreichen, intensive Schuldgefühleauslösen können.Seelsorgerliche Beziehung im Zusammenhang von„Glaube und Gesundheit, Heil und Heilung" zum krankenMenschen ist primär durch Annahme gekennzeichnet— Annahme als empirisch-verifizierbare seelsorgerlichtherapeutischeGrundhaltung, die gleichzeitig partielleund vorläufige Analogie <strong>der</strong> Annahme durch Gott darstellt.Aber so, wie Annahme keineswegs bedeutet, allesgutzuheißen, son<strong>der</strong>n das klärend-konfrontierende Aufdeckeneiner Lebenssituation durchaus umgreift, so sindauch Annahme und Verän<strong>der</strong>ung nicht gegenseitig ausgeschlossen,son<strong>der</strong>n paradox miteinan<strong>der</strong> verbundenim Sinn <strong>der</strong> alten Weisheit: Nur was du annimmst, kannstdu verän<strong>der</strong>n.Eine solche annehmende Struktur <strong>der</strong> seelsorgerlichenBeziehung erscheint mir um so wichtiger, als ein „gesun<strong>der</strong>Glaube", <strong>der</strong> den notwendigen Zusammenhang vonLeben und Leiden betont, <strong>der</strong> die Endlichkeit und Begrenztheitdes Lebens einschärft, eine Kränkung für denin jedem Menschen latent vorhandenen Allmachtswahndarstellt; und Kränkung mobilisiert Wi<strong>der</strong>stand, Abwehr.Abwehr aber wird da überflüssig, wo das Bedrohlichedurch die Erfahrung <strong>der</strong> Annahme aufgehoben und quasiausgeglichen wird. An<strong>der</strong>s gesagt: In einer annehmendenBeziehung wird es möglich, die Ambivalenz des Lebensvoll wahrzunehmen und sich ihr zu stellen.Anschrift des Verfassers.Pfr. Walter Schmidt, Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen,Postfach 101352, D-7000 Stuttgart 10.VENOROBAL TROPFENgegen Hämorrhoiden • Venenstauung • Krampfa<strong>der</strong>nAnwendungsgebiete: VENOROBAL ist ein homöopathischesMittel zur Behandlung von venösen Durchblutungsstörungenund Stauungen. Die dadurch hervorgerufenenBeschwerden, wie z. B. Krampfa<strong>der</strong>n, Hämorrhoiden,Zirkulationsstörungen, Venenentzündung,Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Unterschenkelgeschwürewerden durch die Behandlung mitVENOROBAL nachhaltig beeinflußt. Beson<strong>der</strong>s günstigwirkt hier <strong>der</strong> Anteil an Roßkastanie, Kamille, Hamamelisund Löwenzahn. Mit den an<strong>der</strong>en wirksamen Bestand-apothekenpflichtigDie gute Verträglichkeit und das Fehlen von Neben- undGegenwirkungen lassen auch eine Dauertherapie zu.Zusammensetzung: Aesculus D1 5 ml, Gentiana D110 ml,Hamamelis D3 15 ml, Taraxacum D5 15 ml, Hydrastis D8 10 ml,Chamomilla D115 ml, Argentum nitricum D8 5 ml, LachesisD10 5 ml, Urea pura D615 ml, Carduus marianus D215 ml.Dosierung: Wenn nicht an<strong>der</strong>s verordnet, 3 mal täglich25 bis 40 Tropfen vor dem Essen. In akuten Fällen kann dieDosierung bis zu 4 mal 50 Tropfen gesteigert werden.teilen wird beson<strong>der</strong>s die durch verstärkte Durchblutung Gegenanzeige: Nebenwirkungen bisher nicht bekannt,verursachte Ausschwemmung und Entgiftung geför<strong>der</strong>t. Handelsform: 100 ml Tropfen DM 28.15.SCHLOSS-APOTHEKE • 8213 Aschau/Chiemgau Bahnhofstraße 8 Tel. 08052/316Venorubiil309

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