13.07.2015 Aufrufe

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Argumenten, die dagegen sprechen, unter anderem, dass sich ein eigenständigesProfil von der genannten Förderschule kaum empirisch nachweisen lässt(vgl. Hillenbrand 2003, S. 22f.). Dazu kommen negative Effekte des Besuchseiner Förderschule, wie z.B. Stigmatisierung, fehlende kognitive Anregungen,mangelnde positive Modelle, ungünstigere Bildungs- und Berufschancen sowieAbbau pädagogischer Kompetenzen der Regelschule (vgl. ebd., S. 232). AuchPreuss-Lausitz weist darauf hin, dass „es zur Arbeit in den Schulen für Erziehungshilfekeinerlei quantitative Evaluationsstudien für die emotionale, sozialeund leistungsmäßige Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler gibt, die dieseAussonderung rechtfertigen könnte“ (2005, S. 19, Hervorhebungen im Original).Damit wird dem allgemeinen Schulsystem die Verantwortung übertragen,was auch der Deutsche Bildungsrat bereits 1974 in seinem Gutachten festhielt(vgl. Bittner/ Ertle/ Schmid 1974, S. 91).2.3.3 Was spricht für die Integration von Schülerinnen und Schülernmit Verhaltensstörungen?Aus der Kritik heraus ergibt sich die Forderung nach integrativen Formen derFörderung (vgl. Stein/ Stein 2006, S. 62f.). Im Gegensatz zu den negativenEffekten der separaten Beschulung sind diese bei der Integration als positiveEffekte zu sehen, wie z.B. Modelle um angemessenes Verhalten einzuüben,positiver sozialer Gruppendruck, Vermeidung von Etikettierung (vgl. ebd., S.63; Hillenbrand 2003, S. 232). In Kapitel 2.1.7. haben wir die positiven Wirkungenvon Integration bereits angesprochen. Für wesentlich halten Stein undStein die veränderte Sichtweise auf das Phänomen Verhaltensstörungen. Verhaltensstörungenwerden in Interaktion mit Personen und Situation betrachtet,anstatt wie zuvor einseitig dem Schüler zugeschrieben. Diese kontextbezogeneSichtweise erfordert eine Förderung, die nicht nur außerhalb des betroffenenSettings stattfindet (vgl. Stein/ Stein 2006, S. 63). Auch Hillenbrand hält dieintegrative Beschulung für die Form, die dem Phänomen am ehesten gerechtwird (vgl. Hillenbrand 2003, S. 232). Integration ermöglicht neben angemessenenEntwicklungsanreizen und Lernimpulsen (vgl. Eberwein/ Mand 2008, S.7f.) zusätzlich eine wohnortnahe Beschulung, die den Vorteil hat, dass eineFörderung kurzfristiger und effektiver organisiert werden kann als bei Schulenmit weiten Einzugsgebieten (vgl. KMK 2000, S. 22, Internetquelle).18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!