Auf die integrative Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten,den Forschungsstand sowie Chancen und Grenzen gehenwir in Kapitel 2.7 (Integration von Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensstörungen)näher ein.2.4.3.2 Außerschulische Institutionen für Pädagogik bei VerhaltensstörungenUm Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensstörungen gerecht zu werden gibtes neben verschiedenen schulischen auch sozialpädagogische Hilfen. In Tagesgruppenbzw. heilpädagogischen Tagesstätten können Kinder den Nachmittagnach der Schule verbringen (vgl. Hillenbrand 2006, S. 19f.).Die klassischen Institutionen sind Heime, in denen Schülerinnen und Schülermit Verhaltensstörungen außerhalb der leiblichen Familie untergebracht sind,wenn familiäre Not- oder Krisensituationen herrschen. Während der Zeit derBildungsreform entsteht massive Kritik an den Einrichtungen, da ihre Erziehungim Vergleich zu der der Familien defizitär erscheint. Um das alltäglicheLeben und die erzieherische Arbeit in den Fokus der Heimerziehung zu platzierenist die Größe und Organisationsform der Heime verändert worden. Dadurchentstanden zusätzliche Formen der mobilen Erziehungshilfe (vgl. ebd., S.166ff.; siehe hierzu auch Kapitel 2.7.4 und 2.7.5).Geschlossene Einrichtungen sind gewöhnlich der Jugendstrafvollzug sowie dieKinder- und Jugendpsychiatrie. Im Strafvollzug werden Erziehungs- und Bildungsverbesserungenaus verschiedenen Gründen selten realisiert (vgl. ebd., S.169). Zur Kinder- und Jugendpsychiatrie gehören mittlerweile häufig auchSchulen, die den Bildungsauftrag bei längeren Aufenthalten erfüllen können(vgl. ebd., S. 170).2.4.3.3 LehrerausbildungDa es in NRW verschiedene Schulforen gibt, gibt es auch entsprechend separateLehrerausbildungen. Wer heute ein Lehramtsstudium anfängt, ist wahrscheinlichschon im Bachelor-/ Masterstudiengang und macht erst den Bachelorinnerhalb sechs Semester, anschließend den Master in vier Semestern. Das2. Staatsexamen erlangt man nach dem Vorbereitungsdienst, der mit der Reformgestrafft wird. Mit einem Einführungspraktikum und einem Praxissemes-36
ter soll der praktische Anteil des Studiums erhöht werden. Bis zum Wintersemester2011/2012 haben die Hochschulen Zeit, ihre Studiengänge umzustellen.Auch in den bisherigen Studiengängen ist die Lehramtsausbildung separiert.Das führt dazu, dass Sonderpädagogen Inhalte der Elementarstufe fehlen undim Gegenzug Grundschulpädagogen Lücken bezüglich grundlegendem sonderpädagogischenWissen aufweisen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft(GEW) ist der Meinung, dass sonderpädagogische Kompetenzen zumRegelschulsystem gehören sollten, um eine qualitative Förderung aller Kinderzu ermöglichen (vgl. GEW, S. 1f., Internetquelle).An der Heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Köln läuft derzeit einModellstudiengang, der diesem Problem entgegenwirken möchte und sich amArtikel 24 der UN-Konvention orientiert, da er eine inklusive Lehrerausbildungals Ziel hat. Die Arbeitsgruppe, die den Studiengang beantragt hat, betont,dass sich die Inhalte des Modellstudiums an den Gegebenheiten orientieren,denen Studierende später im Praxissemester und in der Lehrtätigkeit gegenüberstehen.Dabei werden vier Kernkompetenzen (Erziehen, Unterrichten, Beurteilen,Innovieren) berücksichtig, die sich auch in den Empfehlungen der KMKzur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium 2004 wiederfinden. Schlüsselthemensind dabeioooooDiversität bzw. Heterogenität hinsichtlich Geschlecht, Kultur, sozialer Lage, Behinderungmit Blick auf Inklusion bzw. IntegrationUnterrichts- und Schulentwicklung mit Blick auf Nachhaltigkeit in Qualität undKommunikationDiagnostik mit Blick auf individuelle Förderung und Beratungpädagogischer Raum als sozialarchitektonische GestaltungaufgabeProfessionalisierung mit Blick auf die Verknüpfung von Erziehungswissenschaft,Fachdidaktik und Fachwissenschaft (Modellkolleg Bildungswissenschaften, S. 2, Internetquelle).Das Modellstudium ist für etwa 60 Studentinnen und Studenten ausgelegt, jeweilszwölf Studierende aus den unterschiedlichen Lehramtsstudiengängen. Esist für vier Semester vorgesehen, begann im Sommersemester 2009 und endetim Wintersemester 2010/11 (vgl. ebd.; Kölner Stadtanzeiger 2009, Internetquellen).Über Erfolge, Evaluation, Änderungen oder Weiterführung ist nichtsbekannt.Die Lehramtsausbildung wird vorerst separat weitergeführt, auch wenn sich,wie im Folgenden zu sehen sein wird, immer größere Tendenzen in Richtungintegrativer Beschulung entwickeln.37
- Seite 1 und 2: InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichni
- Seite 3 und 4: 4.1 Methodik (Anja Pietz) ........
- Seite 5 und 6: wie der Schulform Förderschule fes
- Seite 7 und 8: 2 Theoretische GrundlegungIm theore
- Seite 9 und 10: wieder (vgl. Hillenbrand 2006, S. 3
- Seite 11 und 12: Opp sieht Verhaltensstörungen nich
- Seite 13 und 14: faktoren können aus allen drei Ber
- Seite 15 und 16: ung, Trennungsängste, sexuelle Gew
- Seite 17 und 18: sen dabei nicht zwangsläufig zu ei
- Seite 19 und 20: Problematisch bei der Integration v
- Seite 21 und 22: 2.4.2.2 Mittelalter - Der Einfluss
- Seite 23 und 24: so schlechten Stand in der Gesellsc
- Seite 25 und 26: Die RettungshausbewegungHier beginn
- Seite 27 und 28: der separierenden Rettungsinsel ist
- Seite 29 und 30: len, will Preußen jedoch nicht aus
- Seite 31 und 32: Das Argument des volkswirtschaftlic
- Seite 33 und 34: Verhaltensstörungen bedingt das Fo
- Seite 35: emotionalen Erleben sowie mit probl
- Seite 39 und 40: durch seine Vieldeutigkeit, wodurch
- Seite 41 und 42: 2.5.2 Entwicklung„Schule und die
- Seite 43 und 44: der pädagogischen Förderung von b
- Seite 45 und 46: Schulen zählen, vermehrt entsproch
- Seite 47 und 48: digen räumlichen, sächlichen und
- Seite 49 und 50: 2.5.2.3.4 Sonderpädagogische Förd
- Seite 51 und 52: Schüler und Schülerinnen, die neb
- Seite 53 und 54: Obwohl durch die KMK seit 1994 der
- Seite 55 und 56: Die Erfahrungen zur kooperativen Be
- Seite 57 und 58: gilt aber auch dem behinderten Kind
- Seite 59 und 60: zentualer Anteil an Förderschulen,
- Seite 61 und 62: keiten hoher Eigenaktivität und Ha
- Seite 63 und 64: elegen die Daten des Projektes ‚e
- Seite 65 und 66: signifikant häufiger nonverbales V
- Seite 67 und 68: Lehrer und Lehrerinnen sowohl in Te
- Seite 69 und 70: eit, Kooperation mit Jugendhilfeein
- Seite 71 und 72: den größten Effekt beimisst (vgl.
- Seite 73 und 74: egionale Zentren haben sich auf gei
- Seite 75 und 76: Schulen der Sekundarstufe I noch im
- Seite 77 und 78: studium mit bestimmten Fachrichtung
- Seite 79 und 80: 10). In diesem Artikel kommt das In
- Seite 81 und 82: Im angloamerikanischen Raum wurde d
- Seite 83 und 84: Hinz (vgl. 2003, S. 332f.) macht da
- Seite 85 und 86: dar (vgl. Krach 2009, S. 392). Nach
- Seite 87 und 88:
die Schulpädagogik hinein• Kombi
- Seite 89 und 90:
Ein erstes innovatives Arbeitsprodu
- Seite 91 und 92:
lisiert wurden erste schulische Ans
- Seite 93 und 94:
ler betrifft, und nicht nur die der
- Seite 95 und 96:
4 Praktische GrundlegungWie bereits
- Seite 97 und 98:
Inhaltliche Auswahl der FragenBei d
- Seite 99 und 100:
4.2 Die EinrichtungenWir haben uns
- Seite 101 und 102:
Durch die Teilnahme am ‚netzwerk
- Seite 103 und 104:
ten die Stadtteile Dünnwald, Dellb
- Seite 105 und 106:
Das Prinzip des Gemeinsamen Unterri
- Seite 107 und 108:
5 Ergebnisse und InterpretationenTr
- Seite 109 und 110:
Abb. 9: Auswertung Item A4 des Lehr
- Seite 111 und 112:
5.1.3 C: Persönliche Zufriedenheit
- Seite 113 und 114:
o Kinder werden zu gutenAbschlüsse
- Seite 115 und 116:
5.2 Überprüfung der ersten Hypoth
- Seite 117 und 118:
Lehrkräfte möglich, dass Integrat
- Seite 119 und 120:
6 Ausblick - Inklusion: Realität o
- Seite 121 und 122:
inklusives Schulsystem zu etabliere
- Seite 123 und 124:
LiteraturverzeichnisBach, Heinz (19
- Seite 125 und 126:
Hillenbrand, Clemens (2003): Didakt
- Seite 127 und 128:
Preuss-Lausitz, Ulf/ Textor, Annett
- Seite 129 und 130:
Band 6. Handbuch der Sonderpädagog
- Seite 131 und 132:
http://www.eenet.org.uk/resources/d
- Seite 133 und 134:
Salamanca-Statement (1994): The Sal