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Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

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amerikanischen Fachverbandes vorgestellt (für mehr Informationen vgl. Opp/Unger 2003, S. 55).Wir haben uns im Titel unserer Untersuchung für die Verwendung des Begriffsder ‚Verhaltensauffälligkeiten’ entschlossen, da er theoretisch als neutraler imVergleich zum Begriff ‚Verhaltensstörungen’ gilt und diejenigen mit eingeschlossensind, die das Verhalten aufgrund ihrer Wahrnehmung beurteilen (vgl.Bach 1993, S. 9f.). Da Lehrereinschätzungen erfragt wurden, spielt die subjektiveWahrnehmung von Verhalten eine große Rolle. Aufgrund der Neutralitätdes Begriffs erhoffen wir uns, möglichen Beeinflussungen durch terminologischeInformationen vorzubeugen.Um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, verwenden wir in der gesamtenArbeit mehrere Begriffe (Verhaltensauffälligkeit, Probleme in der emotionalenund sozialen Entwicklung), die wir mit Verhaltensstörungen synonym verwenden.2.1.1 Was ist eine Verhaltensstörung?Im Handbuch der Sonderpädagogik definiert Bach ‚Verhaltensstörung’ wiefolgt:Unter Verhaltensstörung soll die Art des Umgang eines Menschen mit anderen, mitsich selbst und mit Sachen verstanden werden, die von der erwarteten Handlungsweisenegativ abweicht, indem sie als sinnvolle Zustände oder Handlungsabläufe, Zusammenlebenoder individuale Entwicklung gefährdend, beeinträchtigend oder verhinderndangesehen wird. (1993, S. 6, Hervorhebung im Original)Bach bezieht damit die persönliche Wahrnehmung eines Beurteilers mit ein.Das gezeigte Verhalten wird somit in Relation zu der entsprechenden Erwartunggesetzt, womit die Störung erst durch den Zusammenhang mit dem Betrachterin der Situation entsteht (vgl. ebd.).Eine verbreitetere Definition hat Myschker vorgelegt. Seine Definition istgründlich entwickelt und sehr umfassend (vgl. Hillenbrand 2008, S. 10f.):Verhaltensstörung ist ein von den zeit- und kulturspezifischen Erwartungsnormen abweichendesmaladaptives Verhalten, das organogen und/oder milieureaktiv bedingtist, wegen der Mehrdimensionalität, der Häufigkeit und des Schweregrades die Entwicklungs-,Lern- und Arbeitsfähigkeit sowie das Interaktionsgeschehen in der Umweltbeeinträchtigt und ohne besondere pädagogisch-therapeutische Hilfe nicht odernur unzureichend überwunden werden kann. (Myschker 2005, S. 45, zit. nach Hillenbrand2008, S. 10f.)Myschkers Definition berücksichtigt fünf Ebenen (Phänomen, Ursache, Klassifikation,Konsequenzen für betroffene Personen, Forderung nach Hilfen) undspiegelt so den komplexen Charakter des Phänomens der Verhaltensstörung8

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