13.07.2015 Aufrufe

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

prozesse sowie für die intensive Beschäftigung mit schulischer Integration undInklusion.Da Förderschulen zum allgemeinen Bildungswesen gehören, werden wir dieheilpädagogische Geschichte verknüpft mit der Entwicklung der allgemeinenSchule unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Zusammenhänge darstellen.2.4.2.1 Antike – Körperliche Besonderheiten als VerfolgungsgrundExklusion, die schon früh in der Geschichte der Menschheit anfängt, lässt sichnoch im letzten Jahrhundert beobachten. Lediglich zwei Ausnahmen sind zufinden. Die Ägypter zeigen sich aus Glaubensgründen ehrfurchtsvoll gegenüberMenschen mit Behinderungen. In Mesopotamien (ca. 5000 v. Chr.) sindbehinderte Menschen sogar beruflich vollständig anerkannt. Die Normalität istjedoch die Ausgrenzung von behinderten Menschen. Exklusion bezieht sichzunächst auf Einstellungen und Reaktionen, welche von der Abwehr über dieVerfolgung bis hin zur Vernichtung reichen (vgl. Vijtová/ Bloemers/ Johnstone2006, S. 23f.). Schon im antiken Griechenland, ab ca. 1500 v. Chr., gibt es E-lementarschulen. Die sind jedoch privat und ihr Bildungsangebot ist für männlicheNachkommen freier Bürger reserviert. Später werden auch öffentlicheErziehungsanstalten sowie staatlicher Schulzwang eingerichtet (vgl. Kocyigit-Baumgartner 2008, S. 72f.; Inckemann 1997, S. 123f.). Menschen mit Behinderungenhaben kaum eine Überlebenschance, denn körperliche Besonderheitenwerden als Unglücksbotschaften der Götter interpretiert und Menschen mitsolchen gelten zusätzlich als sozial unbrauchbar, da sie nicht zum politischen,wirtschaftlichen und kriegerischen Geschehen beitragen können (vgl. Vijtová/Bloemers/ Johnstone 2006, S. 23f.). Man strebt die Formung und Veredelungdes Menschen an, der nicht als Individuum, sondern als Teil der Gemeinschaftgesehen wird. Tapferkeit bildet als höchste Tugend die Grundidee der antikenBildung, neben einem ansehnlichen Körper und gebildeten Geist (vgl. Kocyigit-Baumgartner2008, S. 72). Aus diesen Gründen ‚entsorgt’ man Menschen,die nicht dem Ideal entsprechen, zum Beispiel indem man sie in Schluchtenwirft. Auch im antiken Rom haben behinderte Menschen keinen besseren Status.Hier beherrscht das Leitbild der Schönheit, Tüchtigkeit und Sittlichkeit dasDenken der Menschen. Missgebildete Kinder werden normalerweise ertränktoder ausgesetzt, Erwachsene dienen als Sklaven.20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!