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Fertig AnjaJohanna-2 - Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel

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len nehmen die Schülerinnen und Schüler der Beobachtungsklassen, wie dieErziehungsklassen ebenfalls genannt werden, eine Außenseiterrolle ein (vgl.Hillenbrand 2006, S. 49f.). Auch die separaten Sonderschulen ziehen Kritik aufsich, die sich bis heute gehalten hat (vgl. ebd., S. 49f.; Möckel 2007, S. 161).Trotzdem sieht die Kultusministerkonferenz 1972 die Fortsetzung des Ausbausder Schule für Verhaltensgestörte vor, der jedoch aufgrund der Entwicklungder <strong>Gesamtschule</strong>n und der massiven Kritik an den Sonderschulen ins Stockengerät (vgl. Hillenbrand 2006, S. 50).Die Zeit von 1960 bis 1980 wird als Ära der Bildungsreform gesehen (vgl. Inckemann1997, S. 192; van Ackeren/ Klemm 2009, S. 40). Bisher trugen sonderpädagogischeSchulen immer noch den Titel der Hilfsschule (vgl. Ellger-Rüttgardt 2006, S. 271). Gegen Ende der 1960er gibt es Vorschläge, die separierteSekundarstufe in einer integrierten <strong>Gesamtschule</strong> zusammenzuführen, diejedoch ergänzend entsteht und die verschiedenen Formen der Sekundarstufekeinesfalls ersetzt (vgl. van Ackeren/ Klemm 2009, S. 41). Mit dem Gutachtendes Deutschen Bildungsrats 1973 entsteht die Integrations- (vgl. Hillenbrand2006, S. 50) und Normalisationsbewegung gegen die sich die Sonderpädagogikrechtfertigen muss. Ihr wird vorgeworfen, sich ausschließlich auf die negativeZuschreibung behinderter Kinder zu berufen (vgl. Möckel 2007, S. 209). DerBildungsrat spricht in seinem Gutachten das Ideal aus, behinderte Kinder inkooperativen Schulzentren zu integrieren, was von der weiteren Entwicklungder Sonderschulen abweicht (vgl. Hillenbrand 1996, S. 51).Innerhalb der Reihe sonderpädagogischer Gutachten stellte es eine besonders progressiveSchrift dar: Die Relativität von Verhaltensstörungen, die Ablehnung einer besonderenSchule für Verhaltensgestörte als Standardform der Beschulung und die notwendigenMaßnahmen als Aufgabe allgemeiner Pädagogik mit Sozialpädagogik signalisierenzukunftsweisende, z.T. bis heute nicht verwirklichte Initiativen. Das vorgeschlageneKonzept eines gestuften Fördersystems berücksichtigt aber auch die praktischeNotwendigkeit separierender Fördersysteme und deckt sich durchaus mit Erfahrungender Schulpraxis. (ebd.)Es finden über Jahrzehnte hinweg Versuche statt, dem Phänomen der Verhaltensstörungeffektiv zu begegnen. Neben der Einrichtung von öffentlichenSonderschulen für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten (vgl. Stein/ Stein 2006,S. 58; Vernooij 1994, S. 44ff.) besteht auch die Möglichkeit, ambulante Einzelhilfein Anspruch zu nehmen. Die weitestgehenden Misserfolge haben zurFolge, dass eine Medizinisierung während der 1980er entsteht, bei der versuchtwird, Verhaltensauffälligkeiten mit Medikamenten zu kontrollieren (vgl. Vernooij1994, S. 44ff.). Diese medizinische Sichtweise auf die Handhabung von32

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