Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
22<br />
S TUDIEREN, LEHREN, LEBEN<br />
SCIENTIA HALENSIS 4/10<br />
Förderinitiative erleichtert Berufseinstieg<br />
Bachelor und Master – diese beiden Abschlussarten<br />
haben sich mittlerweile an deutschen<br />
Hochschulen durchgesetzt. Anders bei<br />
Unternehmen: „Viele Personalverantwortliche<br />
wissen nicht, was sich hinter den neuen Abschlüssen<br />
verbirgt“, sagt Thomas Beer. Er ist<br />
Vorsitzender der Studentischen Förderinitiative<br />
der Naturwissenschaften (SFI e.V.), die eine<br />
neue Vortragsreihe organisiert, um die Akzeptanz<br />
der Bachelor- und Masterabschlüsse zu<br />
erhöhen. Am 21. <strong>Oktober</strong> findet die Veranstaltung<br />
im Kleinen und Großen Hörsaal des<br />
Instituts für Biochemie erstmals statt.<br />
Die teilnehmenden Unternehmen konnten vorab<br />
Studiengänge auswählen, über die sie sich<br />
informieren möchten. Studierende stellen diese<br />
dann in 15-minütigen Präsentationen vor und<br />
beantworten Fragen der Personalverantwortlichen.<br />
„Unternehmen suchen gute Leute und<br />
wir helfen dabei, Kontakte herzustellen“, so<br />
Matthias Müller, Pressesprecher und Gründungsmitglied<br />
der SFI.<br />
Eine smarte Karte gegen die Passwörterflut<br />
Das tägliche Jonglieren mit Nutzernamen<br />
und Passwörtern könnte an der MLU bald ein<br />
Ende haben. 1000 Studierende und Mitarbeiter<br />
erhalten ab November eine neue Studierenden-<br />
oder Personalkarte, die getrennte Passwörter<br />
für den Uni-Rechner und die Plattform Stud.<br />
IP überflüssig macht. „Solange die Smartcard<br />
im PC steckt, kann ich verschiedene Anwendungen<br />
nutzen, ohne mich jeweils einzeln<br />
anmelden zu müssen. Es reicht eine einmalige<br />
Anmeldung“, erläutert Dr. Sandro Wefel, der<br />
das Projekt im Rahmen seiner Dissertation<br />
entwickelte. Ähnlich einer Kreditkarte ist die<br />
Smartcard mit einem Mikrochip ausgestattet,<br />
der den Besitzer am Rechner und im Internet<br />
authentifizieren kann. Um die personalisierten<br />
Karten an den Computer anstecken zu können,<br />
ist ein Kartenlesegerät notwendig. Alle neu<br />
erworbenen Computer in den PC-Pools der<br />
MLU sind künftig mit dem schmalen Gerät<br />
ausgestattet. 100 weitere Kartenlesegeräte<br />
sollen an den schon existierenden Arbeitsstationen<br />
im Institut für Informatik nachinstalliert<br />
werden. Ihre Smartcard müssen die Nutzer zunächst<br />
persönlich abholen: „Der Kartenbesitzer<br />
muss anhand seines Lichtbildausweises<br />
identifiziert werden, bevor ein elektro-<br />
Foto: Maike Glöckner,<br />
Montage: Steffen Schenk<br />
Im Anschluss an die Präsentationen stellen<br />
sich die Firmen vor. Dann haben Studierende<br />
die Möglichkeit, konkret nach Arbeitsmöglichkeiten,<br />
Anforderungen und ähnlichem zu<br />
fragen. Im Unterschied zur Karrieremesse<br />
„science meets companies“, die ebenfalls von<br />
der SFI organisiert wird, nehmen an der neuen<br />
Veranstaltungsreihe nur Vertreter jeweils einer<br />
Branche teil. So soll gezielt ein bestimmtes<br />
Publikum angesprochen werden, das sich für<br />
die Arbeit in der jeweiligen Fachrichtung eignet.<br />
Am 21. <strong>Oktober</strong> werden drei Unternehmen<br />
aus den Bereichen Pharmazie und Chemie, unter<br />
anderem die Boehringer Ingelheim Pharma<br />
GmbH, vor Ort sein.<br />
Eine Vorstellung von Betrieben fand bereits<br />
zweimal mit regionalen Vertretern unter dem<br />
Titel „Karriere/Treffen“ statt. Dabei seien bisher<br />
nur positive Erfahrungen gemacht worden,<br />
viele Studierende erhielten Praktika, Themen<br />
für Abschlussarbeiten oder Jobs. So nutzten<br />
Ende Mai dieses Jahres über 50 Studierende,<br />
nisches Zertifikat ausgestellt werden kann“,<br />
erklärt Projektleiter Wefel. Mit der Karte im<br />
hellgrünen Uni-Design können E-Mails dann<br />
elektronisch verschlüsselt und signiert werden.<br />
Viel Zeit und Geld könnte man sparen, wenn<br />
sich Studierende beispielsweise mit einer elektronisch<br />
signierten E-Mail zur Prüfung anmelden<br />
und nicht mehr persönlich im Prüfungsamt<br />
erscheinen müssten.<br />
Für Sandro Wefel sind viele Erweiterungen der<br />
Karte denkbar: „Theoretisch können wir sämt-<br />
Absolventen und Doktoranden aus den Naturwissenschaften<br />
die Gelegenheit, um mit<br />
Firmen über den Berufseinstieg zu reden. Im<br />
Anschluss an die Vorträge führten Unternehmensvertreter<br />
erste Bewerbungsgespräche mit<br />
zahlreichen Interessenten. „Häufig wissen die<br />
Studenten und Absolventen gar nicht, dass<br />
Unternehmen in der Region existieren, die den<br />
Einstieg in den späteren Beruf ermöglichen<br />
können“, erklärt Thomas Beer. „Das möchten<br />
wir ändern.“ Neben dieser Form von Praxiskontakt<br />
engagiert sich die SFI für Hochschulpolitik<br />
und die Förderung von Sozialkompetenz.<br />
Der Verein veranstaltet beispielsweise<br />
Tutorien, Weiterbildungen und Ringvorlesungen<br />
rund um das Thema Berufseinstieg.<br />
Allein in diesem Jahr konnten bereits über 30<br />
Projekte realisiert werden<br />
Aktuelle Informationen zum Ablauf des Karrieretages<br />
gibt es auf www.sfi-halle.de. Interessenten<br />
können sich dort auch für die Veranstaltung<br />
anmelden. Janine Pazdyka<br />
liche Dienste der Uni, bei denen nach einem<br />
Passwort gefragt wird, mit dieser Smartcard<br />
ersetzen.“ Ein Zugang zu den Angeboten der<br />
Bibliothek ist ebenso geplant wie die Einbindung<br />
von eLearning-Modulen einzelner Fakultäten.<br />
Die jeweiligen Schnittstellen werden<br />
von Projekt-Mitarbeitern konfiguriert, die,<br />
wie das gesamte Projekt, bis 2011 aus Fördermitteln<br />
des Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFRE) finanziert werden.<br />
Weil das Projekt am Institut für Informatik angesiedelt<br />
ist, werden die Karten zunächst<br />
an Studierende und Mitarbeiter des<br />
Instituts ausgegeben, bevor auch<br />
interessierte Studierende anderer<br />
Fächer überzählige Exemplare<br />
erhalten. „Die ersten 1000 Karten,<br />
die aus Projektmitteln beschafft<br />
wurden, sind für uns das beste Argument,<br />
um Kooperationen mit den<br />
verschiedenen Einrichtungen der<br />
MLU aufzubauen und die Finanzierung<br />
zu sichern. Dann kann uniweit<br />
auch über die Steigerung der Stückzahlen<br />
entschieden werden“, sagt<br />
der Projektleiter.<br />
Corinna Bertz