Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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42 P ERSONALIA SCIENTIA HALENSIS 4/10 20 Fragen an Thomas Knebel Verbales Porträt eines Zeitgenossen Unzählige Varianten des Fragebogens, der durch die Antworten von Marcel Proust so berühmt geworden ist, sind in den Medien (FAZ, Forschung & Lehre, UNICUM etc.) zu finden. Scientia halensis spielt ebenfalls mit. Diesmal ist unser Match-Partner Thomas Knebel, Mitarbeiter und Verantwortlicher für Kamera- und Studiotechnik am Department für Medien und Kommunikation der MLU. Warum leben Sie in Halle und nicht anderswo? Ich wohne seit 1974 in Halle. Es ist ein eine geschichtsträchtige Stadt mit einer interessanten Kunst- und Kulturszene, der Uni und viel Natur im Umfeld (Heide). Ich habe hier einen großen Freundeskreis und fühle mich einfach wohl in Halle. Wenn nicht Kameramann, was wären Sie dann geworden? Mein Großvater war Tischlermeister, und ich fand es als Kind immer faszinierend, was man aus und mit Holz machen kann. Ich glaube, ich wäre gern in diese Richtung gegangen. Geologie wäre für mich auch eine Fachrichtung, die ich gern studiert hätte. Was war an Ihrer Studienzeit am besten? Ich habe Elektronik im Fernstudium studiert und da war es nicht immer einfach, Studium, Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen. Bei der Spezialisierung als Kameramann musste man kreativ und einfallsreich sein, und das war und ist nachwievor spannend und schön. Auch während meiner Arbeit an der Uni hatte ich interessante Erlebnisse. So habe ich im Oktober 1998 eine geologische Expedition nach Kirgistan begleitet und filmisch dokumentiert. Das war sehr abenteuerlich. So wurden wir zum Beispiel kurz nach Ankunft auf dem Basar der Hauptstadt Bischkek verhaftet, denn man hielt uns für Drogenhändler. An der Ausgrabungsstätte im Issyk-Kul See hielt man uns dann für Goldsucher und alsbald für Dummköpfe, da es sich letzten Endes nur um Knochen handelte. Die Gastfreundschaft war aber unglaublich. Wir wurden zum Essen eingeladen und bekamen ein lebendiges Schaf zur Selbstschlachtung. Keiner wusste, wie es geht – bis es die Kirgisen machten. Das Ganze war für unser Verständnis ein sehr brutales Vorgehen. Welchen Rat für´s Überleben würden Sie Studenten geben? Studenten sollten nie mit dem Erreichten zufrieden sein und immer hinterfragen. Wenn Sie Rektor einer Universität wären, was würden Sie als erstes tun? Ich würde mich mit Vertretern der einzelnen Fakultäten und deren Dekanen zusammensetzen und über eine neue Verteilung des vorhandenen Budgets diskutieren. Außerdem würde ich mich gegen eine weitere Kürzung desselbigen einsetzen. Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft? Wissenschaft sollte in erster Linie dem Wohl der Menschen dienen und nicht dem Selbstzweck. In der Vergangenheit und für die Zukunft zu forschen sollte meines Erachtens die Aufgabe der Wissenschaft sein. Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun? Das sind für mich zwei unterschiedliche Dinge, wenn aber beides zusammentrifft, kann Großes entstehen. Worüber ärgern Sie sich am meisten? Über Arroganz und Hinterhältigkeit. Was bringt Sie zum Lachen? Ein trockener Humor und Situationskomik. Was schätzen Sie bei Ihren Freunden? Zuverlässigkeit, Loyalität und Toleranz. Wo sehen Sie Ihre Stärken? Wenn ich mich einmal für eine Sache oder ein Projekt entschieden habe, dann lasse ich nicht locker bis alles passt und versuche mit den Mitteln und Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen, das Optimale daraus zu machen. Was erwarten Sie von der Zukunft? Ich hoffe, dass man an den großen Problemen der Menschheit, wie Kriege, Hunger und Krankheit, weiter forscht und arbeitet. Außerdem wünsche ich mir, dass zum Beispiel ein wirkungsvolles Mittel gegen Krebs gefunden wird, dass sich auch nachfolgende Generationen an Natur und Umwelt erfreuen können und dass man Kriege nur noch aus Geschichtsbüchern kennt. Für mich persönlich erwarte ich in erster Linie Gesundheit und zwar nicht nur für mich, sondern auch für all Diejenigen, die mir nahestehen. Woran glauben Sie? Ich glaube an das Gute in jedem Menschen. Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner? Reinhold Messner. Seine Ansichten und sein Leben imponieren mir. Wer war oder ist (bisher) für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben? Meine Freundin und meine Familie. Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennen lernen? Neuseeland, weil es für mich ein faszinierendes, kulturell und landschaftlich sehr vielseitiges Land ist. Diese unglaublich schöne Natur und die Menschen vor Ort möchte ich, muss ich unbedingt kennen lernen. Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten? Ich gehe gern mit meiner Freundin und unserem Hund spazieren, treibe gern Sport. Ich verbringe aber auch gern meine Freizeit mit Freunden oder lese einfach ein gutes Buch. Was wären Ihre drei Bücher für die Insel? „In eisige Höhen“ von Jon Krakauer, „Säulen der Erde“ von Ken Follett und „Heinz Erhardt“. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten...? Möchte ich einfach gesund bleiben. Ihr Motto? Man sollte nicht immer alles zu ernst nehmen und öfter einmal lachen. Optimistisch und neugierig bleiben! ■ Aus der Vita: Foto: Janine Pazdyka Geboren am 19. März 1956 in Weißenfels, Studium zum Dipl.-Ing. für industrielle Elektronik an der Ingenieurschule Eisleben, Ausbildung zum Kameramann an der Filmschule Essen.
22 SCIENTIA HALENSIS 1/10 www.skwp.de Chemie für die Zukunft. SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Personalabteilung Herr Hinder Möllensdorfer Straße 13 06886 Lutherstadt Wittenberg Telefon: +49 (0) 3491 68-5050 Email: Eberhard.Hinder@skwp.de SCIENTIA HALENSIS 4/10 Zukunft für Ihre Karriere. WER SIND WIR? » Europas innovativster Düngemittelproduzent » Deutschlands größter Ammoniak- und Harnstoffproduzent WO SIND WIR? » Mitten in Europa, unweit von Berlin und Leipzig WAS BIETEN WIR? » Alle Vorteile eines modernen Unternehmens » Innovation durch unternehmenseigene Forschung » Modernste Technologie 43
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