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Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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36<br />

P ERSONALIA<br />

SCIENTIA HALENSIS 4/10<br />

mit hochsensiblen Menschen. Die bringen<br />

ihre Leistung dann, wenn sie sich einbezogen<br />

fühlen. Zum Beispiel darf für einen individuell<br />

Forschenden nicht der Eindruck entstehen,<br />

er gelte nicht als exzellent, nur weil er nicht<br />

innerhalb eines MLU-Schwerpunktes forscht.<br />

Daher spreche ich auch nicht von Landesexzellenz-,<br />

sondern von Landesforschungsschwerpunkten.<br />

Womit wir bei der internen Kommunikation<br />

wären. Sie haben im Vorfeld der Wahl<br />

von einer ıintensiven und eleganten<br />

Kommunikation zwischen Fakultäten,<br />

Forschungsschwerpunkten und<br />

Einzelforschung„ gesprochen. Wie darf man<br />

sich das vorstellen?<br />

Die Kommunikation darf nicht erst dann einsetzen,<br />

wenn es irgendwo klemmt. Alle Themen<br />

müssen rechtzeitig auf den Tisch. Dafür<br />

werde ich eine ganze Menge Zeit verwenden.<br />

Wir haben an der <strong>Universität</strong> starke Fakultäten,<br />

wir haben übergeordnete Forschungsstrukturen,<br />

wir haben die Einzelforscher. Das größte<br />

Problem, das wir in der Vergangenheit hatten,<br />

bestand darin, strategisch wichtige Berufungen<br />

so abzustimmen, dass einerseits ein Landesforschungsschwerpunkt<br />

und andererseits die<br />

Fakultätsinteressen richtig bedient werden.<br />

Zwei Frauen im neuen Rektoratsteam<br />

Mitte Juli <strong>2010</strong> wählte der Akademische Senat der<br />

<strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong> im ersten Wahlgang die<br />

Prorektorinnen und Prorektoren und folgte dabei dem<br />

Vorschlag des neuen Rektors Prof. Dr. Udo Sträter.<br />

Damit stand das zukünftige Rektoratsteam fest, dem<br />

auch der Kanzler der <strong>Universität</strong>, Dr. <strong>Martin</strong> Hecht,<br />

angehört.<br />

Erstmals in der Geschichte der halleschen <strong>Universität</strong><br />

gibt es – nachdem jahrelang keine Frau zum Spitzen-<br />

Team gehörte – gleich zwei Prorektorinnen. Die Japanologin<br />

Gesine Foljanty-Jost ist die neue Prorektorin<br />

für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.<br />

Seit 1992 ist Foljanty-Jost an der MLU Professorin<br />

für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des modernen<br />

Japan. Die Pharmazeutin Birgit Dräger leitet in der<br />

neuen Legislaturperiode das Prorektorat für Struktur<br />

und Finanzen. Dräger ist seit 1996 Professorin für<br />

Pharmazeutische Biologie an der MLU.<br />

Neben dem Kanzler zählt der Wirtschaftswissenschaftler<br />

Christoph Weiser zu den Konstanten im Team: Er<br />

wurde erneut zum Prorektor für Studium und Lehre<br />

gewählt. Weiser ist seit 1997 Professor für Betriebswirtschaftslehre,<br />

Internes Rechnungswesen und Controlling<br />

an der MLU.<br />

Ute Olbertz<br />

www.uni-halle.de/webcode<br />

Die neuen Prorektoren im Gespräch, Wahlspezial: SH-890<br />

Für entsprechende Gespräche lassen sich eine<br />

ganze Reihe potenzieller Blockaden bereits im<br />

Vorfeld wegräumen.<br />

Es gibt aktuell einige strittige Themen, beispielsweise<br />

die Lehrerausbildung, Titelthema<br />

dieser Ausgabe des Unimagazins. Sie wurde<br />

seitens der Landesregierung kritisiert, was<br />

viele Akteure an der <strong>Universität</strong> stark getroffen<br />

hat. Wie stehen Sie dazu?<br />

Zunächst einmal finde ich es gut, dass das<br />

Vorgängerrektorat mit einem offenen Brief<br />

adäquat geantwortet hat. Natürlich gibt es<br />

Probleme, und die <strong>Universität</strong> ist bereit, an<br />

der Lösung der Probleme mitzuwirken – in<br />

dem Rahmen, in dem sie das kann. Ein neues<br />

Papier zur Lehramtsausbildung wird vorbereitet.<br />

Darin werden Verbesserungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt. Die <strong>Universität</strong> wird klären, wie<br />

diese Möglichkeiten genutzt werden können.<br />

Aber für welche Schulformen sich wie viele<br />

Lehramtskandidaten einschreiben, hängt nicht<br />

zuletzt auch von den Berufsaussichten ab. Da<br />

kann der Studiengang noch so attraktiv sein.<br />

Ein unter Studierenden immer noch heiß diskutiertes<br />

Thema ist die Umstellung auf die<br />

Bachelor- und Master-Studiengänge und die<br />

damit verbundenen Probleme.<br />

Hier sehen wir jetzt aber, dass es Spielräume<br />

gibt und Möglichkeiten zur Lockerung der<br />

zunächst sehr rigiden Bestimmungen. Diese<br />

Spielräume gilt es auszunutzen. Da können wir<br />

anknüpfen an die Erfahrungen, die andernorts<br />

bereits gemacht wurden. Wir müssen sicherstellen,<br />

dass alle Studiengänge studierfähig<br />

sind. Was den Übergang zum Master-Studium<br />

angeht, muss ich sagen: Wo eben nicht der<br />

Bachelor, sondern einzig der Master als berufsqualifizierend<br />

angesehen wird, kann man<br />

es sich nicht leisten, den Übergang restriktiv<br />

zu handhaben. Aber das ist im Grunde ein<br />

bundes-, ja sogar europaweites Problem.<br />

Ihre Amtszeit dauert vier Jahre � wo wird<br />

die MLU 2014 stehen?<br />

Ich hoffe, dass wir die aktuellen Probleme<br />

in den vier Jahren lösen können – und dass<br />

wir gleichzeitig in unserer Diskussion, wie<br />

die <strong>Universität</strong> nach 2020 aussehen soll, ein<br />

großes Stück vorankommen. Es sollte sich<br />

am Ende dieser Amtszeit einiges getan haben.<br />

Zum Beispiel sollten wir ein sehr schönes<br />

Geistes- und Sozialwissenschaftliches Zentrum<br />

bezogen haben. Unsere Anträge in der Bundesexzellenzinitiative<br />

sind dann hoffentlich auch<br />

positiv beschieden worden. Das sind mittelfristig<br />

die Kernpunkte.<br />

■<br />

Das neue Rektoratsteam im Historischen Sessionssaal der MLU (v.l.): Dr. <strong>Martin</strong> Hecht, Prof.<br />

Dr. Gesine Foljanty-Jost, Prof. Dr. Udo Sträter, Prof. Dr. Birgit Dräger und Prof. Dr. Christoph<br />

Weiser. Foto: Andreas Bartsch

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