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Oktober 2010 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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ka der einzelnen Hochschulen zum Ausdruck<br />

kommen.<br />

Stichwort Verhandlungen: Welche Marschroute<br />

verfolgt das neue Rektorat in punkto<br />

Zielvereinbarungen?<br />

Die Rahmenzielvereinbarungen sind fertig,<br />

jetzt kommen die spezifischen Zielvereinbarungen<br />

mit den einzelnen <strong>Universität</strong>en. Das<br />

große Problem ist die kurze Laufzeit dieser<br />

Zielvereinbarungen von 2011 bis 2013. Die<br />

<strong>Universität</strong> braucht längere Perspektiven.<br />

Wenn man bedenkt, dass alles zunächst zwischen<br />

dem Rektorat und dem Ministerium,<br />

dann zwischen dem Rektorat und den Fakultäten<br />

ausverhandelt werden muss, könnte man<br />

ironisch anmerken, dass die Vereinbarungen<br />

wohl kurz vor Ende der genannten Periode unterschriftsreif<br />

sein werden. Von daher können<br />

die Zielvereinbarungen nur einen kurzfristigen<br />

Charakter haben. Also wird das Rektorat versuchen,<br />

für eine relative Stabilität zu sorgen<br />

– um dann beim nächsten Mal für eine längere<br />

Perspektive zu verhandeln.<br />

Kann man die Unterfinanzierung durch kreative<br />

Ideen auffangen?<br />

Ja, das ist so ein Stichwort, das die Kultusministerin<br />

schon gegeben hat. Das ist schon<br />

richtig, aber ich glaube, es kann sich nur vor<br />

allem auf den eigenen Haushalt beziehen. Den<br />

Gedanken, dass kurzfristig größere Geldsummen<br />

von außen kommen können, halte ich für<br />

relativ unrealistisch. Aber ich habe da keine<br />

Berührungsängste. Wenn uns jemand für das<br />

Geistes- und Sozialwissenschaftliche Zentrum<br />

einen Hörsaal schenken möchte: nur zu.<br />

Warum sollte dann nicht auch sein Name an<br />

der Tür stehen dürfen? Ich gehe also gern mit<br />

jedem Milliardär essen, wenn es der <strong>Universität</strong><br />

nutzt.<br />

Ihr Vorgänger Professor Diepenbrock hat im<br />

Interview mit der scientia halensis gesagt:<br />

ıDie <strong>Universität</strong> ist sehr gut aufgestellt„.<br />

Würden Sie diesen Satz unterschreiben?<br />

Im Grunde ja. Er steht nicht im Widerspruch<br />

zu meiner Aussage, dass man weiter strukturieren<br />

kann. Und der Satz meint ja auch, dass<br />

ein großes Potenzial da ist. Es hat sich bereits<br />

einiges getan und es kann sich noch einiges<br />

tun. Bestes Beispiel ist unsere Teilnahme an<br />

der neuen Runde der Bundesexzellenzinitiative.<br />

Auch haben die Naturwissenschaften in<br />

großem Maße Drittmittel einwerben können in<br />

Wettbewerbsverfahren. Es ist schon auch eine<br />

Zeit, in der einige Ernteerträge einzufahren<br />

sind. Natürlich muss man aber auch gucken:<br />

Wo ruht sich jemand auf seinen Lorbeeren<br />

SCIENTIA HALENSIS 4/10<br />

Eine „intensive und elegante Kommunikation zwischen Fakultäten, Forschungsschwerpunkten und Einzelforschung“<br />

strebt Udo Sträter an. Sie dürfe „nicht erst dann einsetzen, wenn es irgendwo klemmt“.<br />

Foto: Maike Glöckner<br />

aus? Wo sind große Anstrengungen zu verzeichnen,<br />

wo weniger große?<br />

Werden diejenigen belohnt, die sich besonders<br />

ins Zeug legen?<br />

Leistungsanreize muss es natürlich geben.<br />

Welche das sein können, werden wir sehen.<br />

Aber wir brauchen bei den ganzen Diskussionen<br />

auch ein Konzept von <strong>Universität</strong><br />

überhaupt. Wir können nicht nur schauen, wo<br />

schwache Bereiche sind, um dann zu sagen:<br />

Die machen wir dicht, weil sie schwach sind.<br />

Nein, die Frage lautet: Haben diese Bereiche<br />

eine große Bedeutung für die <strong>Universität</strong>?<br />

Dann muss das Problem gefunden und gelöst<br />

werden.<br />

Sie gelten als Anhänger der Konsensbildung.<br />

Nun haben Sie als Rektor und mit Ihrem<br />

Leitungsteam auch eine Machtposition inne.<br />

Wird es auch Strätersche Machtworte geben?<br />

Durchaus. Manchmal muss man vielleicht<br />

auch auf den Tisch hauen. Aber zunächst<br />

kommt es darauf an, zu Ergebnissen zu finden,<br />

die von den meisten Protagonisten mitgetragen<br />

werden können, vor allem auch von den Betroffenen.<br />

Das ist schwierig, aber ich möchte<br />

die Dinge nicht grundsätzlich konfrontativ<br />

angehen. Wir sind ein hochsensibler Betrieb<br />

35<br />

P ERSONALIA

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