70zugehen pflegten, auch eingewickelte Backsteine <strong>aus</strong> <strong>den</strong>Ruinen des Schlossesbeigelegt haben.Indessen sollte die Freude üb« diesen Sieg nur <strong>von</strong> kurzer Dauerfein. Denn als die Rigischen nach einem VerzweiflungStampf bei Neuermühlenim Mälz 1491 b« Uebermacht des Or<strong>den</strong>s erlagen und dieStadt fich ergeben mußte, ward ihr unter anderen harten Bedingungendurch die Wolmarsche Affsprölc (Absprache) auch die Pflicht aufgelegt, <strong>den</strong>Wittensteen innerhalb sechs Jahren wieder aufzubauen und dem Ol<strong>den</strong> zuübelgeben. Mag es auch mit bei Innehaltung des Termins <strong>von</strong> sechslahien nicht so genau gehalten woldcn sein, so betneben doch sowohlv. Lvliughovcn, als sein Nachfolger, der Herrmeift« Walter <strong>von</strong> Plettcnbcrg,seit 1494 <strong>den</strong> Wiederaufbau des Schlosses un<strong>aus</strong>gesetzt. Nochgegenwärtigficht man in dem innern Haupthofe des Schlosses, zu dem d« aufuns«« volliegen<strong>den</strong> Schloßanficht rechts gelegeneThorweg führt, an der Seitenwandaußer dem Standbilde der lungftau Maria auch das des letztgenanntenHerrmeisters und darunter die Jahreszahl 1515, welche man für diejenigehält, durch welche der Uebergabctcrmin des vollendeten Neubaues an <strong>den</strong>Or<strong>den</strong> bezeichnet wei<strong>den</strong> soll. Es bildete indessen das damalige Schloß nur<strong>den</strong> Theil des jetzigen, welch« <strong>den</strong> oben erwähnten Hauptschloßhof umschließt.Als in der Mitte der fünfzehnhundert« Jahre der Or<strong>den</strong> fich auflösteund <strong>Riga</strong> fich erst der polnischen, spät« der schwedischen und dann der russischenKrone unterwarf, blieb das Schloß der Sitz der zeitweiligen Regierungsgewaltund ward im Laufe der Zeit je nach Bedürfniß erweitert. So erbautendie Schwe<strong>den</strong> im Jahre 1682 an der Oftseite ein Zeugh<strong>aus</strong>, dasdie ganze Fronte einnahm und bis 1783 stand, wo es abgebrochen undeine neue Fronte aufgeführt ward, in deren Räumlichkeiten die verschie<strong>den</strong>enBehör<strong>den</strong> der damaligen Statthalterschaftsrcgierung ihren Sitz erhielten.Der letzte und bedeutendste Umbau, welchem das Schloß seine gegenwärtigeFafade und zum Theil auch feine innere Einrichtung verdankt, fiel in dieJahre 1843 und 1844, und zum Theil noch in <strong>den</strong> Anfang der sechzigerJahre, wo namentlich die kaiserlichen Gemäch« und die Wohnung desHerrn General-Gouverneur, welche <strong>den</strong> auf unser« Anficht rechts gelegenenTheil des Schlosses einnehmen, einen eleganteren, <strong>den</strong> Anforderungen derNeuzeit entsprechen<strong>den</strong> Ausbau erfahren haben. Der links gelegene Theil
71des Schlosses ist mit seinen Räumlichkeiten vorzugsweise <strong>den</strong> ebnen Landesbehör<strong>den</strong>eingeräumt.Mit dem, wie oben erwähnt, im Jahre 1783 <strong>aus</strong>geführten Fronten<strong>aus</strong>baudes Schlosses fiel auch die Abräumung des alten Schloßgrabens<strong>von</strong> <strong>den</strong> auf demselben derzeit befindlichen hölzernen H<strong>aus</strong>en,, sowie seinePlanirung zu einem freien Platz, seit der Zeit Schloßplatz genannt, zusammen.Die stattlichen Gebäude aber, welche <strong>den</strong>selben gegenwärtig umschließen,find dann im Laufe der nächstfolgen<strong>den</strong> Jahre erbaut wor<strong>den</strong>.So ward z. N. die katholische Kirche, welche auf unserem Stahlstich mitder zu ihr gehören<strong>den</strong> Pfarrwohnung zunächst lints des Schlosses liegt,nachdem der Grundstein zu ihr bereits im Jahre 1783 gelegt war, im Jahre1785 eingeweiht. Ihre gegenwärtige erweiterte Form, so wie ihren Thurmdanlt fie indessen einem in <strong>den</strong> Jahren 1859 und 1860 <strong>aus</strong>geführten Umbau.Ein zweites Hauptgebäude am Schloßplatz, welches mit dem nebenihm gelegenen St. Petersburger Hotel dem Schlöffe gerade gegenüber dieOftfronte desselben bildet, nach dem für unsere Anficht gewählten Etandpunltaber im Rücken des Beschauers liegt, ist das Gouvernements-Gymnasium.Seine Erbauung fällt in das Jahr 1787.Die Gartenanlage und die fie umgeben<strong>den</strong> Baumalleen, welche <strong>den</strong>mittleren Raum des Schloßplatzes einnehmen, find eine Schöpfung jüngsterZeit und danken ihre Entstehung der Fürsorge des um die Verschönerung<strong>Riga</strong>S vielfach verdienten Herrn General-Gouverncui, Fürsten Suworow.Aus ihrer Mitte erhebt fich die ca. 50 Fuß hohe granitene, mit der geflügelten,in Erz gegossenen Siegesgöttin geschmückte Uleiandnsäule, eineHauptzicxde nicht nux des Schloßplatzes, sondern der ganzen Stadt <strong>Riga</strong>.Dein An<strong>den</strong>ken an die unsterblichen Siege des Kaisers Alexander I. üb«die französischen Heere in <strong>den</strong> Jahren 1812—1814 geweiht, ist sie <strong>von</strong> derhandeln<strong>den</strong> <strong>Riga</strong>schen Kaufmannschaft, an deren Spitze d. Z. der Aelteftegroß« Gilde Bernhard Christian Klein stand, errichtet wor<strong>den</strong>. Undzwar begann man, nachdem unter dem 22. April 1814 die Erlaubniß desderzeitigen General-Gouverneurs, MarquisPaulvcci, zur Enichtung einesDenkmals eingegangen wai, »m 10. October desselben Jahres zur Feierder Befreiung Moskau'« mit der feierlichen Grundsteinlegung zu demselben,während man zugleich die geschmackvolle Ausführung des hin in<strong>Riga</strong> ange-
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