12inneren Räumlichkeiten nicht mehr <strong>den</strong> Ansprüchen der Neuzeit. Als daherdie Bürgerschaft großer Gilde <strong>den</strong> Um- und Ausbau ihres H<strong>aus</strong>es beendethatte, fand fich auch die Bürgerschaft der kleinen Gilde zu dem Beschlußveranlaßt, einen gänzlichen Neubau ihres Gildcnh<strong>aus</strong>ts in Angriff zu nehmen.In Folge dessen begann man bereits zu Anfang des Märzmonats1863 mit dem Abtragen des alten Gebäudes und wurde der Platznoch im Laufe desselben Jahns geräumt. Um indessen für das neue Gebäude<strong>den</strong> nöthigenRaum zu gewinnen, mußten noch zwei an der Schmiedeftraßebelegene Häuser angekauft und ebenfalls abgetragen wer<strong>den</strong>.Der Plan zu dem Neubau wurde <strong>von</strong> dem Stadt-Architekten HerrnFelsto entworfen, und demselben auch die Leitung des ganzen Baues biszu seiner Vollendung überttagen. Die Maurerarbeiten übernahm der MaurermeisterD. Dalitz, die Zimmerarbeiten der Zimmnmeifter Hopse undwur<strong>den</strong> überhaupt alle Arbeiten an dem Gebäude <strong>von</strong> hiesigen Gewertmeiftcrn<strong>aus</strong>geführt.Nachdem derBau selbst im Frühjahr 1864 begonnen und am 22. Maidesselben Jahres der Grundstein gelegt, war das Gebäude bis auf <strong>den</strong>äußeren Abputz bereits im Februar 1866 so weit vollendet, daß es der Benutzungübergeben und die St. lohannisgilde ihre erste Faftnachtsversammlungam 9. Februar darin abhalten tonnte.Die Frontseite des Gebäudes liegt dem großen Gil<strong>den</strong>h<strong>aus</strong>e gegenübernach der Gildstubcnftraße hin, in welche unser Stahlstich rechts demBeschauer einen Einblick öffnet. Die Länge der Fronte beträgt 88' miteinem achteckigen Treppenanbau <strong>von</strong>101/ Breite an dem nebenbei gelegenenGil<strong>den</strong>ftiftsh<strong>aus</strong>e.Die Giebelseite, welche unser Stahlstich darstellt, liegt nach derSchmiedestraße hin und hat eine Tiefe <strong>von</strong> 50' mit einem Anbau <strong>von</strong> 26'Breite. Außerdem befindet sich noch vor der Giebelseite eine massive Verandaund links an dn <strong>von</strong> der Straße abgelehrten Seite ein achteckigerTreppenthurm <strong>von</strong> 12z' Durchmeffn. Der Hauptbau enthält zwei Stockwerte,die Anbauten dagegen find dreistöckig und der achteckige Thurm steigt4 Stock hoch.Wie das H<strong>aus</strong> dn großen od« St. Marien-Gilde ist auch das derSt. lohannis-Gilbe im gothischen Styl «baut, entsprechend dem Zeitalter,
13da mit dem Zunftwesen auch dn gothische Nauftyl in seiner Blüthe standAls Wahrzeichen trägt die Front- und Giebelecke unter einem achteckigen.Thurm<strong>aus</strong>bau das Standbild des St. lohannis, des Schutzpatrons dnkleinen Gilde.Der ganze Bau ist unterkellert und ruht in Banquetthöhe auf einemFundament <strong>von</strong> Bruchsteinen. Die Keller sind theilwcise <strong>von</strong> Bruchsteinen,theilweise <strong>von</strong> Ziegeln, die obnen Etagen durchweg <strong>von</strong> Ziegeln aufgeführt.Das Dach des Hauptgebäudes ist mit blauem englischen Schiefer,das der Anbauten mit Blech gedeckt.Im Souterrain des H<strong>aus</strong>es befin<strong>den</strong> sich die nöthigen Küchen, einReftaurationslocal , das <strong>den</strong> Namen „lohanniskelln" führt, und derLuftheizungs-Apparat.Die Parterre-Etage enthält ein Vorh<strong>aus</strong> und ein geräumiges Vestibülmit der zur ersten Etage führen<strong>den</strong> Parodetreppe, ferner <strong>den</strong> Speisesaal,das Zimmer der Aelteftenbank, Garderobezimmer, Archivgewölbe undandere nöthige Appntinentien. In der ersten Etage ist der große Versammlungssaal<strong>von</strong> 82' Länge, 42' Breite und 27' Höhe, ein Büffet- undein Damenzimmer. Die zweite Etage enthält außer dem Raum, welchender große Saal zur Gewinnung sein« entsprechen<strong>den</strong> Höhe einnimmt, nochzwei Wohnungen, <strong>von</strong> <strong>den</strong>en die eine für <strong>den</strong> Caftellan der Gilde bestimmtist. Die hierher führen<strong>den</strong> Treppen find so angelegt, daß tcin nutzbarerRaum im Innern dadurch beschränkt wird. Gas- und Wasserleitung durchziehendas ganze Hans, letztere bis znm Bo<strong>den</strong>.Vor der Veranda, an der Giebelseite des Gil<strong>den</strong>h<strong>aus</strong>es, breitet fich,wie es auch unser Stahlstich darstellt, ein mit Gartenanlagen gezierterfreier Platz <strong>aus</strong>, in dessen Mitte fich ein Basfin mit einer Fontaine erhebt,was dem ganzen Bilde Leben und Abwechselung giebt und uns im Geistegleichsam in die Zeit versetzt, wo, wie in anderen deutschen Städten, auchhier in <strong>Riga</strong> die noch wenig« dicht zusammengedrängten Häusermaffen esgestatteten, auch <strong>den</strong> Kindern der Flora einen, wenn auch beschränkten, dochimmer freien Spielraum zu ihrer Entwickelung innerhalb der Stadtmauerneinzuräumen.Was schließlich <strong>den</strong> gegenwärtigen Besitzstand des Gil<strong>den</strong>h<strong>aus</strong>es anbetrifft,so ist dasselbe zufolge der am 18.März, als dem dritten offenbaren
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