30tungen hin <strong>aus</strong>gedehnt haben, so daß sie in ihren äußersten Grenzen einenKreis um die Stadt beschreiben, dessen Radien mindestens eine halbe Meileund noch darüber messen, hat sichdies Verhältnis noch viel ungünstiger gestaltet.Wie die ö<strong>den</strong> erwähnte Volkszählung ergeben hat, zählen <strong>von</strong> sämmt»lichen 62,800 lutherischen Bewohnern <strong>Riga</strong>S nur 14,200 oder 23 Procentzu <strong>den</strong>en der eigentlichen Stadt, die übrigen 48,600 oder 77 Procent verteilensich auf die drei Vorftadttheile, und zwar der Art, daß auf <strong>den</strong> St.Petersburger Stobttheil deren 18,900 oder 30 Procent, auf <strong>den</strong> Moskauer18,500 oder 29 Procent und auf <strong>den</strong> Mitaucr 11,200 ober 18 Proc.kommen.Und für diese überwiegende Bevölkerung der Vorstädte bestand bis vorungefähr 2« Jahren zurück in <strong>den</strong>selben nnr eine eigentliche Kirche, dieJesus-Kirche im Moskauer Vorftadttheil. Die zahlreichen Lutheraner desSt. Petersburger Stadttheils sahen sich seit <strong>den</strong> verhängnißvollen Kriegsjähren<strong>von</strong> 1812 und 1813 auf ein beschränktes hölzernes Beth<strong>aus</strong> »erwiesen,und die Bewohner des Mitaver Stadttheils, wo es gar kein lutherischesGottesh<strong>aus</strong> gab, einzig auf die Kirchen der Stadt. Erst in Folgedes Erwachens eines regelen kirchlichen Geistes begann man wahrendder letztverfloffcnen Decennien auch dem Verlangen der lutherischen Bewohnerder Vorstädte nach eigenen Gotteshäusern möglichst Rechnung zutragen. So entstand zu Anfang der fünfziger Jahre auf Sehwarzenhof,im Mitaver Stadttheil, die MartinS-Kirche ; für die Bewohner an der reihenDüna und am Wei<strong>den</strong>damm im Petersburger Stadttheil ward durchdie Anstellung eines Predigers und Errichtung einer Pfarre bei der Kircheauf Alexandershöhe, die früher zunächst nur für die in genannter AnstaltVerpflegten bestimmt war, gesorgt; <strong>den</strong> Haupttheil des St, PetersburgerVorftadttheils aber, der zwischen der Stodtwcidc und der Suworowstraßegelegen, überragt seit dem Jahre 1886, in einem edlen B<strong>aus</strong>tyl <strong>aus</strong>geführt,die neue St. Gertrud-Kirche.In älteren Urkun<strong>den</strong> wird mehrer Kirchen gedacht, die in dem Theilder Vorstädte gelegen haben, welchen wir gegenwärtig <strong>den</strong> St. Petersburgernennen. So der Johannes-, der Georgen- und der St. Gertrud-Dieser letztern namentlich geschieht zuerst in einer KämmereirechnungKirche.vom I. 1413 als „Suntc Gertrud" Erwähnung; ferner im Jahre 1478,wo man bei Aufhebung eines über <strong>Riga</strong> verhängten Kirchenbannes dasheilige Ocl <strong>aus</strong> St. Gertrud in großer Procesfion in die Stadt holte,
31und im I. 1489, als Bischof Simon <strong>von</strong> derBorg eine päpstliche Bann»bulle an die Kirchenthllren <strong>von</strong> St. Gertrud anschlagen ließ. Ucber ihreweiteren Schicksale indessen ist nichts bekannt. Je<strong>den</strong>falls muß sie ftüherodei später zerstört wor<strong>den</strong> sein, da berichtet wird, daß im I. 1589 am19. Deccmber der Ausschuß der Bürgerschaft <strong>den</strong> Bau einer Kirche zu St.Gertrud nachzugeben beschloffen habe. Zu Weihnachten 1591 ward auchwirtlich der Gottesdienst in dieser neuen Kirche eröffnet, jedoch nur fürwenige Jahre, <strong>den</strong>n bereits 1605 sant auch sie, während der Belagerung<strong>Riga</strong>'s durch Karl IX., in Trümmer. Darnach verssoffen volle 174 Jahre,ehe sich wieder eine St. Gertrud-Kirchengemeinde conftituiren konnte, undwaren inzwischen die Vorstädte! »uf die im Jahre 1632 außerhalb der latobspfortebei lürgenshof erbaute Georgen -Kirche, so wie auf die imJahre 1636 entstan<strong>den</strong>e Jesus-Kirche augewiesen.Erst im Jahre 1743 gelang es <strong>den</strong> Bemühungen dreier vorftädtschcnBülgee: Apothetei Petei Joachim Voß, Johann Bcig und loh. ChristophNormarm, durch Collcctcn die Mittel herbeizuschaffen, um ein H<strong>aus</strong> an dergroßen Sandftraße läuflich zu erwerben, das dann, zur Andachtsftätte fürdie Gertrud-Gemeinde eingerichtet, am 4. März 1744 mit der Antrittsrededes neuerwählten Predigers Friede. Gottlieb Hilde eröffnet ward. ImI. 1753 erhielt dies inzwischen sehr erweiterte Beth<strong>aus</strong> auch einen Thurmund mit Bewilligung des Raths <strong>den</strong> Namen Gertrud-Kirche. Andieser Kirche wirkte loh. Gottfried Herder seit dem 29. Juni 176? zweiJahre als Pastor »H.Als sich im I. 1778 dieses Kirchengebäude gänzlich baufällig erwies,beschloß man eine neue Kirche an der Stelle aufzuführen, wo bis zum 1. 1605die alte Gertrud-Kirche gestan<strong>den</strong> hatte, d. h., um für die Gegenwart <strong>den</strong> Ortnäher zu bezeichnen, zu Anfang der Aleranderftraßc, ungefähr auf der Stelle,welche jetzt das H<strong>aus</strong> <strong>von</strong> I. H. Hill einnimmt. Nachdem am 8. April 1779der Grundstein gelegt wor<strong>den</strong> war, konnte bereits am 29. Aug. 1781 dieKirchefeierlich eingeweiht wer<strong>den</strong>.Ihre Erbauung hatte 20,206 Thaler gekostet.Nach kaum 31jährigcm Bestehen, als im I. 1812 bei Herannäherungdes französischen Heeres in der Nacht vom 11. auf <strong>den</strong> 12. Juli die Vorstädtein Brand gesteckt wur<strong>den</strong>, ward zugleich mit der Jesus»Kirche undzweien griechisch-iusfischen Kttchen auch unsere St. Gertrud-Kirche <strong>von</strong> <strong>den</strong>Flammen zerstört. Um in dieser allgemeinen Bedrängniß dein Verlangenseiner Gemeindeglieder nach <strong>den</strong> Tröstungen <strong>aus</strong> dem Worte Gottes begeg»
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