ReisejournalSamstag, 13. April 2013Fakten und EmotionenRuhrgebietIndustriekultur, Fußballoder Museen. ZwischenRhein und Ruhr gibt eseine Menge Dinge zu entdecken.27 Orte zwischenXanten und Bonn und vonHöxter bis Neuss stelltFranz Lerchenmüller inseinem Buch „Vom Rheinins Revier“, dem viertenBand der Serie „Deutschlandreise“,vor. Inden Reisereportagenbesucht Lerchenmüllereine Galopprennbahn,wandert entlangder Emscher und begibtsich auf eine AltbierTour.Er besucht das Borusseumin Dortmund, wo Erinnerungsstückeaus über 100Jahren Fußballgeschichteausgestellt sind. Lerchenmüllerist bei einem He<strong>im</strong>spielvon Schalke 04 zuGast, besucht die Domplattein Köln und die ZecheZollverein. Ausstellungenzur Arbeitswelt gehörenebenso dazu wie das Neandertalerund das Lichtkunstmuseum.Lerchenmüller verbindetin seinen ReportagenDaten und Fakten mit demErlebten. Informationenüber die Ziele mischensich mit Emotionen undReaktionen der Menschen.So erfährt der Leser nichtLITERATOURnur etwas über ein möglichesReiseziel, sondernauch über die Menschen<strong>im</strong> Hintergrund eines Musicalswie „Starlight Express“.Der Rollschuhtrainerkommt zu Wort underklärt, wie sich dieSchauspieler auf ihrenAuftritt vorbereiten.Mit Text und zahlreichenBildern bringt LerchenmüllerLand und Leute näherund macht Lust, denein oder anderen Ort einmalselber zu besuchen.pahFranz Lerchenmüller „VomRhein ins Revier –Erlebnistouren<strong>im</strong> Herzen NordrheinWestfalens“, Schöningh Verlag,144 Seiten, 5,95 EuroAnregungen für kurzweilige TageDeutschlandDas ist doch mal ein Lesebuchfür kurz entschlosseneOberbayernUrlauber!Jede Menge toller Vorschlägefür kurzweilige Tageam Ferienort helfen, zäheFrühstücke („Und waskönnen wir heute machen?“)zum Wettbewerbder Tipps zu machen. Jenach Wetter locken Bergeund Biergärten, Museenund Maibäume, Wasserburgund Wirtshaus. DerSchwerpunkt liegt dabeiauf dem Genießen –nichtzuletzt kommen auch Köcheund Gastwirte zuWort. Und für den unerfahrenenBayernReisendenwird der Steckerlfischerklärt, finden sich Rezeptefür Kaiserschmarrn undSpinatknödel. Das Ganzeist illustriert mit zahlreichenFotos, die Lust aufbayerische Lebensart machen.Besonders hilfreichwird das Handbuch durchdie zugehörigen Kontaktadressen,wobei nichtüberall die Öffnungszeitennotiert sind. Im Anhangerläutern die Autoren Traditionenaus dem Voralpenland,etwa die Lüftlmalereiund „Die Kunstdes Dirndls“. Wer mag, der<strong>bekommt</strong> hier auch Anregungenfür Wanderungenoder zum Besuch von Festivals–vom ChiemseeReggae Summer bis zumOpernfestival Gut Immling.Unterm Strich wirddas Handbuch damit zumunterhaltsamen und praktischenGuide, der in jedenKoffer oder ins Handschuhfachgehört. mrEine perfekte Woche <strong>im</strong>BayerischenAlpenvorland“, SüddeutscheZeitung Edition,München, 136 S., 14,90 EuroBackpacker sind auf der Suche nach der großen Freiheit – dabei über die Kante des Fishriver Canyons in Namibia zu schauen, ist großartig –betrunkendarauf zu balancieren, ist dumm.Foto: dpaIn den Townships von Johannesburgdie teureSpiegelreflexkamera zuzücken, ist keine guteIdee. Genauso wenig, wie mitzwei Monatsmieten Bargeld<strong>im</strong> Portemonnaie über einenMarkt in Kambodscha zuschlendern. Wer als Backpackerdurch die Welt reisenmöchte, sollte einige Sicherheitsregelnbeachten. Manchesind mehr, andere wenigereinleuchtend. Und der Gratzwischen Leichtsinn undübertriebener Vorsicht kannschmal sein –schließlich sollMit einem LächelnDas Risiko mit dem Rucksack: Wie Backpacker sicher ans Ziel kommendas Reisen auch noch Spaßmachen.Rucksackreisende sind flexibelunterwegs, ohne Vorausbuchungenund eigenes Transportmittel,eine organisatorischeAbsicherung gibt es nicht–sogrenzt Prof. Torsten Kirstges,Tourismusexperte von derJadeHochschule in Wilhelmshaven,den klassischenBackpacker von anderen Reisendenab. Die Kehrseite: „Beiunvorhergesehenen Ereignissenwie Diebstahl gibt es niemanden,der einen unterstützt.“Im Ernstfall bleibe nurTuktuk in Bangkok: Bei den Verkehrsmitteln ist es oft derFahrstil, der den Trip zur Gefahr werden lässt. Foto: djedie Botschaft. Deshalb ist eswichtig, Sicherheitsrisikenmöglichst gering zu halten.Ein erster Anhaltspunktsind die Reise und Sicherheitshinweisedes AuswärtigenAmts. „Aber sie verallgemeinernoft zu stark“, weiß JohannesKlaus aus Mannhe<strong>im</strong>,der 14 Monate mit dem Rucksackum die Welt gereist istund zu den bekanntesten ReisebloggernDeutschlandszählt. Er verlasse sich <strong>im</strong>merauch auf die Erzählungen andererReisender vor Ort, dieaus erster Hand berichtenkönnten.VonAufständen oder Überschwemmungensind Backpackerallerdings nur in ganz ungünstigenFällen betroffen.Die Gefahren sind meist profaner.Conni Biesalski siehtDiebstahl als größtes Risiko.Die 29Jährige gibt auf ihremPortal Planetbackpack.deTipps für angehende Traveller.Sie rät: Wenn das Budget eszulässt, ein Einzelz<strong>im</strong>mer mitSafe nehmen statt einen geteiltenSchlafsaal und wichtigeSachen an der Rezeption abgeben.Je kleiner und persönlichereine Unterkunft sei, umso lockerergehe er mit seinen Dingenum, erzählt JohannesKlaus. „Wenn man alle Leutekennt und zusammen Dingeuntern<strong>im</strong>mt, wird ein Diebstahlsehr unwahrscheinlich.“Davon abgesehen: „Die größereGefahr geht in jedem Fallvon anderen Backpackern aus,»Wenn sichetwas nicht gutanfühlt, dannmach es nicht.«Tipp von Conni Biesalskinicht vom Personal.“ Die würdenzu viel riskieren.Unterwegs trägt Klaus Reisepass,Geld, Kreditkarte undwichtige Dokumente in einerBauchtasche unter der Kleidung.„Laptop, Kamera, passendeKabel und Reiseführersind in einer seitlichen Umhängetasche,die ich <strong>im</strong> Blickfeldhabe.“ Alles andere kommein den Hauptrucksack. Einbisschen Kleingeld in der Hosentaschegenüge für Einkäufeentlang des Weges. Ein dickesVorhängeschloss hält Klausnicht unbedingt für sinnvoll.Wo offensichtlich viel Wertauf den Schutz der Habseligkeitengelegt wird, rechneschließlich jeder Dieb mit besondersaussichtsreicher Beute.Klaus rät daher: „WachenSinnes bleiben, ohne paranoidzu werden.“Eine Gefahr für Leib und Lebenentsteht selten durch bewaffneteRäuber,sondern eher<strong>im</strong> Verkehr. „Sicherheitsstandardist in vielen Ecken derWelt ein Fremdwort“, sagtKlaus. Oft haben Reisendenicht die Wahl zwischen mehrerenBussen. Falls doch,orientiert sich Klaus daran,welcher Fahrer am vertrauenerweckendstensei. „Denn derFahrstil ist die größte Gefahr,nicht eine Panne.“Biesalski zählt weitereGrundregeln des Verhaltensauf: keine Drogen nehmenund be<strong>im</strong> Weggehen auf dieDrinks aufpassen. Sich vonRotlichtgegenden fernhalten,nicht allein nachts irgendwostoppen, ein Handy dabeihaben.„Wenn du verloren aufder Straße stehst, kann daseine Einladung sein.“ Deshalbist es wichtig, das Ziel oder dieRoute zu kennen. Ein weitererTipp: die üblichen lokalen Betrugsmaschenkennen undkeinem dubiosen Tippgeberfolgen. „Lass dich nicht zuquatschenund zu Dingenüberreden, auch wenn dieLeute noch so nett sind. Wennsich etwas nicht gut anfühlt,dann mach es nicht.“Klar ist aber auch: Zu vielAngst und Paranoia könnenden ersten Rucksacktrip ziemlichungenießbar machen.„Die Welt ist ein freundlicherOrt“ –solautet das Resümeedes LangzeitBackpackersKlaus. Er rät: „Augen auf, mitoffenem Herzen und einemLächeln auf den Lippen –dann muss man schon sehrviel Pech haben, dass etwasSchl<strong>im</strong>mes passiert.“ Biesalskiempfiehlt, mit Leuten zusprechen, die schon einmal <strong>im</strong>Zielland unterwegs waren.Das sei der beste Weg, umübertriebene Ängste vor derReise zu überwinden. (dpa)Allergie an BordBe<strong>im</strong> Checkin auf mögliche Probleme hinweisenEin Koffer ist natürlich nicht das geeignete Transportmittel für Katzen. Tierhaarallergiker solltenaber auch allen anderen Transportbehältnissen aus dem Weg gehen.Foto: dpaTierhaarallergiker solltenvor einem Flugbe<strong>im</strong> Checkin aufihre Allergie aufmerksammachen. Denn dieMitarbeiter am Schalter sehen,an welchem Platz <strong>im</strong>Flugzeug sich Tiere befindenund können Allergiker dannmöglichst weit weg davon setzen,erklärt Florian Gränzdörffervon der Lufthansa. Hat derBetroffene be<strong>im</strong> Checkin vergessen,auf die Allergie hinzuweisen,können Flugbegleiteran Bord nach einem alternativenSitzplatz suchen, sagt KathrinZirkel von Air Berlin.Trotz größerer Distanz kannes an Bord zu allergischen Reaktionenkommen. JuckendeAugen, eine laufende Naseund Luftnot sind typischeSymptome einer Tierhaarallergie.Prof. Thomas Fuchsvom Ärzteverband DeutscherAllergologen rät, Notfallmedikamentedabeizuhaben. Betroffenekönnen außerdemschon vor dem Abflug einAntihistaminikum einnehmen.„Geringe Reaktionenkann man damit schon eindämmen“,so der Medizinervon der Uniklinik in Göttingen.(dpa)Flughäfen dünnen Flugpläne ausAn mehreren deutschenFlughäfenhaben die Airlinesihre Flugpläne verschlankt.Sie haben für diesesJahr weniger Starts und Landungenangemeldet. Weil dieZahl der Flüge sinkt, steigt dieAuslastung der Maschinen.Wer <strong>im</strong>Sommer eine Flugreiseplant, muss daher damitrechnen, dass die <strong>Plätze</strong> knapperals sonst werden. Sommerurlaubersind daher gutberaten, wenn sie früh buchen.Auf innerdeutschen Flügenverzeichnete das StatistischeBundesamt bereits 2012 mit23,5 Millionen Passagierenbundesweit 3,7 Prozent wenigerals 2011. Der Flugverkehrins Ausland wuchs dagegen:Mit 155,1 Millionen Fluggästenwurden 2,8 Prozent mehrals <strong>im</strong> Vorjahr gezählt. Damitlegte die Gesamtzahl der Passagiereum 1,9 Prozent zu.Aktuell zeichnet sich an einigenAirports ein rückläufigerTrend ab. So sind die Passagierzahlendes HamburgerFlughafens in den ersten dreiMonaten des Jahres um achtProzent zurückgegangen, dieZahl der Flugbewegungen um11,6 Prozent. Das lag nach Angabeneiner Sprecherin unteranderem an Streiks. Die gesunkeneZahl der FlugbeweSommerurlauber sollten früh buchenAuch am Flughafen Frankfurt wird es<strong>im</strong>Jahr 2013 weniger Starts und Landungen geben.Die Fluggesellschaften lasten ihre Maschinen besser aus.Foto: dpagungen sei auch damit zu erklären,dass die Gesellschaften<strong>im</strong>mer größere Maschineneinsetzen.„Aber es ist tatsächlich so,dass derzeit der Markt schwächelt“,sagt die Sprecherin. Inder EuroSchuldenkrise seidie Nachfrage nach Tickets gesunken,daher seien mancheStrecken nicht mehr ausgelastet.„Die Fluggesellschaftenstreichen inzwischen vielschneller mal einen Flug, dernicht kostendeckend ist.“ Außerdemkämpften viele Airlinesmit gestiegenen Kerosinkostenund der Ticketsteuer.Weil die Unternehmen in Krisenzeitensparen, seien eherGeschäfts als Urlaubsreisenbetroffen.Deutschlands größter Flughafenin Frankfurt am Mainbekam für 2013 ebenfalls wenigerFluganmeldungen derAirlines als 2012. Der Sommerflugplansehe 1,3 Prozentweniger Flüge vor. „Das isteine Reaktion auf die vorübergehendzurückgehende Nachfrage“,sagt ein Sprecher.Weildas Flugangebot stärker zurückgeheals die Nachfrage,steige die Auslastung der Maschinen.Der Trend zeigt sich aucham Düsseldorfer Flughafen:Am größten Airport NordrheinWestfalenssind die Passagierzahlenvon Anfang Januarbis Ende März um vier Prozent,die Flugbewegungen um8,5 Prozent zurückgegangen.Als Ursachen nannte ein Sprecherunter anderem Problemedurch den harten Winter undStreiks sowie die allgemeineKonjunkturschwäche und dieLuftverkehrsabgabe.(dpa)
ReisejournalSamstag, 13. April 2013Alltag in einemFischerdorfKriechübung <strong>im</strong> KriegstunnelCu Chi lockt Prominente und Touristen anGemütlich: Schwatz überden Gartenzaun. Foto: NBTCIm Zuiderzeemuseum <strong>im</strong> niederländischenEnkhuizen hatdie Freiluftsaison begonnenund ermöglicht Besuchernnoch bis zum 27. Oktober,denAlltag eines Fischers entlangder niederländischen Zuiderzeezwischen 1700 und 1900zu erleben. Neben dem traditionellenFischerdorf mit über170 Bauwerken ist <strong>im</strong> Museumzudem die größteSchiffssammlung der Niederlandezu besichtigen. Das Museumhat täglich von 10 bis 17Uhr geöffnet.(pd)www.zuiderzeemuseum.nlwww.holland.comShanty-Festivalin CornwallSeit zehn Jahren wird <strong>im</strong> malerischgelegenen HafenstädtchenFalmouth das „Sea ShantyFestival“ mit wachsendemErfolg gefeiert. Insgesamt 36Sängergruppen kommen indiesem Jahr zum Event in Falmouthzusammen. Die offizielleEröffnung findet am 14.Juni auf dem Festplatz statt,gefolgt von einer Reihe vonShantyVorführungen <strong>im</strong>Festzelt und auf weiterenSchauplätzen in den kleinenGassen der Stadt über das gesamteWochenende. (pd)www.falmouthseashanty.co.ukwww.visitcornwall.comMadagascar live<strong>im</strong> Heide-ParkLöwe Alex fühlt sich inNiedersachsenwohl. Foto: pdDie neue Attraktion <strong>im</strong> HeidePark Soltau ist „Madagascarlive! –It’s Circus T<strong>im</strong>e“, dieerste Bühnenadaption des erfolgreichenDreamWorksTrickfilms. Alex, der Löwe,die Pinguine und auch KingJulien, der Lemurenkönig,werden das Publikum mitTanz, Gesang und Akrobatikzum Lachen und Staunenbringen. Mit diesem buntenProgramm öffnet sich der HeideParkverstärkt Familien mitkleineren Kindern <strong>im</strong> Grundschulalter.(pd)www.heidepark.deAndenken für Besucher: In Touristenshops in Cu Chi werden Mützen und andere Souvenirs verkauft.Touristen lugen hinterBüsche, biegen Ästezur Seiten, prüfensorgfältig das Gras.Wo ist bloß das Loch? Die Besucheraus China, Südkorea,Japan, Kanada und Deutschlandin der Gruppe sind auchnicht klüger als die USSoldatenvor 40 und mehr Jahren.Die kleinen versteckten Eingängezu dem riesigen unterirdischenLabyrinth sind gut getarnt.Ein junger Soldat <strong>im</strong>olivgrünen Anzug kratzt Laubbeiseite, hebt einen kleinenDeckel hoch, springt blitzschnellin ein Loch. Sein Kopfist noch sichtbar. Der Vietnamesehebt den Verschluss übersich und ist verschwunden.An Cu Chi, 65 Kilometernördlich von Saigon, das offizielllängst HoChiMinhStadt heißt, haben sich USTruppen und ihre Verbündetenaus Südvietnam einst dieZähne ausgebissen. Die Vietcongließen sich aus ihrem„Spinnennetz“ nicht vertreiben,nutzten es als Versteck,Festung und Stützpunkt fürblitzartige GuerillaAttacken.Heute ist der Besuch in CuWie vom Erdboden verschluckt: Ein junger Soldat demonstriert,wie die Vietcong den Amerikanern entkamen. Fotos: dpaChi eine Mischung aus preiswertemAbenteuer, Spannung,Erinnerung und Geschichtsunterricht.Manchesmag auf einige Besucher makaberwirken: die kostenpflichtigenSchießübungenmit Kriegswaffen, andere Touristen,die sich mit Maschinenpistoleund Granate aufdem Panzer fotografieren lassen–sowie der alte sozialistischePropagandafilm über dieguten, heroischen Patriotender Region. Aber Cu Chi ist einMuss, zumal der sechsstündigeAusflug von Saigon mitBus, Führer und Eintritt schonfür weniger als 15 Euro angebotenwird.„Mein Vater hat be<strong>im</strong> Tunnelausbauin den 1990er Jahrengeholfen“, erzählt NgoQuang Minh. Der 68Jährigeist seit einigen Jahren Reiseführerin Cu Chi. Er ist ein gutesBeispiel, dass es <strong>im</strong> Landwirtschaftlich aufwärts geht.Früher hatte er <strong>im</strong> Reisfeld fürgut einen Dollar (rund 0,77Euro) am Taggearbeitet. Heutenehmen Reiseführer wie NgoQuang Minh täglich allein 10bis 20 Dollar Trinkgeld ein.Der zeigt nun seiner Gruppegetarnte Fallen, die <strong>im</strong> Kriegihre Opfer grausam verstümmelten.Wohl ist dem 68Jährigennicht dabei. Auch er hatwie fast alle Vietnamesen Angehörige<strong>im</strong> Krieg verloren.Nur die schlankeren undkleinen der ausländischen Besucherhaben eine Chance,sich in die Öffnung zu zwängen.Das Riesenlabyrinth mitteilweise drei Etagen unter derErde wurde für Vietnamesengebaut, nicht für kompakteUSSoldaten oder träge Touristenmit Bierbäuchen. Dochmanche Abschnitte des 200Kilometer langen Tunnelsystemssind für die Kriech undWatschelübungen der Touristenerweitert worden.Für Cristina Fernandez deKirchner, StaatspräsidentinArgentiniens, war es leicht, ineinen der verdeckelten Eingängezu klettern. Sie ist rankund schlank. Die Fotos gingenAnfang 2013 um die Welt.Zeitweilig konnten Soldatender USArmee einige Eingängeund Abschnitte erobern.Sie scheiterten aber an den D<strong>im</strong>ensionendes riesigen„Spinnennetzes“ und denFinten der Vietcong.Die kleinen spartanischenKüchen, in denen Soldatenkostfür die Gäste serviertwird, liegen heute oberirdischund sind leicht zugänglich.Souvenirstände und Shopszwischen Bambusstaudenund Palmen bieten Postkarten,Poster, Dolche, Gewürze,Gläser mit Mixturen undSchlangen, Munition, die roteVietcongFahne, TShirts undKappen mit Tunnel undKampfMotiven an. (dpa)Tourist Office Vietnam, c/o IndochinaServices GmbH/ICSTravel Group, Steinerstraße 15,Haus A, 81369 München' 089/219 09 86 60Wenn Trinkgeld (k)eine Beleidigung istDie erste Restaurantrechnung<strong>im</strong> Urlaubsorgt nicht selten fürVerwirrung: Gebe ich Trinkgeld– und wenn ja, wie viel?„Je nach Land herrschen verschiedeneGepflogenheiten“,berichtet Pia Schratzenstallervom Internet-ReiseratgeberTripadvisor. „In Dänemarkzum Beispiel ist es unüblich,Trinkgeld zu geben. In vielenTeilen Asiens zählt es noch<strong>im</strong>mer als Beleidigung. Undin der Türkei wird es als unhöflichaufgefasst, keine Extra-Groschenzu geben.“Manche Reisende wissennicht, dass es <strong>im</strong> Urlaubslandüblich ist, auch für Z<strong>im</strong>mermädcheneinen Obolus zuhinterlassen. „Grundsätzlichbleibt es natürlich jedemselbst überlassen, ob erAndere Länder – andere Sitten: unterschiedliche Gepflogenheiten in ReisezielenTrinkgeld gibt und wem“,sagt Schratzenstaller. Häufigseien Servicekräfte aber sogarauf den Zuschuss angewiesen.„Selbst wenn man in einemLuxus-Resort urlaubt,heißt das noch lange nicht,dass dort auch die Löhne luxuriössind.“Expertin Schratzenstallerverweist auf eine Tripadvisor-Umfrageunter deutschsprachigenUrlaubern: Danachgibt die Mehrheit ServicekräftenTrinkgeld – inerster Linie Kellnern (77 Prozent),gefolgt von Z<strong>im</strong>mermädchen(66 Prozent). Allerdingsmuss der Service überzeugen.66 Prozent geben nuretwas, wenn die Dienstleistungden Erwartungen entspricht.Freundlichkeit undHöflichkeit sind dabei diesien oder Marokko gehört das„Bakschisch“ zum Lebensunterhalt.Anders ist es beispielsweisein China. Hiergilt Trinkgeld in einfachenRestaurants und Hotels alsunüblich und gerade in ländlichenRegionen sogar als Beleidigung.In Japan wird generellkein Obolus gegeben.Genau so wenig in Australien– obwohl inzwischen vielerortsfünf bis zehn Prozent alsangemessen gelten.Unsicher in Bezug aufTrinkgeld sind Reisende oftauf hoher See. Wenn sie täglich<strong>im</strong> selben Restaurant essen,müssen sie dann auchtäglich einen Obolus entrichten?„Je nach Kreuzfahrtgesellschaftist das Trinkgeldbereits <strong>im</strong> Reisepreis inbegriffen“sagt Pia SchratzenwichtigstenKriterien.Ist bereits eine „Service-Charge“ in der Rechnung enthalten,wie es oft in Großbritanniender Fall ist, „mussich eigentlich kein Trinkgeldmehr geben“, betont Schratzenstaller.„Hier reicht esaus, den Betrag aufzurunden.“In Ländern wie Österreichhingegen seien zehn bisfünfzehn Prozent Trinkgelddie Regel.Von besonderer Bedeutungist der Extra-Groschen in denUSA: Mitarbeiter von Restaurants,Hotels und anderenDienstleistern leben vom„tip“. Ist die Servicegebührnicht schon auf der Rechnungaufgeführt, erwarten sie15 bis 20 Prozent Trinkgeld.Auch in nordafrikanischenLändern wie Ägypten, Tune-Fotos: dpaPosen auf dem Panzer: Heute ist der Besuch inCuChi eineMischung aus Abenteuer und Geschichtsunterricht.Keine Probleme <strong>im</strong> Tunnel: Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner krochAnfang 2013 medienwirksam durch die Unterwelt.staller. „Bei anderen ist dieseEntscheidung den Passagierenselbst überlassen.“ Da zueiner Kreuzfahrt Landausflügegehörten, „sollten sich diePassagiere Gedanken überdie Trinkgeld-Gepflogenheitenmachen“.Bleibt noch die Frage, aufwelche Weise das Trinkgeldfließt. Auch das ist von Landzu Land unterschiedlich. Invielen Staaten ist es üblich,einige Münzen auf demTisch liegen zu lassen, sagtSchratzenstaller. In Spanienoder Bolivien erhalte derGast die Rechnung oft in einemkleinen Kästchen. DieRechnung wird beglichen,das Wechselgeld kehrt <strong>im</strong>Kästchen zurück. Dort lässtder Gast diskret das Trinkgeldliegen.(dapd)Hamburg feiertHafenfest vom 9. bis 12. MaiZollfreiheit für dieHamburger Schiffe –die verlieh KaiserFriedrich Barbarossa <strong>im</strong> Maides Jahres 1189 der Hansestadt.Noch heute sind dieHanseaten stolz auf ihren Hafenund feiern alljährlichdessen Geburtstag. In diesemJahr wird vom 9. bis zum12. Mai gefeiert. An diesendrei Tagen dreht sich allesum den Seehafen und diemarit<strong>im</strong>e Seite der Weltstadt– das beliebte Volksfest wirdzum 824. Mal zelebriert undlockt nicht nur die Hamburger,sondern auch viele Gästean die Elbe. Zu Deutschlandsgrößtem Hafenfest werdenmehr als 1,5 Millionen Besuchererwartet.Traditionell startet derHamburger Hafengeburtstagmit einem Eröffnungsgottesdienst.Die offizielle Eröffnungwird allerdings auf demMuseumsschiff RickmerRickmers eingeläutet, dannbeginnt die Einlaufparademit mehr als 300 Wasserfahrzeugen– von kleinen Schleppernbis zu <strong>im</strong>posanten Großseglern.Ein Highlight ist dasKreuzfahrtschiff MS Europa2. Der Luxusdampfer wirdzum Hafengeburtstag getauftund danach auf Jungfernfahrtgehen. Weitere Höhepunktsind das alljährliche Schlepperballettund ein Drachenbootrennen.Auch das Feuerwerkam Samstagabend unddie Abschlussparade, bei derdie vielen Gäste auf und ander Elbe sich verabschieden,gehören zum Programm.(dapd)
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