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Twittern, Bloggen, Gruscheln & Co. - AGJF

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Onlinekommunikationsehbar. Ein wesentliches Kennzeichen auf "Twitter" oder der "Tweets" (engl.: zwitschern)ist die Möglichkeit zur freien Entscheidung, wem gefolgt wird, d.h. wessenMeldungen automatisch abonniert bzw. zugeschickt werden. Die Inhalte beschränkensich auf Kleinigkeiten wie „Ich trinke gerade Kaffee“ oder „Ich habeeben das Buch über Katzenhaltung fertig gelesen“. Gerade diese „Kleinigkeiten“,heißt es auf Twitter.com, sind interessant und helfen am „wahren Leben“ vonFreunden, Familie oder Bekannten teilzunehmen und dieses besser kennen zulernen. Twitter kann auch übers Handy benutzt werden.In der BRD sind zurzeit 30.000 Personen aktiv. Twitter wurde hierzulande auchschon für politische Zwecke eingesetzt, z.B. bei der Landtagswahl in Hessen.Aber auch internationale Nachrichtensender wie BBC nehmen Twitter in Anspruch.Der Amoklauf in Winnenden wurde z.B. unmittelbar auf Twitter gepostet undbekanntgegeben. Von Nachteil ist jedoch, dass auf diesem Wege auch Falschmeldungenoder Gerüchte verstärkt verbreitet werden können. 21Um die Darstellungen der kommunikationsspezifischen Anwendungen im Internetnochmals in den Kontext computervermittelter Kommunikation einzuordnen undIhnen den praktischen Bezug zur medienpädagogischen Arbeit mit Kindern undJugendlichen aufzuzeigen, folgt nun ein Statement von Prof. Dr. Richard Stang, Professorfür Medienwissenschaften an der Fakultät „Information und Kommunikation“der Hochschule der Medien (HdM) Stuttgart. Er leitet dort den Forschungsschwerpunkt„Lernwelten“ und das Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK).Prof. Dr. Richard Stang geht der Frage nach, welche Chancen und Risiken fürKinder und Jugendliche in der Asynchronität/Synchronität computervermittelterKommunikation stecken.„Die digitalen Medien, vor allem das Internet, sowie die damit verbundenen Kommunikationsstrukturenwie E-Mail, Chat usw. und die Optionen des Web 2.0 habenin den letzten Jahren zu veränderten Formen der medienvermittelten Kommunikationgeführt. Das asynchrone Medium Brief fand sein Äquivalent in E-Mail oderSMS, das synchrone Medium kabelgebundenes Telefon wird zunehmend durchMobiltelefon und synchrone Kommunikationsformen im Internet wie z.B. Chat abgelöst.Kinder und Jugendliche wachsen heute selbstverständlich in dieseveränderte Medienwelt hinein und nutzen dabei die neuesten Kommunikationsmöglichkeiten.Die computervermittelte Kommunikation wird so zum elementarenBestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Die neuen Technikeneröffnen dabei vielfältige Optionen, die auch ausgiebig genutzt werden. So kannmit dem Handy an jedem Ort und zu jeder Zeit mit anderen kommuniziert werden,auch das Internet bietet hier entsprechende Optionen. Dabei wird der soziale Nahraumzunehmend erweitert und das Internet liefert die Möglichkeit, den individuellenKommunikationsraum potenziell in den letzten Winkel der Welt auszuweiten,was allerdings kaum geschieht. Damit einher geht eine zunehmende Dynamisierungder Kommunikationsstrukturen. Während das „alte“ Medium Brief immer einpaar Tage unterwegs ist, ist die E-Mail oder die SMS schnell verschickt und kannumgehend beantwortet werden. Dies schafft einen zunehmenden Geschwindigkeitsdruck,eine Beschleunigungszumutung. Wenn eine E-Mail oder SMS verschicktwird, wird auch eine umgehende Antwort erwartet. Kinder und Jugendlicheunterwerfen sich nicht selten diesem Kommunikationsdruck, wobei Jugendlichehier sicher besser damit umgehen können als Kinder. Um die Kommunikationnoch stärker zu beschleunigen, wird Sprache in ein handliches Format gebracht.SMS-Abkürzungen sind hier nur ein Beispiel, wie z.B. HDGDL – Hab Dich ganzdoll lieb. Während die Antwort bei der asynchronen Kommunikation zeitlich nochsteuerbar ist, wird der Druck bei synchroner Kommunikation wie z.B. Chat noch Abb.10: Geschwindigkeitsdruck, © RainerSturm / Pixelio.de14

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