13.07.2015 Aufrufe

Twittern, Bloggen, Gruscheln & Co. - AGJF

Twittern, Bloggen, Gruscheln & Co. - AGJF

Twittern, Bloggen, Gruscheln & Co. - AGJF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sozialverhalten im Netzsehr verunsichern, dass sie sich aus ihrer sozialen Umgebung zurückziehen undsogar depressiv werden.Cybermobbing kann rund um die Uhr stattfinden, es gibt keine Zeit und keine Umgebung,in der das Opfer sicher ist, es sei denn, es verzichtet auf die Benutzungdes Internets. Besonders gravierend für die Opfer ist die Tatsache, dass diediffamierenden Darstellungen lange Zeit im Internet gespeichert werden und sieselbst immer wieder damit konfrontiert werden, bzw. andere diese stets abrufenund sich erneut darüber lustig machen können. Selbst Jahre später können solcheBeiträge noch im Netz herumgeistern und evtl. in falsche Hände geraten, z.B. indie von potentiellen ArbeitgeberInnen. 97Diskriminierendes VerhaltenDiskriminierendes Verhalten bezeichnet die Benachteiligung von Personen aufgrundder tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer bestimmtensozialen Gruppe oder Kategorie. Gemäß dem Filtermodell sind soziale Merkmaleund Gruppenzugehörigkeiten bei der Onlinekommunikation zwar nicht so offensichtlich,dennoch bewegen sich die InternetnutzerInnen nicht völlig anonym undidentitätslos im Netz. Wie schon beschrieben lassen sich anhand von Forenbeiträgenoder Profilbeschreibungen den UserInnen bestimmte Identitäten undPersönlichkeitsmerkmale zuordnen. Häufig werden zunächst auch nur einzelnesoziale Kategorien betont, wenn z.B. der Nickname eine Geschlechtszuordnungermöglicht, sonst aber keine weiteren Anhaltspunkte über die Identität desGegenüber vorliegen. Dies führt dazu, dass es im Netz z.T. stärker zu Stereotypisierungenkommt als im realen Leben, wo der erste Eindruck meist vonmehreren sozialen Merkmalen mitgeprägt wird. In der Folge kann es dann auchverstärkt zu Diskriminierungen von Seiten anderer Internetnutzer kommen, z.B.durch Ignorieren einzelner Beiträge oder durch öffentliches Abwerten desentsprechenden Autors bzw. der Autorin. Besonders häufig ist frauenfeindlichesKommunikationsverhalten im Netz.Beim Kontakt mit anderen, bisher unbekannten Gruppen, kann das „Herausfiltern“der Gruppenzugehörigkeit zunächst einen diskriminierungsfreien Umgangbegünstigen, wenn interpersonale Ähnlichkeiten und Sympathien im Vordergrundstehen. Andererseits muss ein Verhalten, das gängigen Klischees und Vorurteilenwiderspricht, beim Gegenüber nicht zwangsläufig zum Umdenken führen. Eskommt sogar vor, dass Zweifel an der Authentizität der Identitätspräsentationaufkommen, sprich daran, ob es sich beim Gegenüber tatsächlich um einenAngehörigen der angegebenen sozialen Kategorie handelt. Interpretations- undImaginationsspielräume führen so wiederum zu einer gesteigerten Stereotypisierungund Stigmatisierung im Netz.Hinzu kommen unzählige behindertenfeindliche Inhalte im Netz, von konkreten,direkten Abwertungen bis hin zu impliziten Diskriminierungen, wie z.B. Avatare,die fast ausschließlich gängigen Schönheitsidealen entsprechen. Viele Internetseitendienen auch der konkreten Verbreitung von Vorurteilen und Ideologiengegen bestimmte Bevölkerungsgruppen, zu nennen sind hier insbesondere dieSeiten nationalistischer, rechtsextremer, rassistischer oder antisemitischer Gruppen.Allerdings finden sich nicht nur problematische Verhaltensweisen imInternet, auch prosoziales und kooperatives Verhalten ist vielfach zubeobachten. Spieler unterstützen sich gegenseitig, helfen sich mit Informationenaus, engagieren sich sozial, und kooperieren, um gemeinsame oder individuelleZiele zu erreichen. 9840

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!