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Twittern, Bloggen, Gruscheln & Co. - AGJF

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Sozialverhalten im Netzpolitischen Einfluss zu nehmen. Dies könnte auch dazu beitragen, dass mancherbzw. manche Heranwachsende über den Umweg des Internets den Weg zurWahlurne zurückfindet. 872 Beispiele für virtuelle Gruppen – Social <strong>Co</strong>mmunities und Gilden in WoWSocial <strong>Co</strong>mmunities und ihre Bedeutung für JugendlicheZu den beliebtesten virtuellen Gruppen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenengehören Social <strong>Co</strong>mmunities bzw. Soziale Netzwerke, wie SchülerVZ, StudiVZoder Kwick. In diesen Onlinegemeinschaften steht nicht der Austausch zu einembestimmten Thema im Vordergrund, vielmehr haben die Nutzerinnen die Möglichkeit,sich selbst zu präsentieren, Alltagserlebnisse kund zu tun und mit anderenzu kommunizieren. Die persönliche Selbstdarstellung der Heranwachsenden,welche über stichwortartige Profilbeschreibungen und die Zuordnung zu bestimmten(Spaß-)Gruppen erfolgt, lässt dann einen Eindruck von der Person entstehen.Dies kann im Falle der Zuordnung zu bestimmten Gruppen („trinkfest & arbeitsscheu“oder „Wir saufen nur an Tagen, die mit „g“ enden. Und Mittwochs“) einenschlechten Eindruck in der öffentlich zugänglichen Netzwelt entstehen lassen, wasden meisten NutzerInnen nicht bewusst ist. Auch die Selbstverortung über die imProfil aufgeführten „Freunde“, welche oft in übertriebener Art und Weise zusammengesammeltwerden, kann ein irreführendes Bild von den Jugendlichen vermitteln.Hervorgerufen durch die Selbstdarstellungen Gleichaltriger in bekannten TV-Formatenentsteht bei den Heranwachsenden oft der Eindruck, dass es notwendig ist,medial prominent zu sein, sich zu zeigen und wahrgenommen zu werden. DieserWunsch ist ebenfalls häufig verantwortlich für problematische Selbstdarstellungenin Social <strong>Co</strong>mmunities. Das Verlangen nach öffentlicher Aufmerksamkeit undBeachtung geht oft so weit, dass eine mediale Berühmtheit auch dann begrüßtwird, wenn sie aufgrund von Peinlichkeiten zustande kommt, z.B. wenn Fotoseiner wilden Partynacht oder intime Kinderbilder ins Netz gestellt werden.Online-<strong>Co</strong>mmunities sind für viele Heranwachsende Bestandteil ihres Alltags. Ausdem Eingehen von (Online-)Beziehungen entstehen häufig verschiedene Zwängeund Verpflichtungen, wie etwa das Abfragen der neuesten Infos über die befreundetenNutzerInnen, das Sammeln weiterer Kontakte und das Mitteilen der eigenenBefindlichkeit. So bleibt das Browser-Fenster mit der Social <strong>Co</strong>mmunity i.d.R. imHintergrund immer geöffnet. 88„Jugendliche suchen und brauchen Begegnungen mit Peers offline und online,um sich zu messen und abzugrenzen. Social networks bieten adäquateBegegnungsräume mit dem Vorteil schnell und unkompliziert eine große MengeKontakte zu verifizieren.“ 89Dabei haben die Kontakte im Internet, zumindest für die NutzerInnen, eine vergleichbareBedeutung wie die Kontakte im realen Leben.Bezeichnend für Social <strong>Co</strong>mmunities ist die Tatsache, dass sie eine Vielzahlschwacher Beziehungen ermöglichen, die in der Peripherie des sozialen Netzwerkesangesiedelt sind. Betrachtet man diese schwachen Beziehungen undihre Potentiale genauer, lässt sich auch der z.T. sehr große Stellenwert von z.B.SchülerVZ oder Kwick, für die Heranwachsenden besser erklären. SchwacheAussagen zu <strong>Co</strong>mmunitiesIn den Profilen zu stöbern macht SpaßMan traut sich dort eher, auf jemanden zuzugehen undjemanden anzusprechenIn einer Internetcommunity kann man schnell neue FreundefindenDort ist es egal, wie man aussiehtIn einer <strong>Co</strong>mmunity kann man andere gut ärgernDort kann man einen Partner findenDort kann man ausprobieren, wie es ist, jemand anderes zuseinIch mache da eigentlich nur mit, weil alle da mitmachenIch finde <strong>Co</strong>mmunities albern, ich brauche das nicht1217171393211 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2008www.mpfs.de474922582032260 25 50 75 100302525stimme voll und ganz zustimme weitgehend zuQuelle: JIMplus 2008 (n=106), Angaben in Prozent Basis: Nutzer, denen eine <strong>Co</strong>mmunity gut gefällt, n=76Abb. 19: JIMplus 200836

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