cfb-fonds 164 - asia opportunity I - eFonds Group
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Berlins neues Zentrum<br />
Nördlich des Hauptbahnhofs<br />
anschließend an den Europaplatz<br />
soll – wenn sich Investoren<br />
finden – Berlins neues<br />
Zentrum entstehen. Der städtebauliche<br />
Wettbewerb ist<br />
entschieden, Sieger ist das<br />
junge Architekturbüro<br />
KCAP/ASTOC (Rotterdam/<br />
Köln/Zürich) mit den Landschaftsplanern<br />
Studio Urban<br />
Catalyst (Berlin), die so renommierte<br />
Büros wie ASP,<br />
Hilmar & Sattler u.a. hinter<br />
sich ließen. Dieser Masterplan<br />
für das 40 ha große Areal<br />
(doppelt so groß wie<br />
Daimler City und Sony Center<br />
zusammen) soll die Basis<br />
für ein großstädtisches Quartier<br />
am Wasser mit Marina,<br />
Kunstcampus, Wohnungen,<br />
Büros und Gewerbe werden.<br />
Die vier Eigentümer (Vivico,<br />
Deutsche Bahn, Land Berlin,<br />
private) wollen ab 2011<br />
die Flächen mit internationalem<br />
Kapital entwickeln. Vivico<br />
will nur die Hälfte ihrer<br />
20 ha selbst bebauen. Geplant<br />
sind bis zu 610 000 qm<br />
BGF. Doch hängt die Entwicklung<br />
an der Bahntrasse<br />
S21, für die Berlin immer<br />
noch keine Mittel in den<br />
Haushalt eingestellt hat.<br />
Gleich fünf „Kreativ“-<br />
Agenturen sind mit der Namenssuche<br />
für das Areal<br />
beauftragt. Südlich des Bahnhofs<br />
hinter dem Washingtonplatz<br />
im Lehrter Stadtquartier<br />
drehen sich bald die Kräne.<br />
Dort werden fünf Hotels und<br />
ein Konferenzzentrum gebaut.<br />
Der Bauantrag soll<br />
noch 2008 gestellt werden. In<br />
das Hochhaus „Cube“ wird<br />
Bahnchef Mehdorn einziehen,<br />
wenn sein Mietvertrag<br />
im Sony Tower Ende 2009<br />
ausläuft.<br />
Karin Krentz<br />
Nr. <strong>164</strong>, 16. KW, 18.04.2008, Seite 23 von 24<br />
werden. Dann nämlich werden sie – im klassizistischen Stil rekonstruiert – samt den<br />
bebauten Höfen ein wahrer Hingucker sein. Auch eine Straßenkreuzung weiter wird<br />
rekonstruiert – dort hat sich TV-Star Günter Jauch ebenfalls eines dieser kleinen<br />
Barock-Häuser angenommen.<br />
Dabei hatten gerade diese drei Häuser, gebaut 1738 während der 2. Barocken Stadterweiterung<br />
nach Planungen des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I., den Stadtvätern<br />
erhebliche Sorgen bereitet. „Es ist schwer vorstellbar,<br />
dass es hier einmal schön wird“, so Oberbürgermeister<br />
Jann Jakobs heute. Ein Investor wollte kurz nach der<br />
Wende „ganz schnell“ sanieren. Eine Baugenehmigung für<br />
die geschützten Häuser hatte die Stadt damals nicht erteilen<br />
könne, „da Erhaltenswertes sonst verloren gegangen<br />
wäre“, sagt Jakobs. Die Insolvenz folgte noch schneller<br />
und über die brachliegende Immobilie freuten sich nun die<br />
Haubesetzer. Potsdam war Anfang der neunziger Jahre geradezu ein Eldorado für<br />
diese Szene aus ganz Deutschland. Als die Häuser leer gezogen werden sollten,<br />
kam es zu schweren Straßenschlachten mit der Polizei. Das ist nun Geschichte.<br />
Der neue Investor Project Immobilien AG aus Nürnberg hat in Potsdam vor allem im<br />
Umgang mit Denkmal geschützten Immobilien einen guten Ruf. So stehen im klassizistischen<br />
Stil schmuck rekonstruierte Häuser in der Lindenstraße, ebenfalls in bester<br />
innenstädtischen Lage, oder imposante Jugendstilhäuser in Potsdam-Babelsberg. In<br />
den Höfen der Gutenberghäuser entstehen zwölf Stadthäuser à 353 582 Euro mit<br />
142 qm Wohnfläche, von denen sieben bereits verkauft und zwei reserviert sind. Tiefgarage,<br />
Dachterrasse und begrüntes Dach sind kleine „Extras“. An der Straße entstehen<br />
16 Eigentumswohnungen (à 5000 Euro pro qm, kalkulierter Kaltmietansatz 7,50<br />
bis 8,50 Euro) und sieben Gewerbeeinheiten à 12 bis 18 Euro pro qm. Erhalten werden<br />
sollen die Remise, das Hofpflaster (die Steine werden gewaschen und neu gelegt)<br />
oder ein hübscher historischer Laubengang. Wieder entdeckte originale Dachziegel<br />
werden wieder verwendet.<br />
Finanziert wird das Vorhaben mit vier geschlossenen Fonds, Anlagevolumen 30 Mio.<br />
Euro. Die drei Gebäude liegen in dem förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet „2.<br />
Barocke Stadterweiterung“ von Potsdam und sind in die Landesdenkmalliste des<br />
Landes Brandenburg aufgenommen. Anleger können steuerliche Abschreibungen für<br />
Denkmale gemäß § 7i / 10fEStG auf 73% des Kaufpreises sowie 2,5% linear auf 7%<br />
des Kaufpreises (Altbauanteil) in Anspruch nehmen. Der Grundstücksanteil beträgt<br />
ca. 18%. Darüber hinaus können Erwerber dieser Altbauwohnungen bis 31.12.2008<br />
vom Förderprogramm der Investitionsbank des Landes Brandenburg ILB "Richtlinie<br />
zur Förderung von selbst genutztem Wohneigentum in Innenstädten" profitieren. Sofern<br />
festgelegte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden, erhält der Käufer<br />
einer Altbauwohnung als Zuschuss eine einmalige Förderung in Höhe von 24 000<br />
Euro, die sich für jedes Kind um 5000 Euro erhöht. Für eine Familie mit zwei Kindern<br />
sind das insgesamt 34 000 Euro.<br />
Im aktuellen Immobilienmarkt-Rating der Feri Rating & Research AG wird der Potsdamer<br />
Wohnimmobilienmarkt mit „C“ bewertet. Für Potsdam erwartet Feri im Gegensatz<br />
zu fast allen anderen ostdeutschen Regionen eine stabile Wohnungsnachfrage<br />
und steigende Mieten in allen Segmenten. Potsdam konnte sich als attraktiver Wohnstandort<br />
etablieren und zieht Nachfrager aus dem nahen Berlin an. Im Fokus der<br />
Nachfrage stehen Altbauwohnungen in den historisch gewachsenen Lagen und hochwertige<br />
Neubauwohnungen.<br />
Die niedrige Bautätigkeit der letzten Jahre habe dazu geführt, dass die Mietpreise in<br />
beiden Marktsegmenten steigen werden. Für dieses Jahr erwartet Feri bei Neubauwohnungen<br />
einen Anstieg von 2,2% und im kommenden Jahr von 2,5%. Die durchschnittliche<br />
Miete wird sich bis 2009 auf 7,10 Euro pro qm erhöhen. Mit 2,4% fällt der<br />
Mietanstieg bei Altbauwohnungen kaum geringer aus. Die durchschnittliche Miete<br />
liegt derzeit bei 5,60 Euro und wird auf 5,70 Euro steigen. Langfristig wird sich das<br />
jährliche Mietwachstum noch beschleunigen. Bis 2016 werden die jährlichen Steigerungsraten<br />
nach Schätzungen von Feri bis zu 3% erreichen.<br />
Die Käufer von Eigentumswohnungen müssen ebenfalls mit Preissteigerungen rechnen.<br />
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis wird laut Feri dieses Jahr um 2,3% auf<br />
1746 Euro steigen. Die positive Preisentwicklung mit zwei und 2,6% wird anhalten.<br />
Für 2016 erwartet Feri einen Quadratmeterpreis von 2100 Euro.