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Der integrierte Behandlungs- und Rehabilitationsplan konkret - IBRP

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[ibrp.pdf]Seite 16Wir üben dies jetzt in Schrittenan unserem Beispiel Frau Mauer:Fallbeispiel: <strong>Der</strong> in der Klinik vereinbarte Wochenplan für Frau Mauer sieht folgendermaßen aus:Dreimal eine St<strong>und</strong>e Gruppentherapie; Angebot von Einzelgesprächen zweimal 30 Minuten pro Woche;dreimal morgens zum Schwimmen gehen; Arbeitstherapie, Belastungserprobung zunächst für eineWoche dreimal 1,5 St<strong>und</strong>en, dann auf dreimal drei St<strong>und</strong>en steigern.Teilnahme an der lebenspraktischen Gruppe zweimal nachmittags 1,5 St<strong>und</strong>en.Frau Mauer nimmt an allen Angeboten teil <strong>und</strong> hält die Termine genau ein. In der Gruppentherapie wirktsie weiterhin sehr zurückgezogen <strong>und</strong> still. In der Arbeitstherapie <strong>und</strong> der lebenspraktischen Gruppe istsie wesentlich aufgeschlossener. Sie hat dort Fre<strong>und</strong>schaft mit einer älteren Patientin geschlossen. Beideunterstützen sich gegenseitig. Die Stammtischr<strong>und</strong>e ist durch Entlassung von drei Patienten nicht mehrvorhanden. Frau Mauer hält sich an das Alkoholverbot, raucht aber sehr stark.Sie lehnt jeden Kontakt zu ihrem letzten Lebensumfeld ab. Das Angebot, dort in Begleitung nach ihrerHabe zu schauen <strong>und</strong> der Besuch eines Mannes, der jetzt Patient einer anderen Station ist, wurde von ihrzurückgewiesen.Frau Mauer bemüht sich, mit ihrem Taschengeld auszukommen, aber das starke Rauchen kostet sehr vielGeld.Die Mitarbeiterin, die die lebenspraktische Gruppe leitet, berichtet, dass Frau Mauer sehr interessiert ist<strong>und</strong> viel Lob aus der Gruppe für ihre Fähigkeit bekam, aus wenigen einfachen Zutaten eine Mahlzeit herzustellen.Sehr ungewohnt sei ihr längerfristige Finanzplanung.<strong>Der</strong> Mitarbeiter aus der Arbeitstherapie berichtet, dass Frau Mauer verschiedene Arbeitserprobungengemacht habe, sie bemühe sich sehr, benötige aber präzise Anweisungen <strong>und</strong> sehr viel Zeit.In der letzten Woche hatte Frau Mauer einen Rückfall: Ein ehemaliger Patient aus der „Stammtischr<strong>und</strong>e“hatte Alkohol mit auf das Klinikgelände gebracht <strong>und</strong> die ehemaligen Mitpatienten eingeladen. Auf derStation war dies unbemerkt geblieben. Frau Mauer hatte es selbst angesprochen, nachdem sie den Rückfallin der Selbsthilfegruppe bearbeitet hatte. Erstmals sprach sie davon, dass die Gruppe sie unterstützensolle, ein Besuchsrecht für ihren Sohn zu erreichen.Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> war sie besonders ärgerlich auf sich selbst wegen ihres Rückfalles.Frau Mauer möchte entlassen werden. Sie hat von dem Schwiegersohn der befre<strong>und</strong>eten Mitpatientin einAngebot: Sie könne eine kleine Dachgeschosswohnung neben der Jugendherberge beziehen. Herr Froh -der Schwiegersohn - <strong>und</strong> seine Frau sind die Herbergseltern. Die Wohnung ist seit vier Wochen frei <strong>und</strong>kostet 400 DM ohne Nebenkosten. Herr <strong>und</strong> Frau Froh können sich vorstellen, das Frau Mauer st<strong>und</strong>enweisein der Herbergsküche gegen Entlohnung hilft.Das Wohnangebot ist unabhängig vom Arbeitsangebot.© FH Fulda 2004 / PDF-Text-Download von [www.ibrp-online.de] · Stand: 12.10.04 Seite 16 von 41

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