[ibrp.pdf]Seite 4SelbstorganisationszirkelAuswertung<strong>und</strong> EvaluationEinschätzung <strong>und</strong>Beschreibung derAusgangssituationErkennungvon Problemen <strong>und</strong>Ressourcen derPersonDurchführungPlanung derindividuellen HilfenFestlegungvon Zielen<strong>Der</strong> den Bögen zugr<strong>und</strong>liegende Prozess (Selbstorganisationszirkel – siehe Schaubild)soll von Ihnen in verständlicher Sprache dargestellt werden: Situation einschätzen,Ziele herausfinden, Möglichkeiten <strong>und</strong> Hindernisse bedenken, Hilfen in der Umgebung<strong>und</strong> von Mitarbeitern herausfinden <strong>und</strong> gemeinsam verabreden. Dies kann mit oderohne Bögen bzw. andere Hilfsmittel geschehen.Vielleicht können Sie das an einem Beispiel aus der Interessenswelt der Klientin /des Klienten tun.Bitte üben Sie das <strong>und</strong> ordnen Sie den einzelnen Beschreibungen derfolgenden Geschichte je einen der passenden Prozesse zu:• Situation einschätzen• Ziele herausfinden• Möglichkeiten, Fähigkeiten <strong>und</strong> Hindernisse bedenken,• Hilfen in der Umgebung <strong>und</strong> von Mitarbeitern herausfinden• Gemeinsames Verabreden von MaßnahmenSie gehen allein an ihrem Urlaubsort wandern. Sie verirren sich in einem großenWald. Es wird langsam dunkel.Sie glauben nicht, dass sie ihr Hotel vor Einbruch der Dunkelheit nocherreichen können. Sie können aber vielleicht vorher noch eine Ortschaftoder eine Waldgaststätte erreichen.Die Lösungen zu denAufgaben finden Sie unterDownlods, Lösungen.Sie haben eine Taschenlampe <strong>und</strong> eine Wanderkarte dabei, wissenaber nur ungefähr, in welchem Waldabschnitt sie sich gerade befinden.Sie haben ziemliche Angst vor der Dunkelheit, aber noch schlimmerbedrückt sie, das sie nicht genau wissen, wo sie gerade sind.Sie beschließen Bis zur nächsten Wegkreuzung zu gehen, um dort anden Wandermarkierungen herauszufinden, wo genau sie sich befinden.© FH Fulda 2004 / PDF-Text-Download von [www.ibrp-online.de] · Stand: 12.10.04 Seite 4 von 41
[ibrp.pdf]Seite 5<strong>Der</strong> Einstieg in die HilfeplangesprächeEine Hilfestellung, um zu erkennen, welcher Einstieg in Hilfeplangesprächeangemessen ist, bietet eine Systematik (nach de Shazer*), die von Mainzer Kollegenangewendet wird: Sie unterscheiden nach drei großen Gruppen:Diejenigen, die gleich Absichten, Wünsche <strong>und</strong> Bedarfe in Bezug auf die Betreuungäußern (K<strong>und</strong>en). Mit ihnen kann man gleich in die Beratung von gewünschterLebensform <strong>und</strong> Zielen einsteigen.Diejenigen, die eher abwartend <strong>und</strong> zögernd kommen („Mal sehen, was die Mitarbeitersich da wieder ausgedacht haben, das werde ich auch noch überstehen“)(Besucher). Hier ist es hilfreich, die „Außenperspektive“ als Einstieg zu nutzen:Kostenträger oder die Gesellschaft will eine Begründung <strong>und</strong> genaue Planung, fürwas das Geld ausgegeben wird.Diejenigen, die sich beschweren <strong>und</strong> beklagen (Kläger). Hier liegt der Einstiegüber die Verabredung von Veränderungen auf der Hand.* Steve de Shazer: <strong>Der</strong> Dreh.Überraschende Wendungen<strong>und</strong> Lösungen in der Kurzzeittherpie.Carl Auer Verlag,8. Aufkage 2004Bitte sehen Sie sich die Beispiel-Videosequenz an zum Thema:Situation einschätzenDie Rollen „K<strong>und</strong>e“, „Besucher“ <strong>und</strong> „Kläger“Bitte lesen Sie sich die folgenden Beispiele durch <strong>und</strong> ordnen siediese den Rollen „K<strong>und</strong>e“ „Besucher“ <strong>und</strong> „Kläger“ zu. Auf derCD-Rom können Sie diese aktiv zuordnen <strong>und</strong> eine Rückmeldungerhalten:Welche Ansprech-Rolle sehen Sie hier?:„Sie haben auf Gr<strong>und</strong> ihrer Erkrankung ein Recht auf Behandlung bzw. ein Rechtauf Hilfe zur Lebensgestaltung <strong>und</strong> Lebensbewältigung. Ich werde mit Ihnen jetztBögen bearbeiten, die ›Individueller <strong>Behandlungs</strong>- <strong>und</strong> Reha-Plan‹ heißen. DieseBögen sollen helfen herauszufinden, welche Art von Hilfe sie genau brauchen. Ichmöchte das mit Ihnen zusammen tun <strong>und</strong> gleichzeitig mit Ihnen überprüfen, ob das,was Sie im Moment bekommen, Ihren Bedürfnissen entspricht. Daraus soll ein Hilfeplanentstehen. In diesem Plan sind die verschiedenen Lebensbereiche Wohnen,Tätigsein, Freizeit <strong>und</strong> Kontakte zusammen enthalten. Er kann aber nur funktionieren,wenn Ihre persönlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> ihre Ziele einbezogen werden.“Welche Ansprech-Rolle sehen Sie hier?:„Es gibt bestimmt einige Dinge in der Betreuung, die Ihnen nicht gefallen, die sieeigentlich anderes haben wollen. Um genau herauszufinden, wie es anders sein soll,möchte ich mit Ihnen jetzt einige Bögen besprechen. Bei der Beantwortung derBögen sind Sie selbst nach ihrer Meinung gefragt. Sie sollen mitbestimmen, was Sieanders haben möchten, was Sie erreichen möchten. Wir sprechen über die Bögen<strong>und</strong> ich trage dann ein. Sie lesen anschließend noch mal nach, ob das so stehenbleiben kann. Das Ausfüllen der Bögen benötigt einige Zeit. Wir werden uns vielleichtnochmals verabreden. Deshalb sagen Sie mir bitte, wenn sie sich nicht mehrkonzentrieren können. Wir erarbeiten so gemeinsam einen Hilfeplan, der dann verbindlichabgemacht werden soll.“© FH Fulda 2004 / PDF-Text-Download von [www.ibrp-online.de] · Stand: 12.10.04 Seite 5 von 41