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Der integrierte Behandlungs- und Rehabilitationsplan konkret - IBRP

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[ibrp.pdf]Seite 36Dennoch gibt es eine kleine Gruppe von betroffenen Menschen, die entweder derzeitnicht in der Lage sind, sich an ihrer Hilfeplanung zu beteiligen, oder die dies deutlichablehnen.Hier empfiehlt sich zunächst, von den Klienten eine Person ihres Vertrauens benennenzu lassen, mit der die Gespräche geführt werden. Ist auch das nicht möglich, ist derbestellte Betreuer direkt bei der Erstellung zu beteiligen. Die entstandene Hilfeplanungist den Klienten unbedingt vor der Fallkonferenz bekannt zu machen, die Meinung zumPlan muss eingeholt <strong>und</strong> dokumentiert werden!Verständlich ist, das Menschen mit langen Hospitalisierungserfahrungen sich ablehnendverhalten. Das Ansetzen an Wünschen, die von Mitarbeitern vermutet werden,<strong>und</strong> das zunächst spärliche Dokumentieren können ein Ansatzpunkt sein, Vertrauen zuschaffen. Wenn alles nicht greift, kann es Sinn machen, die Bögen zunächst zur Seitezu legen <strong>und</strong> für einen Zeitraum nur das zu vereinbaren, was an Betreuung in der jetzigenSituation ohnehin für alle (Gr<strong>und</strong>pauschale) geleistet wird.Dies bedeutet dann auch, sich an diese meist wenigen Vereinbarungen zu halten<strong>und</strong> darauf zu bestehen, dass alle darüber hinausgehenden Betreuungsleistungen übergemeinsame Hilfeplanung vereinbart werden. An manchen Orten unterstützen auchHeimbeiräte die Anwendung des Hilfeplanungsverfahrens <strong>und</strong> können zu einer Beteiligungim eigenen Interesse motivieren.Neue Klienten im gemeindepsychiatrischen NetzZur Zielgruppe gemeindepsychiatrischer Hilfen gehören Menschen mit schweren<strong>und</strong>/oder lang andauernden psychischen <strong>und</strong> Suchterkrankungen, auch in höheremLebensalter. Sie kommen entweder mit der üblichen ambulanten ärztlichen Betreuung<strong>und</strong>/oder anderen ambulanten Angeboten in ihrem Lebensfeld nicht aus, bzw. kommtihr Lebensfeld mit den Belastungen nicht zurecht. Nicht jeder erst- oder wiedererkrankteMensch erhält gemeindepsychiatrische Hilfen, eine ganze Reihe kommt inihren Lebensfeldern zurecht.„Neu im System“ sind aber nicht nur die ersterkrankten Menschen, die so schwererkrankt sind, dass sie nach ihrer stationäre Behandlung umfangreiche Hilfen benötigen.Auch unterversorgte, allein oder bei überforderten Angehörigen lebende Menschenbenötigen nach Krisen umfangreichere Hilfen. In verschiedenartigen Einrichtungenwie allgemeinen Wohn- oder Altenheimen, Einrichtungen der Wohnungslosenhilfeoder auch in der Obdachlosigkeit leben Menschen mit psychiatrischem Hilfebedarf.Das bedeutet, dass die Koordination der Hilfen vorübergehend oder dauerhaft durcheine begleitende therapeutische Bezugsperson nötig ist <strong>und</strong> zeitweise umfassendereHilfen für diesen Mensch zu erschließen sind.Eine Hilfeplanung für „Neue“ musszunächst schnell für einen kurzen Zeitraum erfolgen, d.h. für die nächsten drei Monate.Ein vollständiges gemeinsames Bearbeiten der Bögen ist meist nicht möglich, der „Mutzur Lücke“ bedeutet in dieser Situation:• sich auf das Wesentliche konzentrieren, nur das festhalten, was gewusst, alsovom Klienten berichtet wird (nichts dazu erklären);• keinen Verfahrensschritt auslassen, aber zum Beispiel beim Fähigkeits- oderBeeinträchtigungsprofil nur einige der im Vordergr<strong>und</strong> der Situation stehendeItems klären;© FH Fulda 2004 / PDF-Text-Download von [www.ibrp-online.de] · Stand: 12.10.04 Seite 36 von 41

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