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Der Facility Manager

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titelDas normale Büro bleibt also auf derStrecke?Die Umgebung muss zum Arbeitenoder zu Gesprächen stimulieren. Wirfürchten, dass die Digital Natives,wenn sie so vernetzt sind, wie zu erwartenist, das Büro nicht so spannendfinden wie z. B. ein Café. Im Caféfunktioniert die Vernetzung viel besser.Wir haben Tätigkeiten der Wissensarbeiteruntersucht und denken, dasssich bestimmte Verhaltensmuster ehereinstellen, wenn die Orte aus demassoziativen Lebenskontext kommen:Kreativ sein, lernen, sich vernetzen,kollaborieren, ausruhen – da denkeich nicht an einen Zweibund. Wer sicherholen will, macht einen Spaziergangoder geht in den Garten. Oder zurKonzentration in die Bibliothek, weilRaum und Stimmung ihn in den beabsichtigtenArbeitsmodus versetzen.So muss man bei der Büroplanungdenken. Für das Kreativsein bietet sichder Spielplatz an, die Werkstatt, dasLabor. Alles Orte, die zunächst keinenBüro-Kontext haben.Wir müssen also das Café ins Bürobringen?Ja. Das gibt es aber auch schon in vielenBüros. Von der offenen Teekücheüber den „Social Hub“ bis hin zumNetworking-Café. Physische Treffpunktesind wichtig, denn was danksozialer Medien virtuell verschmilzt,muss physisch zusammenfinden.Daher müssen wir Funktionalität mitEmotion unterstützen. <strong>Der</strong> Benefit,der mich ins Büro führt, ist, dass ichdort eine Arbeitsumgebung finde, diemich emotional anspricht. Das Funktionalesamt technischem Equipmentsetze ich voraus. Was zum Beispielsind Knowledge-Spaces? Die Bibilothek.Da kommt man rein, da istRuhe, und da weiß jeder, dass er ruhigsein muss. Es ist die Symbolik, die einOrt mitbringt. Jeder Mensch unterliegteinem Herdenzwang. Wichtigsind Mitarbeiter, die in einem Raumtun, was auch ich tun möchte. Nichtunbedingt inhaltlich, aber von derArt, denn nur so komm ich schnell inden gewünschten Arbeitsmodus.Die beste emotionale Einstimmungfinden die meisten digital Vernetztensicher zu Hause.Teils. Die Produktivität sinkt nachmehr als 2,5 Tagen Home-Office. Diearbeitsstimulierende Umgebung fehlt.Und das Funktionale raus- und dasEmotionale reinzuzwingen, dieseAufgabe weisen Sie den Büroeinrichternzu?Das Funktionale muss schon bleiben.Das Raumkonzept muss hinsichtlichVerkehrsfläche, Beleuchtung, Akustikund technischer Infrastruktur Sinnmachen. Aber das Emotional-Stimulierende kann die Gestaltung andersinszenieren, als wir es heute kennen.Ich traue es den Büroeinrichternzu, aber sie sollten sich inspirieren lassenvon anderen Interieurs: Objekt,Gastro, Tourismus, Retail ... NeueProdukte braucht es dafür nicht. Esgeht darum, Dinge anders zu nutzen.Wie steht es mit Coworking Spaces?Coworking Spaces bieten in Citylagenkommunikative Räume abseits derStandard-Büroanmutung. Nutzer habengemeinsam Zugriff auf technischesEquipment, die Büros sind aberemotional ausgerichtet. <strong>Der</strong> Reiz liegtdarin, dass es nicht so sehr nach Büroriecht, der Coworking Space aber einZwitter zwischen Arbeits- und Café-Atmosphäre ist. Dort treffen sich meistFreelancer, reisende Business-Leute,Spezialisten und jüngst auch Kollegenaus Unternehmen zum interdisziplinärenGedankenaustausch. Diese Vielfaltkann ein normales Büro nicht abbilden.Daher werden Firmen, die diese Artkreative Kommunikation wünschen,auch eigene, ausgelagerte CoworkingSpaces gründen.Hans OttomannBild: Jason Strong/Diesel with FoscariniDas Büro muss künftig neben Funktionalitätviel mehr Emotion bieten, mehr offenes,kommunikatives „Café-Feeling“ in dieArbeit bringen. Im Bild: das Skype-Headquarterin Stockholm.www.facility-manager.de Dezember 201261

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