esearche-buero der zukunft, Berlin:Arbeiten mit dem „e“Wie leben und arbeiten wir 2022? Welchen Einfluss haben Nachhaltigkeit, Flexibilität und Interaktivität auf unserenAlltag? Welche Innovationen, Techniken, Materialien, welche Bedürfnisse treiben uns an? Und wie lassen sich diese inunseren künftigen Arbeits- und Wohnraum integrieren? Das Bau-Medienprojekt „e-wohnen/e-buero der zukunft“ inBerlin hat dafür schon heute Standards definiert.entriegeln Mitarbeiter ihren Bürocontainer,der am temporären Arbeitsplatzsteht. Dort ist alles schon auf sieeingestellt: Telefon, E-Mail, Internet,Mailbox, Netzwerk, Teamserver.Designerin Jennifer Mertens war fürdie Planung des Büros verantwortlichund hat, eingebettet in futuristischanmutende, organische Raumstrukturen,ein Konzept umgesetzt,das als Mixtur aus Empfang, Office-Kitchen, Projekt- und Desk-SharingOffice, Team- und Einzelbüros,Lounge- und Meetingbereichen dasSpektrum einer flächenoptimiertenund nachhaltigen Arbeitswelt mitWohlfühl-Charakter abbildet.Seit 2005 hat MedienunternehmerDirk Fabarius in Berlin gemeinsammit Architekten und Industrie-Partnern vier Bauprojekte realisiert,mit denen er Standards entwickelnwollte für zeitgemäßes Wohnen im21. Jahrhundert. Vor allem in Projektvier, das er im April dieses Jahres abgeschlossenhat, schaffte er in einerehemaligen Fabrik aus der Gründerzeitein modernes Umfeld, dasWohnen und Arbeiten intelligentund flexibel vernetzt. Das „e-bueroder zukunft“ hat er im aufgestocktenPenthouse in Zusammenarbeit mitdem Mieter, einer Agentur für Eventmarketing,umgesetzt. Als Partnerwaren zudem BüromöbelherstellerWini und das Objekteinrichtungs-unternehmen mertens AG mit anBord. Letzteres hat das Penthouse-Office geplant und dabei eine zukunftsorientierte,flexible Arbeitsweltrealisiert.Im Glasaufzugnach morgenGäste und Mitarbeiter der Agenturerwartet schon im gläsernen AufzugZukunftsambiente: <strong>Der</strong> Innenausbauist designed by Porsche Design Studiound dank e-key, mit dem sie denAufzug holen, wird ihnen auf dem integriertenMonitor angezeigt, welcheKonferenz- und/oder Meetingräumebelegt sind. Angekommen im e-buero,Eine klassische Empfangssituationfindet sich im Eingangsbereich nichtmehr. Stattdessen nimmt die Küchen-Lounge Besucher in Empfang, die sichals Teil des großen Ganzen fühlen,sich erst mal niederlassen und „hineinschnuppern“sollen. <strong>Der</strong> Grundriss istdabei so offen gestaltet, dass immerjemand in der Nähe ist, der helfenkann. Dank des offenen Grundrisseswandert der Blick des Besuchers unweigerlichin den ersten großen Projektbereich,wo zwei große Arbeitszonenals Treffpunkt dienen. Auffälligsind hier die an den Raumenden indie Penthouse-Architektur integriertenorangefarbenen Lounges, die, mittemporären Arbeitsplätzen ausgestattet,das Design der Bürolandschaftprägen. Die beiden Räume teilen sichMitarbeiter aus unterschiedlichenAbteilungen: Im e-buero der zukunftarbeiten Auszubildende, Junior undSenior Projektmanager, Prokuristenund Geschäftsführer zusammen inzwei Großraumzonen und vier abtrennbarenGruppenräumen. Dadurch,dass die Mitarbeiter abteilungsübergreifendunkompliziert miteinander72 Dezember 2012 www.facility-manager.de
esearchkommunizieren können, will dieAgentur ungewöhnliche Ideen fördern.Zudem können so jüngere Mitarbeitervon der Erfahrung der älteren profitieren.Aber das setzt räumliche Nähevoraus. Jennifer Mertens: „Mit jedemMeter Abstand sinkt die Wahrscheinlichkeitfür Gespräche. Sind es beizehn Metern Entfernung zwischenden Schreibtischen noch drei Ge -spräche pro Woche, reden Kollegenbei zwanzig Metern nur noch einmal.Das gilt nicht nur für persönlicheGespräche, sondern auch für denAustausch per Telefon oder E-Mail.“Viel unterwegsVor allem Kreative und Entwickler arbeitenständig an anderen Orten, zuanderen Zeiten und an wechselndenAufgaben und haben öfter auch befristeteVerträge. Ins Büro kommenArbeitsnomaden selten bis gar nicht.Das macht den festen Schreibtisch imBüro überflüssig. Stattdessen muss derArbeitgeber in Laptops und Handysinvestieren, über die Mitarbeiter aufdas Firmen-Netzwerk zugreifen. Ime-büro der zukunft hat Mertens dasumgesetzt durch ein MitarbeiterzugänglichesServersystem, auf demdie Daten lagern. Mitarbeiter könnendiese von unterwegs oder zu Hauseaus bearbeiten. Über Telefonkonferenzsystemein den zwei Konferenzräumenführen Projektgruppen zudemmehrere Sitzungen pro Tag (beigerade anstehenden großenProjekten) durch.Die bildliche Kommunikation erfolgtüber Touchscreens, die an denWänden hängen oder rollbar sind.Auf ihnen lassen sich Präsentationenbearbeiten und gleich wieder versenden.Die Möblierung für das e-buerohat Wini geliefert. Neben unterschiedlichen,zum Teil akustisch wirksamenStauraumelementen des SystemsWinea Matrix kamen auch mobileKlapptische der Serie Twister sowie –zur Ausstattung von Einzel-, DoppelundBench-Arbeitsplätzen – das multifunktionaleTischsystem Winea Prozum Einsatz.Redaktionelle Bearbeitung:Sandra HoffmannDas Penthouse-Office, das als konvex geformtes sechstes Geschoss in Fertigbauweiseauf die ehemalige Fabrik nahe dem Alexanderplatz in Berlin aufgesetzt wurde, zeigtals „e-buero der zukunft“ eine zukunftsorientierte, flexible Arbeitswelt.Arbeitsatmosphäre 2.0: flexible Projektarbeitsplätze mit energieeffizienter Technik.e-buero-Lounge: temporäre Arbeitsplätze und Entspannungszonen.Bild: bau-medien-projekte/Stefan Dauth (3) Bild: bau-medien-projekte/pixelsonicwww.facility-manager.de Dezember 201273