SERVICE UND DIENSTLEISTUNGENIngenieurdienstleistungenZukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarZur Zukunft <strong>de</strong>r Ingenieurdienstleistungen„Es kommt nicht darauf an, die Zukunft richtig vorherzusagen, son<strong>de</strong>rn auf sievorbereitet zu sein“, heißt es bei Perikles.Kun<strong>de</strong>n überzeugen – Märkte gewinnenVBI-Präsi<strong>de</strong>ntDr.-Ing. Volker CorneliusGanz in diesem Sinne führt <strong>de</strong>r Verband Beraten<strong>de</strong>r Ingenieure <strong>de</strong>rzeiteine breit angelegte Debatte mit seinen Mitglie<strong>de</strong>rn, um dieAuswirkungen <strong>de</strong>r in Brüssel angeschobenen Deregulierungs bestrebungenfür unabhängig planen<strong>de</strong> und beraten<strong>de</strong> Ingenieur unternehmenzu erörtern. Bei dieser Diskussion geht es um nicht mehrund nicht weniger als das berufliche Selbstverständnis <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r als Beraten<strong>de</strong> Ingenieure.Wir sind dabei zu klären, was zu tun ist, um die weltweit geschätzteQualität <strong>de</strong>utscher Ingenieurleistungen auch in Zukunft liefern zukönnen. Dazu gehört die kontinuierliche Beschäftigung mit Fragenwie: Sind die Beraten<strong>de</strong>n Ingenieure am Markt – national wie international– zukunftstauglich aufgestellt? Was genau for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>rMarkt, for<strong>de</strong>rn unsere Auftraggeber – heute und in Zukunft? Woliegen die Stärken <strong>de</strong>r speziellen <strong>de</strong>utschen Struktur aus vielenkleineren, fachlich spezialisierten Büros, einem mittleren Bereichvon Ingenieurunternehmen mit breiterem Leistungsspektrum undwenigen großen Unternehmen, die „alles aus einer Hand“ bieten?Können wir unsere Kräfte bün<strong>de</strong>ln, erfolgreiche Konsortien bil<strong>de</strong>nund Netzwerke zur Initiierung von Projekten knüpfen?Und nicht zuletzt: Muss das Leistungsspektrum erweitert wer<strong>de</strong>n?Müssen wir uns neue Fel<strong>de</strong>r als Beraten<strong>de</strong> Ingenieure aneigneno<strong>de</strong>r können wir dies getrost an<strong>de</strong>ren Marktteilnehmern überlassen?Dabei zeigt sich inzwischen bei vielen Projekten, dass in Zukunftberaten<strong>de</strong> Ingenieure weniger als einsame Tüftler und Problemlöserim stillen Kämmerlein gefragt sind, son<strong>de</strong>rn immer mehr als Kommunikationsberaterund Koordinatoren von Prozessen gefor<strong>de</strong>rt sind.Darauf haben wir uns eingestellt. Der VBI hat entsprechen<strong>de</strong> maßgeschnei<strong>de</strong>rteFortbildungsangebote entwickelt.Ganz allgemein gilt es, unsere Ingenieurdienstleistungen auf die Si -cherung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Lebensgrundlagen für die nachfolgen<strong>de</strong>nGenerationen auszurichten. Dementsprechend rangierenPro jekte <strong>de</strong>r Wasserversorgung, <strong>de</strong>r ressourcenschonen<strong>de</strong>n Energie -versorgung, <strong>de</strong>r Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Flä chen nutzungan <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r weltweiten Herausfor<strong>de</strong>rungen. Es geht vor allemdarum, zukunftsgerechte Infrastrukturen zu planen und aufzubauen.Die klassische Ingenieurplanung allein reicht dafür nicht aus. Nebendie technische und wissenschaftliche Kompetenz wer<strong>de</strong>n verstärktorganisatorische, soziale und sogar politische Fä higkeiten <strong>de</strong>r Ingenieuretreten. Denn angesichts <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n Globalisierungwird die Ten<strong>de</strong>nz zu interdisziplinären und auch interkulturellen Projektenweiter zunehmen. Der Ingenieur muss mit Fachleuten ausan<strong>de</strong>ren Wissensgebieten und häufig auch an<strong>de</strong>ren sozio-kulturellenErfahrungen konstruktiv zusammenarbeiten können.Wie sich <strong>de</strong>r Markt für Ingenieurdienstleistungen künftig konkretentwickelt, lässt sich nicht sicher prognostizieren. Für <strong>de</strong>n europäischenMarkt hat die Dachorganisation <strong>de</strong>r beraten<strong>de</strong>n IngenieureEuropas EFCA 2011 eine solche Prognose mit <strong>de</strong>r Studie „Takinghold of our future“ versucht und dabei wesentliche Handlungsfel<strong>de</strong>r<strong>de</strong>finiert. Dabei rangieren <strong>de</strong>r Aufbau nachhaltiger Städte, die Be -wältigung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>ls und die Anpassung an dieklimatischen Verän<strong>de</strong>rungen ganz oben unter <strong>de</strong>n globalen Herausfor<strong>de</strong>rungenfür die Ingenieure. Darüber hinaus zeichnet sich fürEFCA in <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn Gesundheit sowie Tourismus und Freizeit <strong>de</strong>rhöchste Bedarf an Leistungen kreativer Ingenieurdiensleister ab.Zwar fehlt es an objektiven Marktdaten zur Branche <strong>de</strong>r beraten<strong>de</strong>nIngenieure, aber alle vorliegen<strong>de</strong>n punktuellen Befragungen undStu dien nennen als Erfolgsfaktor Nr. 1 für Ingenieurdienstleistungendie Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit. Folgerichtig steht bei <strong>de</strong>n strategischenPlanungen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> im Mittelpunkt aller Überlegungen. Ihn gilt esimmer wie<strong>de</strong>r vom eigenständigen Wert und <strong>de</strong>r Unverzichtbarkeit<strong>de</strong>r unabhängigen Ingenieurberatung zu überzeugen. Außer<strong>de</strong>m istaus aktuellen Marktentwicklungen ablesbar, dass vor allem diejenigenBüros erfolgreich sind, die nicht einfach nur Kun<strong>de</strong>nvorgabenabarbeiten, son<strong>de</strong>rn ganzheitliche Lösungsansätze entwickeln, die<strong>de</strong>n akuten Handlungsbedarf befriedigen, zugleich aber Auftraggeberund Gesellschaft langfristig vor Folgeproblemen schützen.Zur kreativen Lösung hochkomplexer Aufgaben, für die es bislangwe<strong>de</strong>r Vorbil<strong>de</strong>r noch konkrete Zielvorgaben gibt, braucht es System-Know-how.Die Fähigkeit, aus <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>s Bekannten dierelevanten Erkenntnisse zu filtern und für <strong>de</strong>n konkreten Fall die58 VBI – Verband Beraten<strong>de</strong>r Ingenieure
Zukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarSERVICE UND DIENSTLEISTUNGENIngenieurdienstleistungenrichtigen Schlüsse zu ziehen, entschei<strong>de</strong>t in Zukunft über <strong>de</strong>n Erfolgschöpferischer Ingenieurdienstleistungen. Die technischen Details<strong>de</strong>s Projekts treten dabei für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n immer mehr in <strong>de</strong>n Hin -tergrund, er erwartet von <strong>de</strong>r schließlich gefun<strong>de</strong>nen Lösung „nur“einen nachweislichen, berechenbaren und ganzheitlichen wirtschaftlichenNutzen für sich.Marketing und Vernetzung– ein starker VerbandDieser Kun<strong>de</strong>nnutzen und die Kompetenz dahinter sind das Pfund,mit <strong>de</strong>m die Ingenieure in Zukunft stärker als bislang „wuchern“müssen. Marketing wird auch für Ingenieurdienstleister zunehmen<strong>de</strong>in wichtiger Produktionsfaktor, um sich auf <strong>de</strong>n internationalenMärkten zu behaupten. Dabei und bei <strong>de</strong>r unumgänglichen interdisziplinärenZusammenarbeit und Vernetzung unterstützen leistungsfähigeund mo<strong>de</strong>rne Berufsorganisationen wie <strong>de</strong>r VBI ihre Mitglie<strong>de</strong>r.Der Verband sieht es als eine seiner wichtigsten Aufgabenan, die Mitgliedsbüros bei <strong>de</strong>m schwierigen Prozess <strong>de</strong>s Fin<strong>de</strong>ns undErprobens neuer Wege zu begleiten. Dafür ist auch eine ständigePrä senz bei <strong>de</strong>n Institutionen wichtig, die für die Gestaltung <strong>de</strong>rRah menbedingungen sorgen, unter <strong>de</strong>nen die beraten<strong>de</strong>n Ingenieurein Deutschland ihren Beruf ausüben. Denn „es kommt“, wie eingangsbereits zitiert, „nicht darauf an, die Zukunft richtig vorherzusagen,son<strong>de</strong>rn auf sie vorbereitet zu sein.“nDr.-Ing. Volker Cornelius, VBI-Präsi<strong>de</strong>ntDer Verband Beraten<strong>de</strong>r Ingenieure VBI ist mit rund 3.000Mitgliedsunternehmen die führen<strong>de</strong> Berufsorganisation unabhängigberaten<strong>de</strong>r und planen<strong>de</strong>r Ingenieurbüros in Deutschland.Der Name VBI bürgt für Qualität: Die Verbandsmitglie<strong>de</strong>r repräsentierenein breites Spektrum mo<strong>de</strong>rner Beratungs- und Planungsleistungen– von <strong>de</strong>r hochspezialisierten Fachplanung imHochbau bis zum Management von Infrastrukturgroßprojekten.Die geeigneten Planer für Ihre aktuelle Aufgabe fin<strong>de</strong>n Sie in<strong>de</strong>r Planerdatenbank auf <strong>de</strong>r VBI-Website.nINFOVBI – Verband Beraten<strong>de</strong>r IngenieureBudapester Straße 3110787 BerlinTel. 030 26062-230, Fax 030 26062-100E-Mail: bronowski@vbi.<strong>de</strong>www.vbi.<strong>de</strong>101-012-033_cs4.indd 1 01.06.11 10:03Der Mensch hatdreierlei Wegeklug zu han<strong>de</strong>ln:durch Nach<strong>de</strong>nkenist <strong>de</strong>r e<strong>de</strong>lste,durch Nachahmen<strong>de</strong>r einfachste,durch Erfahrung<strong>de</strong>r bitterste.KonfuziusService und Dienstleistungen59