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2/2013 - zukunftsmotor.de

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Zukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarSERVICE UND DIENSTLEISTUNGENHotel- & GastronomiedienstleistungenZukunftsaufgabe FachkräftesicherungService-Orientierung im Hotel- und GaststättengewerbePersonalwesen o<strong>de</strong>r neu<strong>de</strong>utsch Human Resources-Managementwird in Zeiten <strong>de</strong>s bereits eingetretenen Fachkräftemangels zur Kern -aufgabe eines je<strong>de</strong>n Unternehmens im Gastgewerbe. Gute Mitarbeitersind neben Kapital die wichtigsten Ressourcen. Daher ist es zwingendnotwendig, ein mo<strong>de</strong>rnes Personalmanagement zu implementierenund konsequent zu pflegen. In <strong>de</strong>n Jahren 2000 bis 2010 ist die Zahl<strong>de</strong>r sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe ummehr als 94.000 in Deutschland gestiegen. Dies entspricht einemWachstum von rund 12,1%.Fast je<strong>de</strong>r 5. neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz ist in dieserZeitspanne im Gastgewerbe entstan<strong>de</strong>n.Etwa 90.000 junge Menschen lernen <strong>de</strong>rzeit einen <strong>de</strong>r sechs gastgewerblichenBerufe. Das entspricht 8% aller abgeschloßener Ausbildungsverträge.Und es ist klar: Der gastgewerbliche Arbeitsmarktsteht vor ernsthaften Herausfor<strong>de</strong>rungen. Trotz <strong>de</strong>r erwähnten Steigerungin <strong>de</strong>r Vergangenheit verzeichnet das Gastgewerbe im Jahr2010 erstmals ein Minus von 9,6% und <strong>de</strong>r Beruf Koch, <strong>de</strong>r 2011 imRanking <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit noch auf Platz 5 rangierte,rutschte im Jahr 2012 auf Platz 14 ab. Die Ursache für <strong>de</strong>n Fach kräftemangelist an erster Stelle in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Demographie zusuchen. Die Zahl <strong>de</strong>r Ausbildungsplatzbewerber ging im vergangenJahr bei <strong>de</strong>n Köchen um 15,7%, <strong>de</strong>n Servicekräften um 15,6% und <strong>de</strong>nHotelfachkräften um 9.7% zurück.Insgesamt wird das Erwerbspersonal in Deutschland von heute 55Mio. auf 44 Mio. im Jahr 2050 sinken. Bereits ab <strong>2013</strong> wer<strong>de</strong>n jährlichmehr Menschen aus <strong>de</strong>m Erwerbsleben ausschei<strong>de</strong>n als einsteigen.Im Jahr 2015 wer<strong>de</strong>n fast 3 Mio. Arbeitskräfte fehlen. Und <strong>de</strong>r größteArbeitsmangel wird in <strong>de</strong>n Dienstleistungsbranchen bestehen. Eswer<strong>de</strong>n 2030 bereits rund 4 Mio. Erwerbstätige fehlen. Dabei re<strong>de</strong>nwir nicht nur über Fachkräftemangel, son<strong>de</strong>rn über einen generellenArbeitskräftemangel. Allein bis 2020 wer<strong>de</strong>n die Schulabgänger-Zahlenin Deutschland im Vergleich zu 2005 um 18,6 Prozentpunkte sinken.Hinzu kommt, dass generell das Interesse <strong>de</strong>r Schulabgänger an<strong>de</strong>r Dualen Ausbildung sinkt. Dreiviertel <strong>de</strong>r Unternehmen beklagenin<strong>de</strong>ssen auch bei Ausbildungsplatzbewerbern die fehlen<strong>de</strong> Ausbildungsreife. Neben mangeln<strong>de</strong>n Kenntnissen in Kernfächern bestehtzunehmend Unzufrie<strong>de</strong>nheit mit sogenannten Softskills, wie Leistungsbereitschaft,Belastbarkeit und Disziplin. 7% <strong>de</strong>r Jugendlichen verlassendie Schule ohne Abschluss.Eigentlich haben wir gute Voraussetzungen, <strong>de</strong>nn unsere Berufe bieten:Kreativität, Chancen-Reichtum, Internationalität, Karriere undZukunft. In keiner an<strong>de</strong>ren Branche hat man soviel Abwechslung, weilman in keiner an<strong>de</strong>ren Branche so direkt und uneingeschränkt mitMenschen – oft aus aller Welt – zu tun hat. Das ist interessant, dasmacht Spaß! Und auch unsere Branche muss ihre Hausaufgabenmachen. Die Ausbildungsqualität muss verbessert wer<strong>de</strong>n. Eine fachlichfundierte, praxisorientierte und mo<strong>de</strong>rne Ausbildung ist <strong>de</strong>r besteGarant dafür, das Hotellerie und Gastronomie in Deutschland und inRheinland-Pfalz auch in Zukunft über die erfor<strong>de</strong>rlichen Fachkräftever fügen. Das Nachwuchsmarketing im Gastgewerbe muss <strong>de</strong>utlichver bessert wer<strong>de</strong>n. Wir brauchen ein funktionieren<strong>de</strong>s Netzwerk, be -stehend aus Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen, Kammern und Ar -beitsagenturen vor Ort. Wir müssen es erreichen, dass die Aus- undWeiterbildungswege sowie die Karriereperspektiven in unserer Branchevon <strong>de</strong>r Öffentlichkeit wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Wir müssen eserreichen, dass <strong>de</strong>r Stellenwert von Weiterbildung bei Unternehmenund Mitarbeiter <strong>de</strong>r Branche steigt. Lebenslanges Lernen muss alsunverzichtbar gelten. Das Gastgewerbe ist eine Internationale Branche,die nicht nur von und mit Gästen aus aller Welt, son<strong>de</strong>rn auchvom Wechsel <strong>de</strong>r Beschäftigten zwischen Staaten, Kultur und Sprachräumenlebt. Arbeitskräfte aus <strong>de</strong>m Ausland wer<strong>de</strong>n zum Normalfall.Deutschland sollte eine Willkommenskultur pflegen und nicht nur beiIngenieuren und in <strong>de</strong>r IT-Branche auf die Spezialisten aus <strong>de</strong>m Auslandhoffen. Wir als DEHOGA setzen uns aktiv für ein flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s,funktionieren<strong>de</strong>s und professionelles Tarifwesen ein. In Rheinland-Pfalzwur<strong>de</strong>n in 2011 erste richtungsweisen<strong>de</strong> Manteltarife undEntgelttarife abgeschlossen.Und es ist klar: Die Branche muss zur Sicherung <strong>de</strong>s zukünftigen FachundArbeitskräftebedarfs mehr tun als bisher. Dies muss je<strong>de</strong>m Unternehmerbewusst sein. Um im Wettbewerb um die besten Köpfe be -stehen zu können, ist je<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt, mehr in die Nachwuchsgewinnungund Mitarbeiterbindung zu investieren. Unser DEHOGARheinland-Pfalz ist bereit, das seine zum gemeinsamen Ziel beizutragen.Unser Verband kann in vielen Bereichen Impulse geben, die Maßnahmenrealisieren können jedoch nur die Unternehmen.Die Berufe im Gastgewerbe sind kreativ, vielfältig, chancenreich,inter national und zukunftssicher. Das ist unsere Botschaft, die wir mitaller Kraft nach außen tragen.nDie Ausbildungszahlen und die Zahlen <strong>de</strong>r ausgelernten Fachkräfte imGastgewerbe wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb weiter sinken. Beson<strong>de</strong>rs schwer wirddiese Entwicklung die weniger profilierten Ausbildungsunternehmenaber auch solche, die in einer abseitigen Lage ansässig sind, treffen.Insoweit gilt es, diese Herausfor<strong>de</strong>rungen zu meistern!DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.95

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