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p_mbf_frerichs_betriebsraete_2015

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Belegschaft davon hält. Es schließen sich also drei Menschen zusammen, die laut Betriebsverfassungsgesetzfür die Gründung notwendig sind. Dabei informieren sie zunächst weder ihren Kollegen überihre Initiative noch die Geschäftsführung. Stattdessen versuchen sie, die Wahl alleine durchzusetzen.Häufig sind neue Mitarbeiter die treibenden Kräfte.Sie vermuten, dass es vor jeder Betriebsratsgründung eine Kosten-Nutzen-Analyse der Mitarbeiter gibt. Wie ist das gemeint? Was sind in diesem Sinne dieKosten, was ist der Nutzen?Schlömer-Laufen: Letztendlich muss sich jeder entscheiden, ob er sich für eine Betriebsratsgründungeinsetzt oder nicht. Er wägt Pro und Kontra dafür ab: Wenn ich einen Betriebsrat initiiere, muss ichmich eigentlich auch zur Wahl aufstellen lassen. Das kostet mich Freizeit. Unter Umständen muss ichmich vor meinen Kollegen und der Geschäftsführung für diese Initiative rechtfertigen und gerate inKonflikt mit diesen. Schließlich muss ich in der Belegschaft Werbung für meine Idee machen. Nichtjeder hat dazu Lust.Rosemarie Kay: Man muss sich vorher auch gut überlegen, was das Engagement im Betriebsrat für dieeigene berufliche Karriere bedeutet. Dies gilt nicht unbedingt nur im Hinblick darauf, dass ein Arbeitgeberjemanden später wegen des Engagements diskriminieren könnte. Wenn man jedoch längere Zeitfür die Betriebsratsarbeit freigestellt war und seinen eigentlichen Job nicht mehr gemacht hat, verliertman den Anschluss. Gerade in großen Unternehmen wird die Arbeit im Betriebsratzum Beruf. In kleineren Betrieben sieht das anders aus, weil es hier keine frei-»Wenn ich jeden Tag mit Bauchgrummeln zurArbeit gehe, weil im Betrieb jeder genervt oder gestellten Betriebsräte gibt. Stattdessen wird man sich die Frage stellen: Wie kriegeunglücklich ist, ist das schwerwiegend. ich das alles unter einen Hut, ohne dass meine eigentliche Arbeit darunter leidet?Das Gefühl nimmt man ja mit nach Hause,trägt daran auch in seiner Freizeit. Endlich eine Was schlägt denn besonders auf der Nutzen-Seite zu Buche?Möglichkeit zu sehen, das zu verändern, Schlömer-Laufen: Besonders sicherlich die Chance, eine störende Situation zuist ein starkes Argument für den Betriebsrat.« überwinden: Wenn ich jeden Tag mit Bauchgrummeln zur Arbeit gehe, weil imBetrieb schlechte Stimmung herrscht oder viele Kollegen unglücklich sind, ist dasbelastend. Das Gefühl nimmt man ja mit nach Hause, trägt daran auch in seiner Freizeit. In der Betriebsratsgründungsehen daher viele eine Möglichkeit, einen solchen Zustand zu verändern.Ist es entscheidend für eine erfolgreiche Gründung, dass die richtigen Leute zurrichtigen Zeit am richtigen Ort sind?Schlömer-Laufen: Ich denke schon. Die Initiatoren sollten auch Erfahrung mit der Betriebsratsarbeithaben. In jedem Betrieb, den wir analysiert haben, gab es unter ihnen mindestens einen, der Gewerk-18GUTE PRAXIS BEI DER BETRIEBSRATSGRÜNDUNG

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