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Die politische Arbeit und Probleme der ... - aggi-info.de

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Kulturwettstreite, Ausstellungen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Freizeitsport, die Tätigkeit von Kulturgruppen<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften <strong>und</strong> vieles an<strong><strong>de</strong>r</strong>e. In <strong><strong>de</strong>r</strong> 1.MSD gab es z.B. im Ausbildungsjahr1980/81 insgesamt 20 Singegruppen, 7 Combos, 6 Zirkel „BildnerischesSchaffen“ 2 Zirkel „Schreiben<strong>de</strong> Soldaten“,16 Fotozirkel, 6 Diskotheken <strong>und</strong> 4Kabaretts sowie 6.968 ständige Nutzer <strong><strong>de</strong>r</strong> Bibliotheken. (19)Einen großen Einfluß auf das geistig-kulturelle Leben in <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Flotteübte die enge Zusammenarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> NVA mit Künstlern <strong>und</strong> Schriftstellern sowiekünstlerischen Institutionen <strong>und</strong> Einrichtungen aus. Kunstwerke, Musikstücke <strong>und</strong>Bücher wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten gewidmet. Theaterensembles, Chöre,Orchester <strong>und</strong> Solisten sind vor Soldaten aufgetreten.<strong>Die</strong> kultur<strong>politische</strong> <strong>Arbeit</strong> war jener Bereich, in <strong>de</strong>m trotz i<strong>de</strong>ologischer Auflagen dieÜbereinstimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> persönlichen Bedürfnisse <strong>und</strong> die Freiräume für dieSelbstbetätigung am größten waren.In <strong><strong>de</strong>r</strong> NVA existierte eine gute materielle <strong>und</strong> i<strong>de</strong>elle Basis, um <strong>de</strong>n Armeeangehörigenvielfältige kulturelle Angebote zugänglich zu machen. Es gab einekulturelle Gr<strong>und</strong>versorgung, die kostenlos o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu niedrigen Preisen je<strong>de</strong>m Soldaten,Unteroffizier <strong>und</strong> Offizier <strong>de</strong>n regelmäßigen Kauf von Büchern <strong>und</strong> Zeitungen, <strong>de</strong>nEmpfang von Hör- <strong>und</strong> Fernsehfunk, <strong>de</strong>n Besuch von Kino, Theater, Konzerten <strong>und</strong>Museen sowie eine künstlerische Selbstbetätigung ermöglichte. Obwohl dieUnterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n zivilen Lebensgewohnheiten eines Jugendlichen <strong>und</strong>seinen Entscheidungsmöglichkeiten gegenüber <strong>de</strong>nen eines Soldaten mit <strong>de</strong>nEinschränkungen <strong>de</strong>s Kasernenlebens unbestreitbar sind, waren - trotz alleri<strong>de</strong>ologischen Einengungen - ein differenziertes Kulturangebot <strong>und</strong> künstlerischeBetätigung im Soldatenalltag erlebbar, <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n bildungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>nAspekten <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> humanistischen Aussage von vielen Armeeangehörigen akzeptiert.<strong>Die</strong> wichtigsten kulturellen Einrichtungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> NVA waren die Kompanie- <strong>und</strong>Regimentsklubs sowie die Häuser <strong><strong>de</strong>r</strong> NVA. In allen größeren Objekten gab es Regimentsklubsmit Veranstaltungs- bzw. Kinosaal, Bibliothek, Spiel- <strong>und</strong> Lesezimmern,Räumen für <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften <strong>und</strong> eine Gaststätte. <strong>Die</strong> Klubs stan<strong>de</strong>n allenArmeeangehörigen, bei größeren Veranstaltungen auch <strong><strong>de</strong>r</strong>en Familienangehörigen,offen. <strong>Die</strong> Gaststätte war in <strong>de</strong>n neueren Klubhäusern in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel öffentlich.<strong>Die</strong> Nutzungsfrequenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Klubs lag relativ hoch, bei allerdings <strong>de</strong>utlichen Unterschie<strong>de</strong>nzwischen <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstgradgruppen <strong>und</strong> differenzierter Annahme <strong><strong>de</strong>r</strong>verschie<strong>de</strong>nen Angebote. Nach eigenen Angaben haben von <strong>de</strong>n Möglichkeitenihres Regimentsklubs „häufig“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> doch „gelegentlich“ 73 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldaten <strong>und</strong>56 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Unteroffiziere Gebrauch gemacht. Nur 2 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldaten <strong>und</strong> 4 % <strong><strong>de</strong>r</strong>Unteroffiziere haben <strong>de</strong>n Klub nie benutzt.Von <strong>de</strong>n Soldaten haben drei Fünftel gelegentlich, vereinzelt auch häufig, <strong>de</strong>n Klubaufgesucht, ein Drittel gibt „selten“ an. Während Berufssoldaten beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s gernkulturelle Veranstaltungen besuchten (85 %), lag das Hauptinteresse vonUnteroffizieren <strong>und</strong> Soldaten ein<strong>de</strong>utig bei <strong>de</strong>n Filmveranstaltungen (89 % <strong><strong>de</strong>r</strong>Unteroffiziere <strong>und</strong> vier Fünftel <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten). An<strong><strong>de</strong>r</strong>e Bildungsmaßnahmen wieVorträge u.ä. hat je<strong><strong>de</strong>r</strong> zweite Berufssoldat, aber nur je<strong><strong>de</strong>r</strong> vierte Unteroffizier <strong>und</strong>je<strong><strong>de</strong>r</strong> fünfte Soldat gern besucht. Künstlerische <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften rangieren amEn<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Beliebtheitsskala, setzten allerdings auch spezifische Neigungen <strong>und</strong>Talente voraus. Dort wo sie bestan<strong>de</strong>n, haben sie oftmals zur Talentför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungbeigetragen. So wur<strong>de</strong>n z.B. von <strong><strong>de</strong>r</strong> Zentralen <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst<strong>de</strong>s Leipziger Militärbezirkes in 10 Jahren 30 Soldaten nach ihrem Wehrdienst zueinem Kunststudium <strong>de</strong>legiert.13

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