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Werkstattpraxis ¦ Titelthema
Titelthema: Werkzeuge
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Werkzeugproduktion bei Hazet
Heißes­­
Eisen
Werkzeuge spielen in einer Kfz-Werkstatt
eine enorm wichtige Rolle. Erst wenn
das Werkzeug weg ist, merkt man, was
man daran hatte. Doch was steckt eigentlich
hinter einem guten Handwerkzeug?
blinklicht ist beim Werkzeughersteller
Hazet auf Forschungsreise gegangen.
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© Fotos: CC/Ramic
blinklicht 2/2011
Warum kostet ein Schraubenschlüssel aus dem Baumarkt halb
soviel wie das Modell eines bekannten Werkzeuglieferanten? Es
ist die Qualität, die Sicherheit, die Haltbarkeit, die Handhabung.
Ein guter Schraubenschlüssel ist ein Schmiedeprodukt, bei Hazet
sind rund 40 Arbeitsschritte nötig, um einen herzustellen.
Von Anfang an mit dabei
Die Firma Hazet gehört zu den ältesten industriellen Werkzeugherstellern
in Deutschland. Hauptsitz von Hazet ist Remscheid,
die Wiege vieler deutscher Handwerkzeugherstelller. Übrigens:
Hazet steht für die ausgesprochenen Anfangsbuchstaben H
und Z des Firmengründers Hermann Zerver. Gründungsjahr war
1868, damals produzierte das Werk vor allem Hebeleisen und
Beschläge.
Die erste große Erfindung von Hazet war die Blitzzange. Das
Symbol dieser Zangen findet sich noch heute im Logo von Hazet
wieder. Als sich aus motorbetriebenen Kutschen richtige
Automobile entwickelten, waren auch die Werkzeughersteller
mit von der Partie. 1913 schaffte sich die Inhaberfamilie das
erste Automobil an, einen Stoewer. Und mit dem Interesse an
den Fahrzeugen begann auch der Einstieg in die Welt der Automobilwerkzeuge.
Bis zum Durchbruch dauerte es noch eine Weile. Der Zusammenbruch
des Kaiserreichs, der 1. Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise
und der 2. Weltkrieg mitsamt der Vernichtung des Stammwerks
behinderten eine gradlinige Entwicklung. Dennoch nahm
man regelmäßig an der Internationalen Automobil- und Motor-
blinklicht 2/2011
Was ist 31 CrV3?
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Handwerkzeuge von Hazet bestehen aus Chrom-Vanadium-Stahl.
Die chemische Abkürzung dafür ist 31
CrV3. Es ist eine Mischung aus Eisen, Kohlenstoff,
Chrom und Vanadium. Reines Eisen wäre zu spröde,
um es zu bearbeiten. Es würde reißen oder splittern.
radausstellung, damals noch in Berlin, teil. Ein enger Draht der
Familie Zerver nach Wolfsburg (bis 1945 „Stadt des KdF-Wagens
bei Fallersleben“) sicherte Hazet erste Aufträge für Bestückungswerkzeuge
beim VW Käfer zu. Das war der Einstieg in
die Serienproduktion von Handwerkzeugen für Automobile.
Heute liegt die Eigenfertigungstiefe bei den rund 5.500 Artikeln
von Hazet bei mehr als 70 Prozent.
Qualität an erster Stelle
Herzstück der Hazet-Produktion ist damals wie heute die
Schmiede. Sie ist sozusagen die Geburtsstätte aller Handwerkzeuge,
seien es Doppelmaul-, Ringmaul-, Gelenk- oder Drehmomentschlüssel.
Dazu werden zuerst aus Stahlplatten, sechs
Meter lang und fingerdick, sogenannte Spaltstücke gemacht.
400 Tonnen Druck sind dafür nötig.
Dann wird’s heiß: Der Schmiedeofen erhitzt die Spaltstücke auf
1.100 Grad. Diese hohe Temperatur ist nötig, um Metall weich
zu machen. So lässt es sich leichter in eine andere Form brin-
Kurze Zeit zum Verweilen: Die glühenden Spaltstücke nach dem Schmieden Stanzmaschine trennt überschüssiges Metall ab
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